Keine Angst vor der Zukunft

Heute durfte ich beim Bundesverband der Vertriebsmanager Grußworte (ca. 20 Minuten) an die Mitglieder richten. Das Thema sollte einerseits um "Angst vor der Zukunft" kreisen, andererseits einen positiven Ausblick in plausible Zukünfte vermitteln. Da das Event online stattfand, habe ich mich gegen die "klassische" Variante mit einer Powerpoint-Präsentation entschieden und stattdessen einen Nachdenktext vorgetragen. Diesen möchte ich nun auch hier veröffentlichen und wünsche viel Spaß & Erkenntnis.

Intro

  • Moin. Ich bin ein echter Zukunftsforscher, das heißt, ich habe unter anderem den Masterstudiengang Zukunftsforschung studiert. Ich arbeite seit 11 Jahren daran, aktuelle Trends zu verstehen und Einschätzungen zu möglichen Szenarien zu geben.
  • Das tue ich unter anderem als Inhaber des PROFORE Zukunftsinstituts, als Keynote Speaker, Autor und Podcaster.
  • Vielleicht fragen sich jetzt einige, ob ich die Zukunft auch vorhersagen kann. Nein, kann ich nicht. Aber ich lag schon oft richtig: Corona habe ich Mitte 2019 angekündigt, fast ein Jahr vor dem Beginn der Pandemie. Den Krieg in der Ukraine habe ich in meinem Podcast Ende 2021 thematisiert, also rund ein Vierteljahr vor dessen Beginn. Mein Whitepaper über Künstliche Intelligenz erschien im Oktober 2022 – zwei Monate vor ChatGPT.
  • Damit will ich nicht sagen, dass ich die Zukunft doch irgendwie vorhersehen kann, sondern dass die Methoden der wissenschaftlichen Zukunftsforschung verdammt gut darin sind, kommende Entwicklungen früher als die Allgemeinheit zu erkennen.
  • Aber heute wurde ich gebeten, einen Impuls zum Thema „Zukunftsangst“ vorzubereiten. Dafür habe ich keine Präsentation vorbereitet, wie sonst bei Keynotes und anderen Gelegenheiten, sondern ganz old fashioned einen Text für euch geschrieben.
  • Und der geht so.

Keine Angst vor der Zukunft

Angst ist eine reale, unmittelbare Emotion.

Der Angst-Teil unseres Gehirns, die Amygdala, hat Vorfahrt vor den meisten anderen neurologischen Vorgängen. Aus evolutionärer Sicht ist Angst überlebenswichtig für jede Spezies, denn sie hält uns oft von dummen Entscheidungen ab und sagt unseren Gliedmaßen eher: „LAUF!“ statt „mal abwarten, ob das Rascheln im Busch ein Tiger oder eine Tüte Popcorn ist“

Angst wird allerdings oft mit Furcht verwechselt: Angst ist der allgemeine Gefühlszustand im Hinblick auf die Zukunft, auf mögliche Ereignisse, die uns oder unseren Liebsten zustoßen könnten. Unser Gehirn simuliert permanent etwa eine Sekunde in die Zukunft, was als nächstes total schiefgehen könnte, weshalb wir in manchen Situationen erstaunlich schnelle Reflexe haben – wenn etwa jemand ein Glas vom Tisch stößt. Das ist dann weniger Angst als aufmerksame Beobachtung mit allen Sinnen.

Furcht wiederum ist die gerichtete Form der Angst: Ich fürchte mich vor Spinnen in meinem Bett, ich fürchte, dass das Glas vom Tisch fällt und ich mich daran schneide; ich fürchte mich vor einem Fahrradunfall auf dem Weg zur Arbeit, ich fürchte, dass die Faschisten in den sächsischen Landtag einziehen und die Demokratie zerstören.

Ich persönlich kenne Angst und Furcht sehr gut. Ich bin Traumapatient seit einer privaten Tragödie vor einigen Jahren; vor fast 3 Jahren habe ich einen schweren Fahrradunfall überlebt; ich habe einen 7 Monate alten Sohn, der letztes Wochenende in der Klinik am Beatmungsgerät hing.

Angst ist allgegenwärtig.

Wir fürchten uns ja auch in der Freizeit wirklich gern: Fällt euch ein Science-Fiction-Film ein, der eine komplette Utopie einer perfekten Welt beschreibt? Ich kenne keinen. Horror und Actionfilme funktionieren nur, wenn wir uns auch gruseln oder fürchten lassen, dass zum Beispiel der Protagonistin etwas zustößt – James Bond hätte nicht funktioniert, wenn der am Ende nicht immer wieder die Welt gerettet hätte.

Angst ist sexy, make Angst great again!

… aber doch bitte nur mit Happy End!

Die deutsche Gesellschaft kennt Angst besser als jede andere, weshalb uns oft die „German Angst“ zugeschrieben wird. Wir haben Angst vor Veränderung, Angst vor dem Statusverlust durch eine diversere Gesellschaft oder hohe Inflation. Wir haben Angst vor Innovationen, die die Erfindungen unserer Vorfahren obsolet machen könnten, Angst, dass uns die Politik das Auto verbietet oder Gender-Sternchen aufzwingt. Wir haben Angst vor Putin, Angst vor Trump, Angst vor Xi Jinping.

Angst ist also nicht einfach nur unser Hobby, Angst ist unsere Berufung.

Dabei ergaben diverse Umfragen selbst während der Corona-Pandemie, dass die Menschen hierzulande meistens Angst vor diffusen Schreckensbildern haben – privat und beruflich schätzt eine überwältigende Mehrheit ihre individuelle Zukunft sehr zuversichtlich ein. Wie passt das zusammen? Sind wir individuell naiv-optimistisch, aber kollektiv krankhaft-paranoid?

Mein Eindruck ist, dass uns gesellschaftlich das Verständnis einer gesunden Angst, die uns zu vernünftigen Entscheidungen leitet, abhandengekommen ist. Angst und Furcht sind keine Phänomene, die es nur in schwarz und weiß gibt, sondern auch in allen Farben dazwischen. Das ist eine zentrale Erkenntnis, wenn man sich Gedanken über die Zukunft machen möchte, die nicht durch Angst verzerrt sind.

[PAUSE]

Ich bin Zukunftsforscher, Soziologe und Politikwissenschaftler. Ich genieße das fabelhafte Privileg, sehr häufig sehr klugen Menschen und mir selbst immer wieder die Frage stellen zu dürfen:

Welche anderen Perspektiven als Angst oder Zweifel können wir auf die Zukünfte richten?

Wir alle befassen uns mehr oder weniger strukturiert mit der Zukunft. Urlaubsplanung, Steuererklärung, Einkaufsliste, Rentenversicherung, Weihnachtsgeschenke. Paradoxerweise findet aber Zukunft für die meisten Menschen in der Regel kaum explizit statt.

Unser Bildungssystem ist ein verheerendes Beispiel dafür: Junge Menschen sollen Gehorsam lernen, sollen das Wiedergeben der Lehrpläne perfektionieren, es geht mehr ums Verwalten des Status Quo als das Erdenken und Gestalten der Zukunft. Und das wird uns gerade gesellschaftlich mit einiger Brutalität zurückgespiegelt.

Denn: Wer nicht nach einer plausibel erreichbaren Zukunft strebt, wird destruktiv oder depressiv. Das gilt für einzelne Personen genauso wie für Gesellschaften. Leider zieht sich dieser eklatante Zukunftsmangel bis in die höchsten politischen Ämter durch.

„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, hat Altkanzler Helmut Schmidt einst gesagt und ist damit der geistige Vater der Zukunftslosigkeit ganzer Generationen. Dass er das nicht so gemeint hat, hilft uns leider nicht mehr.

Doch ich möchte eure Zeit bei diesem Neujahrsempfang nicht mit Lamentieren vergeuden, denn Experten für Nörgelei gibt es wahrlich genug. Stattdessen möchte ich euch ab jetzt ausgewählte plausible, erreichbare positive Zukunftsszenarien der nächsten paar Jahrzehnte erzählen. Sie basieren auf den Erkenntnissen der seriösen Zukunftsforschung, sind also technologisch machbar und unter der Annahme wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen konsistent – das heißt, sie widersprechen nicht anderen naturwissenschaftlichen Gesetzen und gängigen Prognosen.

Willkommen im Jahr 2050!

Lasst uns ausschließlich einen Blick auf die guten Errungenschaften werfen.

1. Gesundheit

Seit der Entdeckung der Genschere CRISPR/Cas9 im Jahr 2013 ist es möglich, die genetische Struktur von Lebewesen zu verändern. Und wir wissen ja längst, dass viele Gesellschaftskrankheiten durch bestimmte Kombinationen bzw. Prädispositionen der Gene begünstigt werden. Die gute Nachricht ist also: Im globalen Norden gibt es 2050 kaum noch bekannte Fälle von Diabetes, Alzheimer-Demenz, Parkinson, multipler Sklerose und selbst Krebs tritt nur noch selten auf und verläuft fast nie tödlich!

Künstliche Organe liegen in großen Organdatenbanken bereit für den Fall, dass durch einen Unfall oder eine unvorhergesehene Krankheit die Leber, Lunge oder das Herz ersetzt werden muss. Diese Datenbanken werden von den Krankenkassen verwaltet – die Premiumvariante ist natürlich auch im Jahr 2050 den Superreichen vorbehalten. Sie lassen sich besonders leistungsfähige Organe anfertigen, die nicht nur dann ausgetauscht werden, wenn die erste Version nicht mehr funktioniert. Schönheits-OP 2.0, sozusagen. Nur das Gehirn konnte bislang nicht dupliziert werden, aber das ist vielleicht auch gut so.

Natürlich gibt’s trotzdem noch diverse weniger schlimme Krankheiten; Körper und Geist brauchen auch gelegentliche Erkältungen, zudem entstehen immer neue Viren und Bakterien. Aber auch dagegen gibt’s ein Wundermittel: Mithilfe von Quantencomputern und künstlicher Intelligenz werden für bestimmte Krankheitsbilder seit vielen Jahren individualisierte Arzneimittel hergestellt.

Tatsächlich hat das zwei erstaunliche Entwicklungen begünstigt. Das eine ist, dass Menschen heutzutage sehr viel gesünder altern. Viele Alterskrankheiten und Todesursachen sind schlicht nicht mehr nötig. Heute ist es keine Seltenheit mehr, dass 90-Jährige einen Marathon laufen oder als Nachhilfelehrer ihre Rente aufbessern. Das zweite ist, dass einige wenige Menschen weit über 100 Jahre alt werden. Das liegt daran, dass nicht nur die Krankheiten heilbar wurden, die sonst den Tod bedeutet haben, sondern auch erste Mittel zugelassen wurden, die den Alterungsprozess einfrieren oder sogar umkehren! Der älteste Mensch ist im Jahr 2050 stolze 140 Jahre alt und auf dem körperlichen und mentalen Stand wie ein 50-Jähriger. Das verleiht einigen gesellschaftlichen Konzepten eine völlig neue Bedeutung: Was kostet eine Lebensversicherung? Wann gehen wir in Rente? Wie lange muss ich zur Schule gehen, wenn ich danach noch über 100 Jahre arbeiten werde? Wer heiratet noch, wenn „bis dass der Tod uns scheidet“ kein Ablaufdatum mehr hat? Brauchen wir ein Enddatum, zu dem das Leben enden soll?

2. Mobilität

Das Wichtigste vorweg: Ja, es gibt Flugtaxis. Gab es ja zu eurer Zeit auch schon, zumindest in Dubai und einigen anderen Orten der Welt. Auch in Deutschland sind sie inzwischen angekommen und entlasten den Verkehr auf den Autobahnen und in Ballungsgebieten zunehmend. Der größte Vorteil ist gar nicht unbedingt die individuelle Mobilität, sondern dass man dafür kaum Infrastruktur braucht. Immerhin gab es zu eurer Zeit rund 600 stillgelegte Kleinflughäfen, die inzwischen als Mobility Hubs genutzt werden.

Aber natürlich besitzt man kein Flugtaxi für den Privatgebrauch, sondern man mietet sich eins – einen Flugschein braucht man dafür nicht, weil es komplett autonom von A nach B steuert. Keine Angst: Es herrscht kein Chaos am Himmel, denn wie es sich für Deutschland gehört, sind die erlaubten Korridore recht eingeschränkt.

Aber überhaupt ist der Privatbesitz eines Fahrzeugs, das kein Fahrrad ist, im Jahr 2050 eher eine Seltenheit. Es ist seit Jahren viel einfacher und günstiger, ein Fahrzeug für den aktuellen Nutzungszweck zu mieten, als mehrere Tonnen Metall zu kaufen, zu versichern und für dessen Unterhalt zu sorgen. Sehr merkwürdiges Konzept, das ihr zu eurer Zeit noch „normal“ nennt. Selbstfahrende Autos, wie ihr sie euch vorstellt, gibt es trotzdem in der Form noch sehr wenig – das liegt daran, dass die Städte dafür einfach nicht geeignet sind. Außerorts ist das natürlich was anderes.

Derweil ist das Streckennetz im Schienenverkehr deutlich gewachsen, sodass die überregionale Bahnmobilität deutlich angenehmer wurde. 100 Prozent Pünktlichkeit bekommen wir trotzdem noch nicht hin, das ist weiterhin Zukunftsmusik 😉

3. Künstliche Intelligenz

KI ist im Jahr 2050 so normal und allgegenwärtig wie zu eurer Zeit die Verwendung von Smartphones. Im Arbeitsalltag heißt das: Die meisten Erwerbstätigen haben einen KI-Kollegen, der sie bei fachlichen Fragen, bei der Einhaltung des Freizeitausgleichs und für sämtliche Korrespondenz unterstützt. Das heißt auch, dass alle jetzt einen persönlichen Coach zur Stelle haben, mit dem sie konzeptionelle Fragen durchspielen oder die Selbstverwirklichung vorantreiben können. Ähnlich wie die Sozialabgaben werden die Kosten für diese KIs über einen kleinen Gemeinwohlbeitrag vom Bruttolohn abgezogen.

Es gibt keine Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mehr, in denen KI nicht Standard ist. Alle Organisationen, die sich zu eurer Zeit nicht mit KI beschäftigt haben, gibt es schlicht nicht mehr. In einer Übergangszeit waren also einige Menschen arbeitslos, haben sich aber dann mit den Möglichkeiten von KI befasst und dann eine neue Existenz aufgebaut. Eine 40-Stunden-Woche gibt es längst nicht mehr, klar arbeiten einige so viel oder auch mehr, aber nicht mehr nur in einem Job. Die meisten haben nämlich auch ein zweites Standbein in Form einer freiberuflichen Arbeit oder eines Kleingewerbes, mit dem sie ihren Traum verwirklichen und dabei trotzdem noch gutes Geld verdienen. Ob das nun ein Job im Metaverse oder eine eigene Gärtnerei ist, spielt dabei keine Rolle.

Eine der markantesten Entwicklungen ist die Verschmelzung von KI und Mensch. Es gibt einige wenige, die sich tatsächlich kleine Computerchips direkt ins Gehirn transplantieren lassen, um unmittelbar per Gedankenkraft mit der KI kommunizieren zu können.

Wäre das was für euch?

4. Nachhaltigkeit

Zwar sind viele Prognosen aus eurer Zeit in Bezug auf den Klimawandel leider eingetreten, doch vieles hat sich auch zum Guten gewendet. Durch massive Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft und der Zivilgesellschaft hat sich die Biodiversität nahezu erholt. Das hatte auch damit zu tun, dass seit etwa 2030 die Massentierhaltung verboten wurde – einer der wichtigsten Emittenten von Treibhausgasen. Es gibt zwar noch Fleisch von echten, toten Tieren im Handel, doch das ist sehr teuer. Stattdessen wird es für 95 Prozent des Verbrauchs künstlich hergestellt und zwar genau dort, wo es auch verbraucht wird: Im Supermarkt, Restaurant, der Kantine, im Zug oder Flugzeug. Das ist übrigens auch viel gesünder für die Menschen, hat aber trotzdem eine Weile gedauert, bis sich die Ernährungskultur darauf eingestellt hat. Die Technologie dahinter war zu eurer Zeit längst erforscht, doch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit brauchte noch ein paar Jahre. Irgendwann fand es dann die Mehrheit der Gesellschaft barbarisch, lebendige Tiere zu schlachten, um ein leckeres Steak zu essen – und das kommt schneller als einige von euch heute vielleicht noch denken.

Stichwort Wettbewerbsfähigkeit: Wir haben ein Energieproblem im Jahr 2050, aber nicht das, was ihr jetzt denkt… wir haben nicht zu wenig, sondern ZU VIEL ENERGIE! Das liegt daran, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Wasser so rasend schnell ging, dass Haushalte und Gewerbeimmobilien sich inzwischen fast komplett selbst versorgen können. Dazu kommen aber noch zwei weitere, disruptive Faktoren: Erstens ist die Kernfusion, die ja seit 2022 erwiesenermaßen funktioniert, seit ein paar Jahren auch kommerziell interessant geworden. Deshalb haben die meisten Staaten Kernfusionsreaktoren, die nahezu unendlich viel Energie erzeugen können. Zweitens haben wir aber auch riesige Photovoltaikanlagen im Weltall, die Sonnenenergie direkt dort oben einsammeln und per Mikrowelle an Stationen auf der ganzen Welt und dem Mond senden – wir dürfen ja nicht unsere Mitmenschen auf Mond und Mars vergessen, die haben ja auch Bedürfnisse. Das heißt also: Wir haben Energie im Überfluss und „müssen“ uns immer wieder neu überlegen, wie wir noch mehr Strom verbrauchen können, damit die Energienetze nicht überlasten. Für die Großindustrie ist das natürlich etwas anders, aber mit dem vielen Strom gibt es seit wenigen Jahren ein globales Netz für grünen Wasserstoff und das funktioniert erstaunlich gut.

Ach ja, Müll gibt’s auch nicht mehr. Seit den 2030er Jahren ist es weltweit vorgeschrieben, dass Unternehmen für das Recycling und Upcycling ihrer Produkte verantwortlich sind. Das hat komplett den Anreiz zerstört, möglichst schnell möglichst viele Produkte herzustellen, die irgendwo auf der Welt gekauft, benutzt und entsorgt werden. Stattdessen leben wir inzwischen in einer echten Kreislaufwirtschaft, in der alle Gegenstände und selbst defekte Geräte als Rohstoff wieder aufgewertet werden können und müssen. Das Paradigma hat sich entsprechend von schnellem Konsum bzw. schnellen Gewinnen gewandelt zu hochwertigen, langlebigen und problemlösenden Erzeugnissen. Dadurch sind auch viele Länder des globalen Südens immer schneller wirtschaftlich vorangekommen – seit das Energieproblem kein Problem mehr ist, haben sich die Währungen stabilisiert, Inflation ist überall moderat und es entstand vielerorts eine kreative, sehr facettenreiche neue Ökonomie. Das Zeitalter des Turbokapitalismus wurde abgelöst von einer für alle Lebewesen und Ökosysteme gewinnbringenden Form des Postkapitalismus. Ich meine nicht die Hippie- oder Trotzki-Version, sondern einen Kapitalismus, der andere Währungen kennt als Geld, nämlich das Gemeinwohl von Menschen überall auf dem Planeten und der Natur.

Zurück ins Jahr 2024.

Ich wette, dass diese Ausführungen einigen von euch im wahrsten Sinne fantastisch vorkommen – also basierend auf Fantasie. Doch hinter jedem einzelnen stecken nennenswerte Stränge in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Dieses Jahr erscheinen unter anderem drei Sammelbände von mir, die einige der genannten Themen unterfüttern – und ein Handbuch für KI in Unternehmen namens „KI jetzt!“.

Nach vielen Jahren und hunderten Mandaten im Kontext der seriösen Zukunftsforschung bin ich überzeugt: Wir sollten öfter über unsere positiven Zukunftsbilder sprechen. Und auch darüber streiten. Denn es ist ja offensichtlich, dass mein Blick in die Zukunft ein anderer ist als der meiner Nachbarin oder eines Kindes, das gerade in Lagos aufwächst. Doch wir werden uns und unsere Welt nicht retten, wenn wir nur über die Schattenseiten sprechen. Lasst uns häufiger und strukturierter über schöne Zukünfte sprechen.

Dann klappt’s auch mit der Angst, das verspreche ich euch.

Vielen Dank fürs Zuhören!

Foto von Etienne Girardet auf Unsplash


Neuer Imagefilm: Keynote Speaker Kai Gondlach

🌐 In meinem neuen Imagefilm nehme ich Sie mit auf eine faszinierende Reise durch die Zukunft. Als renommierter Zukunftsforscher, Keynote Speaker und Unternehmer ist es meine Leidenschaft, Themen wie Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Dekarbonisierung mit einem einzigartigen Ansatz zu präsentieren - und das inzwischen weit über 300 Mal.

https://www.youtube.com/watch?v=JUCLpLnba_A

Falls Sie das Video lieber direkt auf Youtube ansehen möchten, benutzen Sie diesen Link: https://www.youtube.com/watch?v=JUCLpLnba_A

🚗 Das Highlight: Tauchen Sie ein in das Highlight des Videos, wenn ich live hinter der Bühne aus einem echten DeLorean aussteige – die legendäre Zeitmaschine aus "Zurück in die Zukunft". Diese einzigartige Inszenierung verleiht meinen Keynotes auf Wunsch eine unvergessliche Dimension und bleibt bei Ihrem Publikum ganz sicher in Erinnerung!

🎤 Keynotes: Erleben Sie inspirierende Einblicke in meine Vorträge über die Zukunft und Zukünfte, während ich vor einem begeisterten Publikum von rund 400 Menschen aus einem großen IT-Beratungsunternehmen spreche. Als Wissenschaftler, Autor und Herausgeber teile ich mein fundiertes Wissen über die neuesten Innovationen, spannende Thesen und Visionen für das Jahr 2050. Sie mögen es lieber anwendungsbezogen? Kein Problem. Ich bringe auf Wunsch gern Fallbeispiele zu meinen Kernthemen mit und verbinde diese mit plausiblen Zukunftsszenarien.

🔍 Entdecken Sie mehr über die möglichen Themen meiner Keynotes und Buchungsmöglichkeiten.

👥 Zielgruppe: Meine Keynotes richten sich an Entscheidungsträger, Unternehmen und Verwaltungen sowie alle, die den Blick in die Zukunft richten. Entdecken Sie, wie Sie mit meiner Expertise die Zukunft aktiv gestalten können. Ob Mittelstand, öffentliche Verwaltung, Bildungsträger oder Startup; ob Strategiemeeting der Geschäftsleitung, Sommerfest oder Kongress - mir liegen alle Formate und Anlässe.

🚀 Folgen Sie mir: Abonnieren Sie meinen Newsletter, um keine Updates zu verpassen, und folgen Sie mir auf Linkedin oder Instagram - alle Links finden Sie unter https://linktr.ee/KaiGondlach

Machen Sie sich bereit für eine faszinierende Reise in die Zukunft!

Videoproduktion: Lauflichtfilm, Rödingsmarkt 14, Mediadeck Hamburg, 20459 Hamburg

DeLorean animation courtesy of @harmzz


Futuralgie statt Nostalgie

Warum gibt es eigentlich keinen Begriff für die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft? Nostalgie und sogar Ostalgie sind doch weit verbreitet! Mein Plädoyer für mehr Zukunftssehnsucht, oder: Futuralgie.

Plädoyer gegen Nostalgie und Ostalgie

Was genau bedeutet eigentlich Nostalgie? Laut Duden.de ist die Bedeutung wie folgt:

... vom Unbehagen an der Gegenwart ausgelöste, von unbestimmter Sehnsucht erfüllte Gestimmtheit, die sich in der Rückwendung zu einer vergangenen, in der Vorstellung verklärten Zeit äußert, deren Mode, Kunst, Musik o. Ä. man wieder belebt.

Duden.de über Nostalgie, 12.04.2023

Das heißt in anderen Worten: Wer mit der aktuellen Situation unzufrieden ist, flieht gedanklich in die Vergangenheit. Man schwelgt in Erinnerung, oft sogar in einer falschen. Allzu viele Menschen oder deren Umfeld leiden am Rückschaufehler (hindsight bias). Demnach neigen wir manchmal dazu, die Vergangenheit zu glorifizieren, à la: "Es war ja auch nicht alles schlecht damals!" - die Musik war besser, man hatte mehr Spaß und die Jugend ist heute sowieso total verdorben.

Der Haken an Nostalgie: Sie kann krank machen. Denn schließlich wird die Vergangenheit nie zurückkehren. Wer sich eine komplexe Situation wie eine vergangene Staatsform zurückwünscht, wird unweigerlich enttäuscht werden. Wer Geschichtsbücher studiert, weiß, dass auch viele "Revolutionen", die die Wiederherstellung eines vorherigen Status Quo (ex ante) zum Ziel hatten, unter anderem daran scheiterten, dass dies natürlich nicht möglich war. Das Rad der Zeit hatte sich schon weitergedreht, die Einstellungen in den Köpfen der Menschen und die Regeln in den Institutionen waren bereits andere. Ein nennenswerter Anteil der psychischen Krankheiten in strukturschwachen Regionen lässt sich mittelbar mit Nostalgie (oder Ostalgie) erklären, wäre meine steile These an dieser Stelle.

Der noch größere Haken: Logischer Weise können wir nur künstlerische Artefakte wie Musik oder Kunst aus der Vergangenheit konsumieren. Darüber hinaus sind unsere Erinnerungen eng an unsere sinnliche Erfahrung der Vergangenheit gekoppelt, dazu kommen noch Gerüche und taktile Reize, welche wiederum (noch) schwieriger codierbar sind. Aus dieser Verzahnung vergangener Kunst - ein bestimmter Song, den man zur Hochzeit gehört hat, ein Gemälde, welches man mit dem verstorbenen besten Freund bestaunte - wird dann die Fehlannahme, dass "damals alles besser war".

Ein Einfalltor für Populismus und autoritäre Ideologie, siehe Reichsbürger.

Plädoyer für Futuralgie

Deshalb habe ich mir überlegt, warum wir nicht eine Futuralgie bestärken können. Noch gibt es das Wort nicht, aber das möchte ich mit diesem Beitrag ändern oder zumindest anregen. Sharing is caring!

Zur Klarstellung: Die Zukunft existiert nicht. Höchstens im Plural als mögliche Zukünfte, deren Eintrittswahrscheinlichkeit stark davon abhängt, wie viele Menschen an ihrer Erfüllung arbeiten. Deshalb halte ich es auch für wesentlich, optimistische Zukunftsbilder in die Köpfe der Menschen zu bringen als Gegenpol gängiger Weltuntergangsszenarien und Verzichts-Narrative.

Der Haken: Futuralgie kann immer nur funktionieren, wenn Darstellungen möglicher Zukünfte nicht bloß existieren, sondern diese Vorstellungen auch geteilt, diskutiert, kritisiert und in einen zukünftigen Wertekanon integriert werden - so wie historische Kunst eben. Einen Konsens wird es nicht geben, aber vielleicht einige, potenziell miteinander harmonierende Zukunftsbilder in einzelnen Weltbereichen. Außerdem sollten die Zukunftsbilder möglichst nicht ideologisch aufgeladen sein wie Parteiprogramme.

Laut Duden.de ist die sprachliche Herkunft von "Nostalgie"

neulateinisch nostalgia = Heimweh, zu griechisch nóstos = Rückkehr (in die Heimat) und álgos = Schmerz; die heutige Bedeutung wohl beeinflusst von gleichbedeutend englisch nostalgia

Duden.de über Nostalgie, 12.04.2023

Nostalgie ist also der Schmerz in der Gegenwart und die gedankliche und emotionale Flucht in nicht existente, vergangene Zustände. Wäre es nicht aussichtsreicher, wenn man den Schmerz über aktuelle Missstände umlenkt auf mögliche zukünftige Zustände, an deren Erreichung man selbst mitwirken kann?!

Je nach Zeitempfinden ist das Erreichen einer zukünftigen Situation nämlich durchaus realistischer als die Vergangenheit, denn an die können wir uns zwar erinnern, aber sie wird nie wieder kommen. Zudem erinnern wir uns in der Regel falsch. An die Zukunft können wir uns nicht erinnern, sie aber erdenken, weshalb mancheine:r ja auch von dem Erdächtnis als Gegenpol zum Gedächtnis spricht.

In meiner Dauerumfrage über die Einstellung der Deutschen über die Zukunft habe ich dutzende Anzeichen dafür gefunden, dass ich nicht allein bin. Doch beim Nachdenken über die Futuralgie fallen mir immer mehr gute Argumente ein, die dafür sprechen. Aber bevor ich mich gedanklich im Kreis drehe, möchte ich den Ball gern nach außen spielen. Denn...

Ausblick Futuralgie

Was genau mit diesem Gedanken passieren soll, weiß ich noch nicht. Der Gedanke ist erst wenige Tage alt. Ein gutes Zeichen war, dass bei Google nur zwei Suchergebnisse (!) zu dem Suchbegriff auftauchten. Deshalb habe ich mir direkt die Domain futuralgie.de gesichert. Was wir damit anstellen, überlegen wir uns in den kommenden Monaten.

Wer Ideen und Lust hat, daran mitzuwirken, schreibe gern einen Kommentar.

Foto von Hadija auf Unsplash


Das Goldene Zeitalter des Interim-Management

Hinter mir liegen ein paar reiseintensive Tage, die - wie immer - auch mit einigen neuen Erkenntnissen einhergingen. Das Wichtigste steht schon in der Überschrift. Wie diese Erkenntnis entstand, möchte ich in diesem Zlog-Beitrag erklären.

Interim-Management ist gefragter denn je

Der Befund aus dem Kreise des Interim-Management ist eindeutig: Man kann sich vor Mandaten kaum retten. Dass das goldene Zeitalter für Interim-Manager (m/w/d) noch anhält, habe ich in der Vorbereitung auf meinen meinen Einsatz bei der 8. Konferenz für Interim-Management des DÖIM in Salzburg am 4. März so gesagt und in vielen Gesprächen auch bestätigt bekommen. Woran liegt das und wie geht's weiter?

Die Formel ist auf den ersten Blick ganz einfach: Fachkräftemangel + Wertewandel + Digitalisierung + Bildungsrevolution. Und was kommt danach?

Fachkräftemangel: Die erwartbare Implosion

Der Fachkräftemangel kam mit langer Ansage. Die demografische Entwicklung in nahezu allen westlichen, industrialisierten Staaten des globalen Nordens erfährt gerade oder sehr bald einen Knick. Die "Babyboomer" gehen in Rente oder Pension, es fehlen Dank der soziotechnisch nicht zu überschätzenden Innovation der Geburtenkontrolle (auch Pillenknick genannt) zunehmend Arbeitskräfte. Das Problem wurde in der Mehrheit von Organisationen unterschätzt, denn: Man fährt lieber auf Sicht oder hat schlicht keine Möglichkeit, die regionale Entwicklung nennenswert zu beeinflussen.

Umgekehrt bedeutet das: Beschäftigte sitzen erstmals seit der Industrialisierung am längeren Verhandlungshebel.

... eine Prise Wertewandel

Wertewandel findet immer statt, ebenso wie demografischer Wandel. Fragt sich nur, woher und wohin. Dafür genügt es leider nicht, quantitative Daten zu erheben, es braucht eher qualitative Analysen. Einer der Gründe, warum der Methodenkanon der Zukunftsforschung so breit gefächert ist.

Wichtig: Der Generationenmythos darf unter keinen Umständen im Personalmanagement ankommen. Oder anders: Nahezu alles, was über "Generation Z" oder "Generation Alpha" oder andere Generationen reichweitenstark behauptet wird, ist falsch. Empirisch sind sämtliche Zuschreibungen beliebiger Geburtenjahrgänge bzw. -kohorten kompletter Unsinn. "Generation Z ist bequem", "Generation Y ist postmaterialistisch", "Generation X will nur Profit erwirtschaften" - ein kurzer Blick in die gleichaltrige Verwandtschaft und Freundeskreis genügt, um die These zu widerlegen. Und das wird auf der Ebene von Gesellschaften nicht besser, eher schlimmer. Es ist einfach falsch, anhand der Geburtenjahre Charakterzüge, Fähigkeiten oder Präferenzen zuzuschreiben - und laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sogar verboten, weil es sich hierbei um Altersdiskriminierung handelt.

Eher können wir von einem Zeitgeist sprechen, der sich verändert. Sind es wirklich nur die jungen Leute, die gern mit Smartphones, Apps und ChatGPT experimentieren? Nein, es ist eher ein bestimmter Habitus - und eine intervenierende Variable ist, dass ältere Menschen tendenziell schon mehr biografische Pfadabhängigkeiten haben, daher also weniger Zeit oder Energie zum Ausprobieren neuer Technologien. Trends zu mehr Selbstverwirklichung, mehr Freiheitsgraden, Postmaterialismus ziehen sich asynchron durch die gesamte Gesellschaft. Aber solche Statements verkaufen sich schlicht nicht so gut.

Der springende Punkt ist: Der gesellschaftliche Wert von Erwerbsarbeit hat sich verändert. Wir sind noch nicht bei der längst überfälligen Freizeitgesellschaft, doch das Ideal dieser Vorstellung hat Einzug genommen in den Arbeitsmarkt. Warum? Weil sich die Machtverhältnisse gewandelt haben. Das Arbeitskräfteangebot sitzt plötzlich am stärkeren Hebel, was sicherlich durch die Pandemie beschleunigt wurde, letztlich aber nur eine Frage der Zeit war. Beschäftigte werden händeringend gesucht, es geht nicht mehr nur um Fachkräfte, sondern Arbeitskräfte aller Art und in nahezu allen Branchen und Regionen. Sabbatical, Workation, Teilzeitverträge - inzwischen eher Standard als Ausnahme auf der Prioritätenliste im Bewerbungsgespräch. Die langfristige Folge davon wird übrigens das "solopreneurial chaos" sein, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Digitalisierung und Bullshit Jobs und zurück

Allmählich ist es offensichtlich geworden, dass mit Mitteln der Digitalisierung Tätigkeiten rationalisiert werden. Arbeitsplätze fallen schrittweise weg, wo vorher noch echte Menschen Gegenstände von A nach B getragen oder Laute von A nach B getippt haben. In den USA mündet sowas oft direkt in Massenentlassungen, hierzulande sind Beschäftigte besser durch Gewerkschaften und Betriebsräte geschützt und werden dann umgeschult - oder haben genügend Zeit, sich neu zu orientieren. Was gut ist, oder immerhin nach unserem aktuellen Idealbild "human".

Ab circa 2035 erwarten wir jedoch einen interessanten Knick in der Produktivität - und zwar erstmals seit Beginn der Digitalisierung im positiven Sinne. Einer der Hauptgründe dafür ist die Entwicklung generativer KI, zu der auch ChatGPT gehört. Was dahinter steckt, müssen wir uns ein andermal genauer ansehen. Wichtig für dieses Thema: Es geht nicht mehr nur um humane Teams, sondern human-maschinelle-Teams. Darüber, wie sich das im Jahr 2030 anfühlen könnte, schrieb übrigens Frank Fischer einen tollen Beitrag im Band "Arbeitswelt und KI 2030" unter dem Titel: "Zukünftige Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI. 'Ich strebe danach, dass Du ich wohl fühlst', sagt mein KI-Kollege 2030".

Zwischenzeitlich gab und gibt es zahlreiche Bullshit Jobs (der Begriff ist dem gleichnamigen Buchtitel entliehen), oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), welche ihrerseits die Moral der Belegschaft mittelfristig erodieren. Und dann? Dann reduzieren massenhaft Beschäftigte ihre Arbeitszeit auf 80 oder 60 Prozent und starten ihre eigenen Projekte. Ob Blumenladen, Instagram-Influencer, VR-Haustier-Friseur im Metaverse oder auch Aushilfe bei der Müllabfuhr oder im Supermarkt gegenüber. Job 1 zahlt die Miete und Sozialversicherungen, Job 2 ist für die Selbstverwirklichung oder den körperlichen Ausgleich. Damit sollen Arbeitgeber erstmal zurechtkommen.

Umgekehrt mehren sich die Berichte, dass Bewerberinnen und Bewerber immer häufiger das Gespräch mit überzogenen Vorstellungen starten. Überspitzt formuliert: Uni-Absolvent:in, 23 Jahre jung, bewirbt sich beim mittelständischen Unternehmen auf einen Abteilungsleitungsjob. Klar, Dienstwagen und -handy gehören hier jawohl zum Standard, Erfahrung in der Personalverantwortung hat man nicht, aber das passt schon, 30 Urlaubstage halten Sie für menschenwürdig?! Tja. Wenn sich nur eine fachlich geeignete Person auf den Job bewirbt, gibt's keine Wahl. Und das Beste an der Geschichte: Das kann auch funktionieren, erfordert aber natürlich vollkommen andere Führung bzw. Coaching-Funktionen der übergeordneten Ebene.

Die Früchte der Bildungsrevolution

Nie konnten mehr Menschen weltweit lesen und schreiben als heute. Sicherlich gibt es immer auch Rebound-Effekte, wenn man sich die Kommentarspalte auf Facebook und Twitter anschaut oder politische Entwicklungen wie in Afghanistan. Doch der durchschnittliche Bildungsstand hat sich global in den letzten Jahrzehnten insgesamt extrem positiv entwickelt. Dazu gehört in den meisten Staaten auch die höhere Bildung, also Menschen mit abgeschlossener Lehre oder Studium. Ganzheitlich betrachtet ist das wundervoll! Aus Sicht eines stereotypen Unternehmens mit Standard-Aufbauorganisation ist diese Entwicklung allerdings ungünstig.

Denn spätestens jetzt wird vielen Menschen klar, dass sie in der "alten Welt" primär als Humanressource betrachtet und über Jahrzehnte sogar so bezeichnet wurden. Eins von vielen Produktionsmitteln. Rückwirkend ziemlich barbarisch. Wenn Sie diesen Beitrag lesen, sehen Sie das vermutlich auch schon so, aber ein großer Anteil von Arbeitgebern handelt immerhin noch exakt so, als wären die Menschen, die für den Geschäftszweck arbeiten, redende Maschinen. Dass sie auch denkende und fühlende Maschinen mit Biorhythmus sind, wird in den wenigsten Organisationen abgebildet.

Rückblickend könnte die aktuelle Dekade als Durchbruch der Arbeitskräfte in die Geschichtsbücher eingehen. Sie sind besser gebildet, besser vernetzt und organisiert, sitzen schließlich infolge der weiteren "Megatrends" am längeren Hebel für Personalgespräche. Die Revolution der Arbeiter bleibt für immer eine Vision (ob Utopie oder Dystopie, entscheidet die Leserschaft) - doch die Evolution der Arbeit erlebt aktuell einen Fortschritt.

Das Zielbild: Eine Organisation ohne Middle Management

Und hier kommen wir zum Interim Management.

Selbstverständlich gibt es eine große Bandbreite an Interim Managern (w/m/d), wer bis hierhin gelesen hat, ist mit der Jobbeschreibung vermutlich vertraut oder sogar selbst eine:r. Im Grunde übernehmen diese Menschen temporäre Mandate in Organisationen aller Art, um die Finanzen, das Personalmanagement oder die Nachhaltigkeitsstrategie umzukrempeln. Nicht immer eine beliebte Rolle, weil in der Regel auch Umbrüche oder das klare Mandat zur Umstrukturierung damit verbunden sind.

In meiner Keynote in Salzburg habe ich vor dem Hintergrund von Digitalisierung und Dekarbonisierung eine ähnliche Herleitung wie oben beschrieben. Hinzu kommt noch etwas Hintergrundwissen, unter anderem durch PROFORE-Partner Oliver Straubel (Holism), der sich und sein Team vor Interim-Mandaten seit einigen Jahren kaum retten kann - Tendenz steigend. Nur warum?

Die oben beschriebenen Entwicklungen zahlen mittelbar oder unmittelbar auf zwei der wichtigsten Unternehmenstrends unserer Zeit ein:

  1. Fehlende Motivation zur Verwaltung, also dem Middle Management: Menschen wollen mehr gestalten, Stichworte Wertewandel und Bildungsrevolution.
  2. Professionelle Prioritäten verschieben sich: Mehr denn je ist einer gut gebildeten Bevölkerungsschicht bewusst, dass ihr Handeln Konsequenzen in der realen Welt hat - Stichworte Nachhaltigkeit und Generationenvertrag.

Häufige Fragen lauten:

  • Wie setzt man eigentlich ESG um? (Nachhaltigkeitsreporting, -strategie, etc.)
  • Wie transformiere ich eine Organisation von Wasserfallhierarchie zu Agilität? Wie geht Holokratie, Soziokratie, und wie finde ich den für mich richtigen Mix?
  • Warum klappt Digitalisierung bei uns nicht? (Was kommt nach der Hard- und Software?)
  • Welche Personalstrategie passt für unsere Belegschaft, in der viele Beschäftigte bald in Rente gehen, viele Berufseinsteiger sind?
  • ... wie werde ich wirklich resilient, also zukunftsfähig?

Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen fehlt innerhalb vieler Organisationen das Knowhow. Nicht ohne Grund gibt es immer mehr entsprechend spezialisierte Management-Studiengänge und -Fortbildungen, die mit dem alten Management brechen. Das alte Management wird dadurch nicht fundamental schlecht oder falsch, doch die Rahmenbedigungen haben sich geändert.

Das Zielbild findet ohne mittleres Management statt und vor allem mit mehr individueller Verantwortung, mehr Kreislaufgedanken (#circularbusinessmodel), mehr Gemeinwohlorientierung. Nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil es früher oder später anders nicht mehr erlaubt sein wird. Das begründet auch meine längst replizierte These eines Massensterbens von Unternehmen, umgekehrt entscheiden sich die vorausschauenden Unternehmen rechtzeitig für den Umbau der Organisation - im Zweifel mit Interim Management auf den entscheidenden Positionen.

Grafik von soulsana @ Unsplash.com


2023: Das Jahr der Hoffnung

Gute Nachrichten: Eine große Mehrheit (61 %) empfand das Jahr 2022 als gutes Jahr, die Aussichten auf 2023 sind sogar noch besser - hier erwarten 77 Prozent einen positiven Trend. Zumindest im Persönlichen. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Forsa-/RTL-Umfrage hervor. Mein Plädoyer für Hoffnung statt Nörgelei.

Das Ende der Nörgel-Kultur

In dieser Zwischenüberschrift steckt eine gehörige Portion Hoffnung.

Der Gedanke dazu kam mir heute während eines Live-Interviews im n-tv News Spezial über "Sorgen und Zuversicht". Im Gespräch fragte mich die n-tv Moderatorin Jessika Westen, wie es sein kann, dass die Einschätzungen der persönlichen und gesellschaftlichen Situation derart weit auseinanderklaffen.

Dafür sehe ich zwei Ursachen:

  1. Handlungsspielraum vs. Ohnmacht. Je größer ein Thema, eine Krise, umso weniger Gestaltungsoptionen haben wir als einzelne. Es liegt in der Natur der Sache, dass globale Probleme uns als Individuen überfordern. Sonst wären sie ja nicht global, wenn es einfache Lösungen für sie gäbe. Die aktuelle Situation multipler Krisen, oder die Omnikrise, wie es mancheine:r aus meinem Metier gern nennt, führt direkt zu einer kollektiven Überforderung und Pessimismus auf globalem Level.
  2. Kognitive Dissonanz: Je höher der durchschnittliche Lebensstandard einzelner Menschen, aber auch ganzer Gesellschaftssysteme ist, umso größer ist das Nörgelpotenzial. Gerade weil unser Gesundheitssystem insgesamt ziemlich gut ist, fällt uns auf, wenn es unter Volllast oder in puncto Innovationen hakt. Gerade weil unser Sicherheitsapparat ziemlich gut funktioniert, bemerken wir, wenn die Streitkräfte nicht im besten Zustand sind.

Und dann nörgeln wir.

Aber wie schon gesagt, der Blick in die Zukunft wird wieder optimistischer. Und damit sind wir bei zwei interessanten Auswirkungen der gerade genannten Ursachen für die Differenz zwischen individueller und gesellschaftlicher Zukunftssicht:

  1. Es wuchs in den letzten Monaten die Erkenntnis, dass es uns hier verdammt gut geht. Anders kann ich es kaum ausdrücken. Gerade in Relation zum Leid in der Welt, zu den Bildern aus Charkiw, Teheran, Aleppo oder Xinjang, bemerken wir insgeheim, wie sicher, verhältnismäßig geordnet und wohlhabend wir sind. Mit dieser Erkenntnis flüchten sich zwar immer noch einige in politische Extreme aus Angst, dass sie durch äußere Veränderungen Nachteile erfahren würden - doch tatsächlich hat auch dieser Trend zumindest in Deutschland langsam abgenommen (nicht überall). Mein Punkt ist: Ein Ende des Nörgeltums ist in Sicht!
  2. Multiple Krisen zeigen uns nicht nur die Endlichkeit unseres eigenen Aktionsradius auf, sondern auch den unserer Verwaltungseinheiten auf überregionaler Ebene. Allein und abgeschottet sind viele Probleme nicht mehr zu lösen, wir brauchen also viel mehr Kooperation. Und das ist historisch nichts komplett Neues, doch im Grad der Globalität der aktuellen Themen bemerkenswert - und anhand der gewachsenen Weltbevölkerung, die von kooperativen Staaten vertreten wird, dann doch historisch. Ich meine hier vor allem das Bündnis gegen Putin, das Bündnis gegen die Umweltverschmutzung und die menschengemachte Klimakrise, das Bündnis gegen Armut und Ungerechtigkeit in sämtlichen Dimensionen.

Besonders zum Jahresende sind viele von uns zur Ruhe gekommen, auch wenn es vielleicht nicht immer ruhig war. Doch kaum jemand entrinnt den vielen Rückblicken (ich bekenne mich schuldig!), unterhalten uns an Silvester über die schönen und weniger schönen Dinge des Jahres, nehmen uns Dinge fürs kommende Jahr vor.

Und dann reflektieren wir.

Relativierung dank Reflexion

Den Jahreswechsel habe ich deshalb wieder intensiv genutzt, um ausführlich über die Lage der Nation sowie meine eigene, persönliche Situation zu reflektieren. Mit etwas mehr Abstand erscheinen die kleinen und großen Sorgen manchmal etwas weniger dramatisch; ins richtige Verhältnis gesetzt wirken selbst globale Bedrohungen plötzlich weniger furchteinflößend.

Nun las ich heute die Ergebnisse der oben erwähnten Forsa-Umfrage, die zu sehr ähnlichen Ergebnissen kam wie meine eigene Umfrage über Zukunftsangst, die seit letztem Sommer läuft. Die Kernerkenntnis: Mit Blick auf die gesellschaftliche Situation sowie die komplexen Probleme unserer Zeit blicken sehr viele Menschen eher oder sehr pessimistisch in die Zukunft. Die Einschätzung der persönlichen und beruflichen Situation ist das exakte Gegenteil.

Nach einigen Jahren der gefühlten Dauerkrise und zahlreichen Zoom-Konferenzen, in denen wir die Probleme der Welt im Großen und Kleinen diskutiert, seziert und das (Nicht-)Handeln der anderen kritisiert haben, ist mir persönlich die Lust am Nörgeln vergangen. Natürlich ist es einfach und angenehm, über das Schlechte in der Welt zu philosophieren, seinen mehr oder weniger durchdachten Senf der Debatte beizusteuern und zu fordern, dass sich etwas ändern muss.

Doch wenn alle sagen, jemand müsse mal etwas tun, tut am Ende niemand etwas.

Ich, gerade eben.

Das ist in etwa so trivial, aber fundamental wichtig, wie die Falschheit der allseits beliebten Floskel: Wenn jede:r an sich denkt, ist an jede:n gedacht. Also habe ich nachträglich einen Neujahrsvorsatz formuliert:

Dieses Jahr wird nicht mehr genörgelt!

Die Renaissance der Hoffnung

Wenn man von einigen wenigen absieht, blicken die Menschen wieder deutlich hoffnungsfroher ins nächste Jahr, wie unter anderem aus der Forsa-Umfrage hervorgeht. Das hat mich überhaupt nicht überrascht, eher gefreut. Zwar fehlt nach wie vor eine verbindende Vision, die allen gerecht werdende Mission und selbst für einen kleinsten, gemeinsamen Nenner fehlt aktuell die Zeit. Doch selbst diese Tatsache kann ich positiv deuten: Wir sind pluralistisch und alle haben eine Stimme. Kein Wunder, dass es keinen Konsens gibt!

Man muss erst hinfallen, um aufstehen zu können.

Vielleicht mussten wir erst ein Stück unserer Freiheiten sowie unseres Wohlstands temporär einbüßen, um genau diesen Lerneffekt, den wir sonst von Kleinkindern kennen, als Kollektiv zu erleben. Vielleicht liege ich falsch, doch möglicherweise liegt in diesem Momentum ein beispielloses Potenzial, auf das wir und unsere Nachkommen in ein paar Jahrzehnten stolz zurückblicken.

Mir fallen ad hoc tausende Gegenargumente ein, doch ich halte mich an meinen Vorsatz und lasse sie hier nicht zu Wort kommen. Außerdem lade ich Sie und euch herzlich dazu ein, es mir gleich zu tun. Was soll schon schiefgehen?

Die Neu(er)findung des Lösungsdenkens

Es gibt Menschen, die behaupten, es gäbe keine Probleme, sondern nur Herausforderungen. Das sehe ich anders: Es gibt durchaus Probleme, die man auch benennen muss, damit ein Bewusstsein entsteht, um sie lösen zu können. Ob nun Problem oder Herausforderung, ich komme nach viel Grübeln über meine und andere Umfragen zu folgendem Schluss:

Wir haben das Tal der Nörgelei verlassen und sind auf dem Weg der Besserung.

Dadurch werden die vielen Krisen, Kriege, Ungerechtigkeiten und Probleme der Welt nicht morgen verschwunden sein. Es braucht also nicht nur Geduld und Aktivismus, sondern mittelfristig auch ein gutes Gespür für die tatsächlichen Fortschritte.

Und genau dieses Gespür nehme ich mit ins junge Jahr. Ich freue mich auf inspirierende Gespräche und lösungsorientierte Projekte auf vielen Reisen, deren Zielort ich jetzt noch nicht kenne.

Ohne Nörgeln. Versprochen!

Zur Forsa-/RTL-Umfrage

Photo by Moritz Knöringer on Unsplash


Letztes Corona-Update: Resilienz 2022+

Wer hat noch Lust auf mehr oder weniger kluge Beiträge über Corona / Covid19? Ich auch nicht. Fast ein Jahr ist es nun her, dass ich mit meinem Pandemie-Beitrag einige Gemüter erhitzt habe. Am 28. Feburar 2021 veröffentlichte ich meine Gedanken darüber, wie wohl der Corona-Sommer 2021 verlaufen könnte und schrieb unter anderem in eine Zwischenüberschrift "Querdenker töten":

https://www.kaigondlach.de/artikel/wie-wird-der-corona-sommer-2021/

Und wo stehen wir jetzt?

Inzwischen ist der Plan der Durchseuchung der Gesellschaft mit Corona (v. a. Delta und Omikron) längst Realität, auch die neue Bundesregierung setzt der kollektiven Verwirrung wenig entgegen und meine Wünsche für beherzte Maßnahmen für mehr Bildung, Gerechtigkeit und Demokratie wirken inzwischen utopisch. Sind wir hier etwa nicht bei "wünsch dir was"? Natürlich nicht.

Dazu fällt mir ein Zitat des Schweizer Schriftstellers Kurt Marti ein:

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?
Kurt Marti, 1921-2017

Gerade erleben wir eindrucksvoll die Antwort auf diese geniale rhetorische Frage.

Resilienz nach Corona

Die kollektive Krisenerfahrung, die die Menschheit hätte zusammenschweißen können, hat eher zu einer Vertiefung der Gräben geführt. Auch global. Denn schaut man sich den Impfstatus der Staaten bei Statista an, bildet dieser natürlich die Verteilung des globalen Bruttoinlandsprodukts ab. Einerseits konsequent, andererseits weit entfernt von den ach so humanistischen Idealen der Weltgemeinschaft. Andererseits weisen nicht immer demokratische Staaten die höchste Impfquote auf, so führen die Vereinigten Arabischen Emirate die Tabelle an, auch in den Top 10: China und Kambodscha (Quelle: NZZ).

Derweil prallen Meinungen, Gruppen und sogar Staaten aufeinander wie lange nicht mehr. Inzwischen erleben wir die Neuauflage des Kalten Kriegs, der umso heißer wird, je leidenschaftlicher einzelne Menschen oder ganze Staatsregierungen auf ihrem Ego bestehen, anstatt die Argumente der Gegenseite anzuhören. Ob es um die Herkunft des Virus oder die Blockkonfrontation im europäischen Osten geht, die so hoch gelobte Individualisierung hat uns in einen Hobbes'schen Krisenzustand geführt, in dem wieder jeder Mensch des anderen Menschen Wolf ist. Wer nicht meine Ziele unterstützt, ist ganz klar mein Feind - so scheint das Credo vieler (insb. Social Media) Aktivisten.

Leider hat sich parallel der Zustand der Demokratie weltweit verschlechtert, wie die letzte Aktualisierung der berühmten Economist-Studie zeigte; nur noch etwa 45,7 Prozent der Weltbevölkerung lebt in einer Demokratie ggü. 49,4 Prozent im Jahr 2020. Anders als einige Trendforscher und andere Propheten hat sich also leider keine sprunghafte Verbesserung von praktisch allem durch die Pandemie ergeben. Schade.

Corona im Sommer 2022+

Wagen wir also eine (hoffentlich) letzte Prognose, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Die Grundbedingungen sind wenig rosig, doch es gibt natürlich auch Hoffnung. Zunächst die Sorgen.

Wir spazieren barfuß auf dem Scherbenhaufen, vielleicht unterlassen Verantwortliche deshalb ruckhafte oder große Schritte. Das Vertrauen in Politik und Medien hat seinen Tiefpunkt erreicht, was eigentlich ein Indiz dafür ist, dass sich "die Medien" oder "die Politik" eben nicht besonders gut absprechen (konträr zur Meinung eines großen Teils der "Systemkritiker"). Wer schon während der Bundestagswahl und den Koalitionsverhandlungen insbesondere gegen den rot-grünen Part der Ampel war, wird nun wenig Verständnis für jede Form der Politik haben. Es ist ja viel einfacher, sich weiterhin auf der eigenen Meinung auszuruhen und die eigene Dagegenheit zur Schau zu tragen, gern bei den grenzwertigen Spaziergängen.

Hoffnung habe ich in folgenden Dimensionen:

  • Dank moderner Technologie, öffentlichem Interesse und großen Anstrengungen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ist es sehr schnell gelungen, wirksame Impfstoffe in Rekordzeit zu entwickeln. Ich bin kein bedingungsloser Fan sämtlicher Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Virusausbreitung. Im Großen und Ganzen jedoch geht aktuell leider auch schnell wieder unter, wie privilegiert wir im globalen Norden sind, überhaupt Zugang zu Hygiene und Gesundheitsversorgung im Allgemeinen, zu einer breiten Auswahl von Impfstoffen im Speziellen zu haben.
  • Inzwischen ist empirisch recht gut belegt, dass die Mehrheit der Gesellschaft wenig mit Systemrevolte anfangen kann. Die offiziellen Querdenker-Kanäle sind inzwischen an sich selbst und der Realität zerbröselt, teilweise wurden sie aufgrund der klar systemfeindlichen und nicht selten rassistischen oder antisemitischen Kultur zensiert oder gar verboten. Wer jetzt auch noch den Mut hat, seinen Egotrip zu beenden und Fehler einzugestehen, sollte dafür Anerkennung erhalten. Amnestie für Querdenker!? Das Paradoxe: Inzwischen zieht es einen ordentlichen Teil der Systemopposition aus demselben Grund in die Normalität wie die demokratische Mehrheit - die Schlacht wurde verloren, einige zentrale Köpfe der Bewegung sind gefallen, also zurück zur scheinbaren Konformität.
  • Apropos Köpfe: Die Pandemie hat viele kreative und innovative Köpfe zusammengebracht. Einige davon habe ich in meinem Podcast befragt. Ob Nachhaltigkeit, Bildung oder Digitalisierung - nicht alles stand in den letzten zwei Jahren still. Vieles ging in die richtige Richtung, wenn man etwas Mut zur Lücke hat, wird man als Optimist ein Leuchten am Ende des Tunnels sehen.
  • Apropos Ende des Tunnels: Mit der Corona-Variante Omikron ist nicht zu spaßen. Nein, auch sie kann tödlich verlaufen, gestern (13.02.2021) sind 42 Menschen in Deutschland am Virus gestorben, aktuell heute wird voraussichtlich die Marke von 120.000 Corona-Toten überschritten (Quelle: RKI). Dennoch ist die Hospitalisierung und auch die Sterberate mit dem Rückgang von Delta ebenfalls gesunken. Aus Perspektive des Virus macht das sogar Sinn: möglichst viele Wirte infizieren, sie aber nicht töten, um anschließend weiterleben zu können. Das heißt für unsere Pandemie-Prognose folgendes: Die Zeichen stehen auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie. Juhu! Dass das nicht bedeutet, dass wir komplett durchatmen können, versteht sich von selbst. Endemie ist nicht gleich: ungefährlich.

Was ist jetzt zu tun für mehr Resilienz?

Aber was wäre dieses Zlog ohne ein paar Denkzettel für die nächsten Monate? Also los:

  • Wie ich in meinen letzten Vorträgen zum Thema "Resilienz" gebetsmühlenartig wiederholt habe, ist es nicht damit getan, eine Krise durchzustehen. Klar, als erstes gehört zur Verarbeitung einer schlimmen, traumatischen Erfahrung das Zurechtfinden in der neuen Normalität. Also: Euphorie, Party, Freedom Day! Danach geht's aber an die Aufarbeitung. Nicht zurück zum alten Normal, das ist völliger Unsinn. Es gehört zu jeder vernünftigen Krise, dass das alte Normal mit ihr stirbt. Wer versucht, daran festzuhalten oder dahin zurückzukehren, wird wahnsinning. Ich kenne das unter der Erfahrung einer PTBS. Insofern wünsche ich mir von einer mündigen Zivilgesellschaft, dass sie sich spätestens 2023 an eine umfangreiche Aufarbeitung der Krise, ihrer Ursachen und einer Neugestaltung auf Systemebene setzt.
  • Systemebene heißt nicht einfach nur "die Politik", die dank unklarer Kommunikation zu viele Flanken geboten hat, um sogar im Zentrum der Demokratie immer wieder Angriffe hinzunehmen. Die Liste ist zu lang für einen kurzen Beitrag. Systemebene heißt aber eben auch ein neues Selbstverständnis "der Wirtschaft", in dem es nicht mehr sanktioniert werden darf, wenn man sozial und/oder ökologisch wirtschaftet. Der Wandel hat begonnen, doch mit ausschließlich Selbstverpflichtungen wird er zu lange dauern. Wir müssen uns auch wagen, Kapitalismus neu zu denken und wer jetzt automatisch "Sozialist!" rufen möchte, sollte nochmal nachdenken. Das ist keineswegs gemeint, sondern eine verbesserte Neuauflage der sozialen Marktwirtschaft. Und ja, das lohnt sich auch oder insbesondere, wenn anderswo die Demokratie abnimmt.
  • Nach der Pandemie ist vor der Pandemie. Wie ich schon am 03.07.2021 in meinem Mini-Podcast "Kai for Future" berichtet hatte, warnte der Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, kurz IPBES) Mitte 2020 davor, andere Viren zu unterschätzen, während die globale Aufmerksamkeit auf Sars-Cov-2 ruht. Wörtlich sagte ich dann:

Es wird geschätzt, dass 1,7 Millionen Viren mit Säugetier- oder Vogel-Wirten aktuell noch unentdeckt sind, von denen wiederum 631-827 Tausend das Potenzial haben, Menschen zu infizieren. Nochmal die Zahl: durchschnittlich 730.000 Erreger warten nur darauf, Menschen zu infizieren. Dazu gehören u.a. einige weitere Coronaviren, aber auch der alte Bekannte H5N1 - Vogelgrippe - und dessen Mutationen.
Kai Gondlach in "Kai for Future" am 3.7.2021

Auf der Website des IPBES findet man alle Daten dazu. Kurz: Wir kommen nicht umhin, die Ursachen der Pandemie gründlich aufzuarbeiten und strukturelle Faktoren zum Teil großzügig anzupassen. Wie früher beschrieben, gehören dazu teils drastische Maßnahmen, die weniger drastisch wären, wenn man früher agiert hätte. Stichwort: Zukunftsforschung.

Und dann? Aufbereitung letzte Pandemie, Vorbereitung auf die nächste

Um die Einstiegsfrage aufzugreifen: Wer hat Lust auf noch eine Pandemie?

Ich denke, niemand. Insofern bereiten Sie sich gern innerlich schon mal darauf vor, auch in den nächsten Jahren zum Teil erhebliche Veränderungen im Alltag wahrzunehmen. Die steigenden Energiepreise der letzten Wochen sind ein erstes Indiz dafür, ähnlich wird es mit einigen Lebensmitteln - vor allem weit gereisten und ökologisch wenig nachhaltigen, wie insbesondere Fleischwaren - ablaufen. Hinzu kommen immer weitere Varianten bzw. Mutationen des vorhandenen Virus. Komplexe Lieferketten werden sich umstellen, Produktion weiterhin regionaler stattfinden. Und da haben wir noch nicht über politische Ungewissheiten wie den "neuen" Block Russland-China gesprochen, der sicherlich einige Auswirkungen auf den "Westen" im Gepäck hat. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Ich bleibe dabei: Zukunft ist eine Frage der Perspektive. Wenn wir uns eine gute Zukunft wünschen, müssen wir auch etwas dafür tun.

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Ausblick 2022: Corona, Ampel und High-Tech

2021 ist vorbei. Endlich, denken jetzt bestimmt viele. Was erwartet uns im neuen Jahr 2022? Eins ist sicher: Es wird nie wieder so wenige Veränderungen und Überraschungen geben wie im zurückliegenden Jahr. Mit diesem Beitrag möchte ich ein paar Rückblicke geben, vor allem soll es aber um den Ausblick auf 2022 gehen. Anschließend gibt's noch einen sehr persönlichen Rückblick auf ein außerordentlich turbulentes Jahr in meinem Leben.

Allgemeiner Rück- und Ausblick 2021/2022

Zu jedem Ausblick gehört auch ein kurzer Rückblick. Ich bemühe mich um Reduktion aufs Wesentliche, versprochen!

Die wichtigsten Themen im Schnelldurchlauf:

Pandemie: Wie geht's 2022 weiter?

Corona spaltet die Gesellschaft nicht, stattdessen sind die bestehenden Spaltungen offensichtlicher zutage getreten. Noch immer ziehen ungeimpfte Mobs teils mit Fackeln, teils mit Kindern als Schutzschilde [wie in Schweinfurt, siehe 1, 2, 3, 4, 5] durch die Dörfer und wollen gehört werden. Sie sind entweder esoterisch oder aus anderen Gründen kategorisch gegen Impfungen und glauben, ihr Immunsystem komme mit dem Virus klar; sie sind Neonazis oder andere politische Extreme bzw. Radikale und haben nur auf eine Gelegenheit gewartet, die Demokratie anzugreifen und Ungebildete hinter sich zu versammeln; sie sind Ungebildete und/oder digital Abgehängte, die nicht wissen, wie man eine wahre von einer gefälschten Information unterscheidet; schließlich die Ängstlichen, die entweder Angst vor Spritzen haben, Angst vor einem Genozid durch Bill Gates oder Angst vor einem Impfstoff, der schneller denn je entwickelt wurde.

Gegen die Spekulationen hilft Information. Das Paul-Ehrlich-Institut sammelt beispielsweise Nebenwirkungen und Impfschäden und "gibt die durchschnittliche Häufigkeit von anaphylaktischen Reaktionen nach der Verabreichung von derzeit in Deutschland zugelassenen Impfstoffen mit 0,4 bis 11,8 pro 1 Million Impfstoffdosen an" [RKI]. Natürlich gibt es auch noch die Schwerkranken, die sich nicht impfen lassen können, doch das sind verschwindend wenige - die meisten Bedenken hinsichtlich der eigenen Untauglichkeit für eine Impfung werden sehr transparent aufgeklärt und treffen nicht zu. Und selbst bei einer Allergie gegen einzelne Bestandteile eines Vakzins gibt es ja zum Glück inzwischen eine breite Auswahl, bald auch sogenannte Totimpfstoffe. Für eine Übersicht zur Impfung empfiehlt sich die Übersicht des RKI sowie das Impf-Dashboard der Bundesregierung.

Meine Beobachtung nach bald zwei Jahren Pandemie: Es wird noch immer zu viel auf eine laute Minderheit gehört, was eigentlich ein Anzeichen einer guten Demokratie in einer pluralistischen Gesellschaft ist, dennoch bleibt diese Minderheit bei Anklagen, wir lebten in einer Corona-Diktatur; es gibt übrigens eine gruselige Überschneidung in den Splittergruppen, die sich ebenso vor einer Öko-Diktatur fürchten oder seit Jahren eine linksgrünversiffte Verschwörung wittern. Oft werden die hinreichend begründeten Eingriffe ins öffentliche Leben durch die Pandemiemaßnahmen als unrechtmäßige Grundgesetzeinschränkungen überspitzt; dies wurde nun mehrfach von unterschiedlichen Gerichten widerlegt. Umgekehrt rechtfertigen viele Gegner:innen ihre "Meinungsfreiheit", wenn sie die Wirksamkeit der Impfungen, die Wahrhaftigkeit medialer Berichterstattung oder den Hergang der Pandemie anzweifeln; doch auch Meinungsfreiheit hat ihre Grenzen. Um genau zu sein genau dort, wo sie bewusst Lügen oder Fake News verbreitet - in einem Artikel von Mitte 2020 sehr verständlich erläutert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die einzige Logik, die das Handeln und Kommunizieren in den Kommentarspalten in "Social Media" eint, ist die durch den kognitiven Bestätigungsfehler (confirmation bias) befeuerte rekursive Beweisführung - wer oder was anderer Meinung ist, ist offensichtlich ein:e Gegner:in. Das ist keine Polemik, sondern sorgsam beobachtete Alltagspraxis.

Wechseln wir mal die Perspektive.

Infolge der Shutdowns wurden einerseits viele Existenzen bedroht oder mussten aufgeben. Auf der anderen Seite hat die Bundesregierung 57 Milliarden Euro an Zuschüssen ausgezahlt, um genau dies zu verhindern, Kredite wurden in Höhe von 109 Milliarden Euro vergeben (Stand November 2021). Vor allem kleine und mittlere Unternehmen wurden in der "Überbrückungshilfe III" berücksichtigt und gerettet, wovon auch ich profitiert habe. Wer hier noch von einer Diktatur spricht, ist ein Fall für die geschlossene Abteilung oder sollte vielleicht mal ein längeres Praktikum in Belarus machen.

Wir leben im Schlaraffenland und keiner merkt's.

Doch Empörung über diejenigen, die leider durch das Raster fallen oder tragischerweise mit den Antragsformularen überfordert sind, verbreitet sich erheblich effizienter als Erfolgsmeldungen über gerettete Existenzen und Rekordkurzarbeitergeldsummen. Wenn ich mir die Diskussionen bei Facebook, Instagram, Tiktok und Linkedin ansehe, wird mir immer übler. Mein Ansatz ist es immer, die Beweggründe von Skeptiker:innen und Gegner:innen besser zu verstehen; manchmal muss ich mich sehr beherrschen, nicht zynisch zu werden. Oft klappt es aber ganz gut und auf respektvolles Zuhören folgen ehrliche Auseinandersetzungen. Es wäre ja auch zu einfach davon auszugehen, dass eine scheinbar einfache Lösung einfach so von 100% der Bevölkerung angenommen wird. Was oft fehlt, ist gewaltfreie, respektvolle und offene Kommunikation über die Bedürfnisse der Menschen. Vielleicht klappt's ja mit dem neuen Gesundheitsminister, der sich allerdings gerade bei skeptischen Menschen nicht gerade hoher Beliebtheit erfreut.

Wie geht's weiter?

Die Wahrscheinlichkeit für weitere Covid-Varianten ist relativ hoch. Auf Delta und Omikron werden global sicherlich noch einige weitere folgen, viele davon werden es nicht um die Welt schaffen und milder sein als die bisherigen. Im globalen Norden ist inzwischen ein großer Teil der Bevölkerung besser dagegen geschützt, vor allem dank der Impfungen inklusive Booster. Mein Mix besteht übrigens aus AstraZeneca, BionTech und Moderna, da ich von Beginn an auf Kreuzimpfungen gesetzt habe. Der globale Süden wiederum wartet noch auf Impfungen, wodurch das Virus weiter mutieren kann. Bedeutet: Die Fortschreibung des wirtschaftlichen Kolonialismus ist eine medizinische Notlage in zahlreichen Staaten in Afrika, Südamerika und Teilen Asiens. Während viele Menschen keinen Zugang zu vernünftiger Medizin haben, lehnen viele Deutsche die Impfung ab - diese Wohlstandsverwahrlosung widert mich an. Entsprechend unterstütze ich harte Maßnahmen gegen Menschen, die andere Menschen und damit die Gesellschaft auf egoistische Weise immer wieder bei Versammlungen in Gefahr bringen, die Falschmeldungen verbreiten und respektlos (besonders in "Social" Media) gegen alles hetzen, was nicht ihrer Meinung ist. Solidarität war nie wichtiger, doch die haben viele leider verlernt. Dank der Unentschlossenheit oder auch bewussten Opposition gegen Wissenschaft stecken wir noch viele Monate in der Pandemie, die auch im nächsten Winter Maßnahmen notwendig machen dürfte mit der Folge, dass die sich weiter radikalisierenden Covidioten auch mal zu schwererem Geschütz greifen werden. Der große Knall kommt noch und wie es sich für einen Rechtsstaat gehört, warten wir selbstverständlich ab, bis es eine Katastrophe gibt.

Das bringt mich zum nächsten Punkt.

Ampel-Regierung 2022

Die Deutschen haben gewählt und dabei kam erstmals eine Dreier-Koalition als Bundesregierung heraus (wenn man die CSU nicht als eigenständige Partei begreift, was sie ja auch nicht ist). Die sogenannte Ampel-Regierung aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Freidemokraten (FDP) hat sich relativ schnell nach der Bundestagswahl gefunden und nach kurzen Sondierungsgesprächen und gar nicht mal übermäßig zähen Koalitionsverhandlungen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Anfang Dezember wurde Olaf Scholz als neuer Bundeskanzler gewählt und der Rest des Kabinetts kann anderswo besser nachgelesen werden. Natürlich habe ich darüber auch in meinem Podcast "Im Hier und Morgen" berichtet. Was wichtig ist: Nach 16 Jahren konservativ geführter Politik freue ich mich unabhängig von der politischen Färbung auf eine progressive Regierung - wir brauchen mehr Veränderung. Denn was die Merkel-Ära auszeichnet, ist einerseits eine herzlichere und gar nicht mal so CDU-typische Kanzlerschaft des "wir schaffen das". Andererseits hat die Politik der kleinen Schritte ehrlicherweise vor allem verwaltet, statt zu gestalten; am Vergangenen festgehalten, statt sich Neuem zu öffnen; die Wogen im Äußeren geglättet, statt eigene Werte zu vertreten. Besonders in der Energie-, Sozial- und Wirtschaftspolitik hat sie bestehende Ungerechtigkeiten und Anachronismen verhärtet, statt sie aufzulösen.

Die Ampel-Regierung versteht sich im Kontrast zur CDU-Ära als Koalition des Aufbruchs. Viele auch strittige Punkte zwischen den einzelnen Parteien wurden erstaunlich schnell und konstruktiv gelöst; das könnte daran liegen, dass die FDP einfach mal wieder mitregieren wollte und somit viele Aspekte abgenickt hat. Was viele erstaunt hat, ist der scheinbare Triumpf der Freidemokraten, die Leitung des Verkehrsministeriums erlangt zu haben; für mich ein kluger Schachzug der Grünen, die ja wissen, dass Verkehr zwar in der Außenwahrnehmung ein wichtiges Ökothema ist, in Wirklichkeit aber Industrie und Ernährung die Hauptemissionsursachen sind. Meine Highlights sind der deutliche Anstieg des Mindestlohns, Bürokratieabbau in der Verwaltung, Neuordnung der Subventionspolitik insbesondere im Landwirtschaftssektor, Kohleausstieg bis 2030 und verpflichtende energetische Gebäudesanierung zum selben Datum. Selbstständigkeit soll stärker gefördert werden, Bildung stärker unabhängig vom sozialen Hintergrund und vor allem digitaler, Renten steigen und vieles mehr. Wenn die kommenden vier Jahre vernünftig genutzt werden sollen, dürfte schon in 2022 vieles auf den Weg gebracht werden. Ich bin gespannt, wie sich die Union positionieren wird, wie häufig Abstimmungen gemeinsam mit der AfD oder der Linken geschehen müssen!

Die politische Landschaft muss sich auf neue Gegebenheiten einstellen. Manche erwarten sogar das Aufbrechen der klassischen links-rechts-grün-Dimension, zumal über 40 zugelassene Parteien andere und teils nur partikulare Interessen vertreten - aber nicht im Parlament vertreten sind. Das Wahlrecht könnte eine Reform vertragen. Vielleicht schiebt die Ampel ja auch ein solches Vorhaben an? Wir werden sehen. Klar ist, dass die Welt komplexer und schneller geworden ist, seit die Bundesrepublik gegründet wurde. Das ist erstmal weder gut noch schlecht, jedoch muss man darauf reagieren, wahre Resilienz üben, Zukünftebildung (Futures Literacy) vorantreiben und Reibungen aushalten.

High-Tech-Trends in 2022

Kryptowährungen wie der Bitcoin , Ethereum und andere "Altcoins" werden weiter im Wert zunehmen. Das war seit deren Erfindung Ende der 2000er Jahre bislang konstant so und doch beäugen viele diese Entwicklung eher skeptisch. Gegen Ende des Jahres 2022 werden sich dann wieder alle, die immer noch keine haben, ärgern. Aber dann ist ja wieder ein Jahr rum und man weiß ja nicht, ob es sich jetzt denn nun noch lohnt. Ich wäre da skeptisch, die größten Kursgewinne dürften im Laufe des Jahres 2022 zu verbuchen sein, doch wenn eine kritische Masse "in krypto macht", ist es vorbei und langweilig. Alle Jahre wieder halt. Ein benachbartes Thema sind die Non-Fungible Tokens (NFT), die weiterhin die Digitalwelt erobern. Wer mit dem Begriff NFTs noch nichts anfangen kann und trotzdem etwas digital unterwegs ist, sollte sich damit mal beschäftigen. Bei Medium gibt’s einen netten Artikel, wie NFTs Netflix und Amazon Prime angreifen könnten.

Das Web 3.0 und das Metaversum sind im Anmarsch, werden aber zurecht von einigen Tech-Pionieren als vollkommen überschätzt dargestellt. Ich denke aber schon, dass in den nächsten Monaten und Jahren immer mehr Menschen immer mehr Zeit in der virtuellen Zweitwelt verbringen könnten, dort Geschäfte treiben, Geld verdienen und ausgeben. Einige werden vielleicht ihre Wohnung überhaupt nicht mehr verlassen, soblad die VR-Headsets und Matrixsuits ihnen eine virtuelle Welt so gut vorkaugeln, dass sich das Aufstehen nicht mehr lohnt. Sie ernähren sich von Pulver oder direkt intravenös, sind im Prinzip wie Palliativpatienten gut umsorgt und doch abwesend. Auf der anderen Seite der Skala dezentralisiert sich die Plattformökonomie der letzten Jahre zunehmend. Direkterer Tauschhandel, freiere Informationsströme, demokratischere Strukturen schaffen so den Sprung aus der Schmuddelecke im Deep und Dark Web. Wäre es nicht schön, wenn die Strafverfolgungsbehörden auch den Sprung ins 21. Jahrhundert schaffen und Cyber-Kriminalität endlich wirksam bekämpfen würden? Aber das bleibt 2022 unter Garantie noch ein Wunschtraum. Allerdings wäre es eine relevante Erwartung eines FDP-geführten Justizministeriums, die sich ja so digital und modern gibt?

Klar, künstliche Intelligenz ist weiter auf dem Vormarsch. Das ist nichts Neues, durchdringt aber endlich stärker auch die deutschsprachige Wirtschaft und Gesellschaft. Öffentliche Verwaltung natürlich noch nicht so sehr. Der oben erwähnte Band "Arbeitswelt und KI 2030" möchte genau das ändern und es gibt zahlreiche andere Aktivitäten (ja, auch staatliche), die den zögernden Organisationen helfen möchten. Dass man vor der Technologie, die ihren Namen völlig zu Unrecht trägt, keine Angst haben braucht, beschreibe ich zum Beispiel in dem Beitrag über "German Angst" gemeinsam mit Dr. Michaela Regneri, den wir auch in einer Podcast-Episode kommentiert haben. Die Transformation geschieht aus Vogelperspektive natürlich auch von selbst, doch ohne Starthilfe wird es zum größten Massensterben von Unternehmen führen. Es scheint unausweichlich, dass aufgrund fehlender Digitalisierung, antiquierter Unternehmensorganisation und schlechter Vorbereitung auf Demografie und Klimawandel ein nennenswerter Teil der Unternehmen die 2020er Jahre nicht überleben wird.

Da haben wir noch nicht von Quantencomputern und deren Anwendungen gesprochen, immerhin hat die Fraunhofer-Gesellschaft ja nun Zugriff auf einen IBM-QC und die Bundesregierung fördert den Aufbau eines eigenen Geräts. Davon hat der Mittelstand in diesem Jahrzehnt zwar nichts mehr, doch einige Produkte und Lösungen werden zeitnah, vielleicht schon 2022, auf den Markt kommen, die nur noch auf Basis eines Quantencomputers errechnet, ver- oder entschlüsselt werden können. Noch weniger anwendungsnah klingt die Entwicklung der Xenobots, also Roboter mit lebendigen Zellen, die beispielsweise auf die Reinigung der Ozeane oder Entschlackung der menschlichen Blutbahnen programmiert werden können und dann "sterben".

Die aktuelle medizinische Revolution ist im Labor weitgehend abgeschlossen und wir profitieren ja schon in hohem Maße von den Vorzügen künstlicher Intelligenz und neuartiger Gentechnologie. So schnell hat es eine Innovation noch nie von der Forschung in die Praxis geschafft, aber irgendetwas Gutes muss Covid19 ja auch haben. Nächstes Jahr werden wir immer mehr Anwendungen auch in der Breite sehen, darunter vielleicht neue Individualtherapien für schwere Krebsfälle oder Diabetes; bessere Früherkennung von schweren Krankheiten in besonderen Arztpraxen und Kliniken; personalisierte Arzneimittel aus neuen Apotheken. Das muss natürlich auch erlaubt sein, ich frage meine Krankenkassen ja regelmäßig, wann sie mir auf Grundlage meiner Genomsequenzierungen individuelle Angebote macht - dauert nocht...

Im Energiesektor bahnt sich seit Längerem eine Renaissance der Kernkraft an. Einerseits sollen die Kraftwerde sehr viel kleiner sein, andererseits nicht nur auf Kernspaltung, sondern Kernfusion basieren. Als ich in der siebten Klasse einen Vortrag darüber hielt, tadelte mich mein Physiklehrer Herr Kruse, dass die Idee zwar nett klinge, aber für immer eine Vision bleibe. Hoffentlich kann ich mich nächstes Jahr bei ihm melden und widerlegen, denn vieles deutet darauf hin, dass 2021 die wichtigsten Durchbrüche erzielt wurden, um ein Plasma zu stabilisieren und in wenigen Jahren tatsächlich ähnlich wie in der Sonne nahezu endlos viel Energie zu erzeugen. Seit Google sich mit Bill Gates zusammengetan hat und viele Milliarden US-Dollar in die Technologie investiert, sehe ich alle Anzeichen auf eine Revolution der Energiebranche. Politisch heikel, technologisch aber vielleicht derdie letzte Bedingung für eine neue Stufe der Zivilisation.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unter High-Tech oder Bleeding-Edge-Tech versteht jede:r etwas anderes. Vielleicht kommen hier fehlende Themen ja auch mal in meinem Podcast oder Newsletter; ich bin ja auch immer offen für Anfragen und Diskussionen.

Mein privater Rückblick auf 2021: Auf und Ab!

Für viele war 2021 ein Jahr der Turbulenzen, so auch für mich. Es begann mit einigen guten Vorsätzen, unter anderem wollte ich mich ernsthaft auf den großen Hamburg Triathlon - immerhin der größte seiner Art weltweit - vorbereiten. Also ging ich Anfang Januar noch häufiger als sonst joggen, was in einer recht winterlich-vermatschten Umgebung natürlich riskant ist. Und so dauerte es nicht lang, bis ich mir beim Training im Park beide Knie verletzte. Genauer gesagt, waren beide Menisken angerissen. Aua. Da aber zu der Zeit dank der Corona-Shutdowns ohnehin nicht viele Reisen angesetzt waren, konnte ich mich ganz gut zuhause kurieren.

Im Frühjahr entspannten sich die Covid-Inzidenzen wieder, was mir auch wieder mehr Reisetätigkeit bescherte. So war ich bei tollen Kunden unterwegs, sprach öfter als sonst über Resilienz und habe unter anderem der Filmindustrie vorgerechnet, wann schauspielerfreie Filmproduktionen machbar sein werden. Dabei kam mir auch eine eigene Idee für eine Science-Fiction-Produktion, welche seitdem verfolgt wird - ist aber noch nicht spruchreif.

Nach ein paar Wochen Schonung und neuen Einlagen in den Schuhen habe ich mich dann auf das Fahrrad- und bald auch Schwimmtraining konzentriert. Schwimmen lief in der Leipziger Seenlandschaft problemlos, doch der nächste große Rückschlag geschah im Juli beim Radeln. Ich war gerade im meinem RedBull-Rennrad (R.I.P.) rund um Leipzig unterwegs und fuhr wieder von Westen über Plagwitz in die Stadt, eine vertraute Strecke. Das dachte sich wohl auch eine Autofahrerin, die beim Abbiegen nicht so genau hinsah und mich beim Anfahren vom Sattel riss. Ich war einige Minuten bewusstlos und als ich wieder zu mir kam, war mein erster Reflex, meine Hände und Füße zu bewegen - erfolgreich! Erleichterung! Alles andere war erstmal sekundär. Alles andere war: Schlüsselbeinbruch, mehrere Rippenprellungen, Hämatome und Platzwunden, ein abgebrochener Zahn, ein eingerissenes Ohr und natürlich ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Und natürlich die Tatsache, dass der Traum vom Triathlon aus war. Zwei Wochen später wurde ich dann entgegen einer Ersteinschätzung doch operiert und bekam eine Titanplatte in die Schulter implantiert, die dort nun für zwei Jahre wohnen wird. Ziemlich unangenehm alles, aber hey: es hätte schlimmer kommen können.

Am 31. Juli war dann noch eine ganz besondere Frist: Die Abgabe des Manuskripts für den Band "Arbeitswelt und KI 2030", den ich gemeinsam mit Inka Knappertsbusch bei Springer herausgebe. Inzwischen ist das Buch, das 41 Beiträge von 78 renommierten Expert:innen aus Forschung und Wirtschaft enthält, auch verfügbar und kann beispielsweise bei Amazon oder Buch7 oder Springer direkt bestellt werden. Aber zurück zum Thema: meinen eigenen Beitrag für den Band sowie die letzten Korrekturen habe ich in einem Krankenhausbett im Leipziger Uniklinikum unter recht starken Schmerzen finalisiert - wenn das mal kein Einsatz mit Herzblut ist! Aber so ist das Leben der Selbstständigen eben. Wenn es eine Frist gibt, wird die auch ernst genommen!

Zwei Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stand dann wiederum ein lebensveränderndes Ereignis an: Am 13. August habe ich die Liebe meines Lebens geheiratet! Unser Standesamt kennen einige vielleicht aus dem Fernsehen, da dort die meisten Episoden von "Hochzeit auf den ersten Blick" ihr Finale erlebten. Wir kannten uns aber schon ein bisschen länger... Einen Tag danach konnten wir dann sogar mit all unseren Freunden und Verwandten in tollen Leipziger Locations feiern (>90% geimpft, alle getestet). Zwei Tage pure Glücksgefühle, auch wenn der Hochzeitstanz und die vielen Umarmungen der Wundheilung meiner Schulter nicht unbedingt zuträglich waren.

Schließlich endete das Jahr mit einer traurigen Wendung. Mein Vater ist Anfang September im Alter von 87 Jahren zum letzten Mal eingeschlafen. Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich ihn immer genannt habe, wenn es um die Frage ging, wie ich zur Zukunftsforschung gekommen bin. Wir hatten ein sehr gutes Vater-Sohn-Verhältnis und er hat mich auch in den letzten Jahren immer noch geprägt. In einem Buch namens "Papa, erzähl mal", das ich ihm zum 80. Geburtstag geschenkt und mir ausgefüllt zurückgewünscht hatte, schrieb er:

Sein Leben war für einen Jahrgang 1934 äußerst abwechslungsreich und in der ersten Hälfte auch reiseintensiv. In der zweiten kamen dann Selbstständigkeit und mein Bruder und ich dazu sowie schließlich eine ruhige Rentenzeit. Sein Abschied kam nicht vollkommen unerwartet, ging jedoch insgesamt relativ schnell; besonders dankbar bin ich dafür, dass er sich noch von seinem engsten Kreis verabschieden konnte, bevor wir seine Asche in einem Friedwald in der Nähe meiner Geburtsstadt Itzehoe beisetzen konnten.

Fazit: Alles anders, alles gleich

Auch das neue Jahr 2022 wird sich vor allem dadurch auszeichnen, dass vieles anders wird als erwartet. Als Zukunftsforscher kenne ich natürlich viele Entwicklungspfade, sonst bräuchte es ja keine Zukunftsforschung und Foresight. Als ursprünglicher Soziologe und Politik-/Verwaltungswissenschafler habe ich jedoch auch immer die Gesellschaft im Ganzen im Blick und stelle immer wieder fest, wie groß die Entfernung der Pioniere zu der stillen Masse ist. Es sollte nicht jede:r potenziell Raketenwissenschaftler:in werden können, doch ein Verständnis der wesentlichen Grundlagen der moderenen Gesellschaft wäre wichtig. Nur so begreifen Menschen Komplexität und Unplanbarkeit, nur so können sie echte von falschen Informationen unterscheiden, nur so ein zufriedenes und mündiges Leben führen. I have a dream...

Was sich ändert: Es stehen einige technologische Durchbrüche vor dem Beginn ihrer Kommerzialisierung; einige habe ich oben genannt. Worauf ich besonders gespannt bin, ist die Regionalisierung von Wertschöpfungsketten insbesondere in der Energiespeicher-/Batterieindustrie. Möglicherweise gelingt es Neuralink erstmals, Hirnimplantate für Menschen zum Einsatz zu bringen und einfache Gedanken an eine Maschine zu übertragen - der Startschuss für eine Wikipedia auf Gedankenabruf und damit die nächste Stufe des Transhumanismus. Es stehen fünf Landtagswahlen an: im (noch) Groko-Saarland, in (noch) Jamaika-Schleswig-Holstein, in (noch) schwarz-gelb-NRW und (noch) Groko-Niedersachsen. Wenn der Green New Deal ernsthaft umgesetzt wird, werden das Verbraucher:innen und Unternehmen deutlich zu spüren bekommen, nicht zuletzt durch die bereits begonnenen Umwälzungen an den internationalen Finanzmärkten in Richtung post-fossil. Dieser Drahtseilakt wird freilich nicht ohne Turbulenzen ablaufen, stellen Sie sich schon mal auf einen bunten Blumenstrauß von Wild Cards ein.

Was gleich bleibt: Wir leben in einer stabilen Demokratie, können uns auf die wesentlichen Pfeiler der Gesellschaft verlassen. Es droht weder der Zusammenbruch des Parlaments nach Weimarer Vorbild noch eine furchtbare Revolution der Querdenker. Die Preise steigen in fast allen Konsumbereichen und auf dem Weltmarkt, möglicherweise platzt die Immobilienblase nächstes Jahr, und klar, die Weltmächte sortieren sich gerade neu. Der Digitalisierungsschub durch die Pandemie wird anhalten und Automatisierung auch in akademische Berufe vordringen; es bleibt uns auch nichts anders übrig, da wir zu wenig Fachkräfte haben. Die Schwerkraft bleibt uns erhalten, die Klimakrise spitzt sich weiter zu und wir werden nicht müde, auf Risiken und Chancen hinzuweisen.

Doch was auf jeden Fall bleibt: Ich werde berichten, kommentieren und optimistisch nach vorn schauen. Irgendwer muss den Job ja erledigen.

In diesem Sinne wünsche ich allen, die das hier gelesen haben, einen gesunden, erfolgreichen und glücklichen Start in ein aufregendes, weltoffenes neues Jahr!

Disclaimer

Dieser Beitrag ist eine gekürzte und alternative, aber verwandte Fassung des Linkedin-Artikels "2021/2022: Rück- und Ausblick vom Zukunftsforscher" und erscheint in ähnlicher Form als Episode am 30. Dezember 2021 in meinem Podcast "Im Hier und Morgen".

Photo by Kvnga on Unsplash


Im Hier und Morgen: Rückblick und Ausblick nach einem Jahr #IHUM

WOW - ein Jahr "Im Hier und Morgen" und ich möchte mich bedanken! Dazu habe ich einen Rückblick gestartet mit den wichtigsten Highlights aus ~ 40 Episoden mit fantastischen Gästen und einer interessanten Entwicklung. In verschiedenen Beiträgen habe ich von Zukunftsforschung über künstliche Intelligenz bis zu Nachhaltigkeit einiges hier abgedeckt. Falls du jetzt erst einsteigst: hier ist der Überblick über die wichtigsten Folgen seit Start dieses Formats, inklusive Ausschnitte aus 30+ Episoden!

Inzwischen gibt es drei Staffeln, die vierte beginnt kommende Woche. Staffel 1 war für mich und meine Gäste der Start in ein neues Zeitalter der Kai Gondlachschen Zukunftsforschung in diesem Podcast-Format. Von Zeitgeistforschung über Grundlagen der künstlichen Intelligenz bis Nachhaltigkeit im Alltag haben wir vieles abgedeckt. Die zweite Staffel kam mit einem neuen Jingle daher und ich hatte fantastische Gäste aus den gleichen Themengebieten. In der dritten, kürzeren Staffel habe ich mich ja sehr intensiv mit der Bundestagswahl auseinandergesetzt - das bestimmende Thema in meinem Alltag seit Mitte August. Und ab nächster Woche gibt es eine neue Sonderserie: "Arbeitswelt und künstliche Intelligenz 2030" ist die Überschrift, Auslöser dafür ist eine wichtige Veröffentlichung unter anderem aus meiner Feder. Also: Hör rein, teile und sprich darüber. Danke!

Vor allem auch DANKE an alle Gäste, die dabei waren! Wer neugierig ist, wer das war, schaue bitte in die letzten Episoden ;-)

Der Themenüberblick:

00:00:00 Intro: Danke, Rückblick und Ausblick
00:01:56 Erste Staffel: Themen abstecken und in den Podcast-Alltag finden - von Zeitgeistforschung über Künstliche Intelligenz zu Nachhaltigkeit
00:20:22 Zweite Staffel: Neuer Jingle, KLIMA°vorAcht, Soziales Unternehmertum mit Sina Trinkwalder, Depressionen mit Fritjof, Ambivalenz mit Bene, spekulatives Design mit Ben, EdTech und Bildung mit André, Podcast-Experiment mit Frank und - finally - eine kurze Serie zu Künstlicher Intelligenz, u.a. mit Aljoscha und Benedikt
00:41:48 Übergang: Von Gigatrends zu Xerxes und einer englischsprachigen Episode… bis zum Unfall und Hochzeit.
00:46:43 Dritte Staffel: Bundestagswahl-Special! Mit Soziologe Ingmar, Agile Coach Thomas, Politikberater Heiko und Familienexpertin Alu - und eigener Prognose zum Wahlabend sowie Einblick in die Sondierungsgespräche
01:01:09 Danke für die Treue, Danke an alle Unterstützer:innen!
01:03:13 Ausblick: Arbeitswelt und Künstliche Intelligenz 2030 (Sonderserie) mit 15+ Interviews

Teaser

Abspann

Wie finden Sie diese Podcast-Folge? Nutzen Sie für das Feedback gern mein Kontaktformular oder meine Profile auf Linkedin, Twitter, Facebook oder Instagram.

Diese Episode habe ich am 13.10.2021 aufgenommen, sie wird bei Spotify und Co. erstveröffentlicht am 14.10.2021. Hier im Zlog schon seit dem 13.10. um 21:15 Uhr.

Transkript

Gefällt Ihnen die Transkript-Funktion? Das hier ist nur ein erster Anlauf - ohne Lektorat, ohne Korrektorat etc.

Für ein Transkript spricht, dass so auch Gehörlose oder Menschen, die lieber lesen als hören, auf dem Laufenden bleiben können - und SEO. Dagegen spricht vor allem der Aufwand und der Medienbruch. Schreiben Sie mir gern Ihre Meinung - ich bin gespannt! Wenn sich genug Unterstützung findet, überlege ich mir, ob sich das Lektorat lohnt... ;-)

[Musik]

im hier und morgen heute schon wissen

was in zukunft wichtig wird ein podcast

über trend treiber und visionen von und

mit zukunftsforscher Gondlach

[Musik]

hallo und herzlich willkommen zurück

hier in hier und morgen

ja ich möchte mir hier mal kurz die zeit

nehmen und rausnehmen quasi einen

kleinen rückblick zu machen und auch

einen ausblick inzwischen ist es nämlich

so dass wir jetzt seit einem knappen

jahr online sind und in diesem knappen

jahr sind so ungefähr 40 episoden

entstanden das ziemlich cool muss ich

immer sagen weil dieses projekt ist ja

für mich immer so ein bisschen

entstanden ja als idee so als hobby

welchen wir einfach bock drauf hatte ich

hatte das equipment schon da und haben

wir ja so ein bisschen einfach herein

gestolpert bin macht mir wahnsinnig viel

spaß ich freue mich über jeden einzelnen

hörer jeder einzelne hörerin da draußen

es sind inzwischen immer mehrere hundert

pro woche je nach thema natürlich aber

das ist natürlich großartig dass zu

sehen auch wenn ich an sonst natürlich

nicht viel davon mitbekommen weil ich

natürlich hier so ein bisschen in der

einbahnstraße sitzt aber das macht ja

auch nix das ist schön dass sich die

episoden verbreiten dass auch bei

linkedin auch häufiger mal dazu

kommentiert wird und bei twitter auch

gerade wenn ich gäste dabei hat die

teilen die episoden dann ja auch und das

ist toll da freue ich mich sehr deswegen

habe ich mir tatsächlich jetzt mal die

mühe gemacht die zurückliegenden

episoden mir mal anzuhören noch mal

nicht in gänze muss ich ehrlich zugeben

aber auch immer so ein bisschen zu

gucken was sind denn die

interessantesten daraus und was ist in

den ersten drei staffeln passiert und

was sind die themen die ich behandele

habe deswegen einen rückblick auf die

letzten episoden oft letzten staffeln

und ein kleiner ausblick darauf was dich

ab nächster woche hier erwarten wird und

ich kann jetzt schon sagen wow das wird

extrem cool also los geht's erste

staffel das ziel dieser ersten staffel

war es ganz ehrlich so das

themenspektrum im hier und morgen

abzustecken also außerdem muss ich

natürlich selbst erst mal rein finden in

dem podcast alltag also wie macht man

das überhaupt und ich muss ganz ehrlich

zugeben das habe ich mir leichter

vorgestellt

also man weckt immer stellt sich hier

ein mikro hin und macht das dann mit

irgendeiner software und geht das dann

hoch und fertig ist der lack aber ja so

leicht ist es natürlich nicht aber wir

wissen alle probieren geht über

studieren und wo gehobelt wird da fallen

späne daher ist dann jetzt auch dieser

extrem bunten blumenstrauß an themen

entstanden inzwischen meist vermutlich

dass sich ja selbst auch so ein bisschen

chaotisch bin denn

ganz nach dem prinzip der nur der

kleingeist hält ordnung doch auch ein

genie braucht ein redaktions plan so

viel eigenlob das klingt ziemlich

scheiße aber egal was ich meine also die

erste episode ging los mit was

zukunftsforschung da habe ich dann noch

einige macht über den ökologischen

fußabdruck und über künstliche

intelligenz bis zu meinen ersten

interviews und da gab es ja quasi für

dich schon relativ viel input auf die

ohren sehr breit gefächert sage ich mal

und zu der zeit habe ich ja auch noch zu

den meisten episoden extra ein video

aufgenommen und das bei youtube

veröffentlicht und das feedback hat mir

war ganz klar gezeigt lasst das mal

lieber mit dem video nicht weiter so

doof aussieht sondern weil podcast

funktioniert halt anders ist ein ganz

anderes publikum und ja gesagt getan kam

ja auch extrem gelegen weil ehrlich

gesagt das ist echt ein riesenaufwand

somit videoschnitt und co ich meine das

ging so in den lockdown zeiten ging das

einigermaßen aber es war schon echt

heftig also man am ende mit 23 tagen

damit beschäftigt das eine vernünftige

podcast episode erstmal zu entwerfen die

aufzuzeichnen dann geht immer irgendwas

schief also dann klingelt mal oder

draußen fängt die man den rasen zu mähen

das hört man dann hier auf der aufnahme

oder man verbreitet sich so doof dass

man das auch wirklich nicht raus

geschnitten bekommt einfach blöd aber

naja gut ein kleiner sprung in der zeit

ich habe mir nämlich überlegt hier auch

höhere schnipsel mit einzupacken und

damals gab es ja auch noch den alten

dinge der alte dschungel der im übrigen

umgezogen ist zucker future meinem mini

programm das auch wöchentlich erscheint

aber eben wirklich maximal zehn minuten

ist aber naja ich hab das cover ist ja

wie gesagt ein bisschen stümperhaft aus

heutiger sicht noch gemacht also alter

jingle und ja nicht besonders viel

geschnitten aber hören noch mal ganz

kurz rein

heißt also unterm strich die

wissenschaftliche zukunftsforschung ist

wissenschaftlich das steckt schon im

namen und wir haben immer einen das ganz

wichtig einen systemischen blick auf

entwicklungen

bedeutet wir gehen da sehr sehr

strukturiert vor und schauen uns

wirklich egal um welches thema es geht

alle dimensionen an und vielleicht

kennst du schon so was wie staub oder

oder die beste

umweltanalyse da geht es darum dass man

ist ein akronym dass man in

verschiedenen dimensionen das ist eine

society also gesellschaft technology

technologie ist klar ökonomie wirtschaft

in ecology das ist dann ökologie &

politics

also politik teilweise dennoch mit laura

also in juristische themen dass man sich

in diesen dimensionen erst mal umschaut

welche entwicklungen welche akteure

treiben eigentlich hier ein thema

ja das klingt ein bisschen unentspannt

stimmt inhalt ich natürlich noch genau

so stehe ich auch komplett dazu aber

allein die nebengeräusche zeigen schon

dass ich mich überhaupt nicht mit

filtern beschäftigt habe oder mit

vernünftigen schnitt was natürlich

einerseits extrem authentisch ist aber

andererseits kann so ein bisschen nerven

gerade wenn du jetzt wieder sitzt und

einen podcast hören möchte dann geht es

dir ja oft primär hast du mir zumindest

gesagt aber das hat das feedback vor

allem um die soundqualität und das ist

natürlich später auch manchmal bisschen

ärgerlich gelaufen bei gesprächen weil

es natürlich nicht so ist dass jeder so

ein tolles micro bei sich zu hause

stehen hat aber naja wie bei dieser

ersten episode hatte ich mich noch

extrem strikt an mein skript gehalten

fast wörtlich aufgeschrieben was ich

davor habe aber ich wollte ja immerhin

wissen vermitteln und das hat man dann

beim video auch gesehen dass ich das

öfter mal ab gelesen habe aber naja also

bisschen entspannt aber authentisch

podcast habe ich dann im haus gefunden

heißt vor allem unterhaltung

spannungsbogen aufbauen ist nicht

einfach nur eine vorlesung halten ich

meine das kann ich das mache ich mir

andauernd quasi aber podcast wenn man

nur zuhören kann ist halt noch mal

anders trotzdem gab es besonders also

auch in den folgenden gesprächen für

mich extrem viele neue erkenntnis ich

habe viel gelernt dabei und ein super

gutes beispiel dafür war das erste

gespräch sogar auch gleich mit christine

fratzke szene ist ja zeitgeist vorstand

schreibt bücher forscht zu dingen die

die welt verändert haben und die wir

wahrscheinlich in zukunft auch mit

beeinflussen werden und es ist ja auch

am ende gar nicht so weit weg von

zukunftsforschern wir rausgefunden ja

ein kleiner schnitzel

die frage die man es als allererstes

sich stellt ist was sind denn so die

klassischen sehnsüchte unserer zeit

ich habe also für mich war meiner

forschung so eine offenbarung cent ich

gemerkt habe

es ist nicht die vernunft die die welt

verändert sondern es ist es ist

tatsächlich die sehnsucht weil du kannst

so viel vernunft haben wie du willst man

kann die vernunft eintrichtern und man

kann dir sagen was richtig und was

falsch ist wenn sich die sehnsucht

indirekt dann bist du eigentlich

langfristig verloren irgendwann sucht

sie nach erfüllung und und es sind diese

sehnsüchte die uns treiben die uns

ziehen es ist die sehnsucht die sog

entfaltet wichtig vernunft es war also

ein großartiges gespräch das team ist

eine fantastische frau nicht ohne grund

immer wieder als speakerin und experten

bei events und in populären interviews

und bei talkshows und so weiter

eingeladen also auf jeden fall mal

vorbei auf christines website dann hatte

ich professor timo leukefeld zu besuch

der baut nicht einfach nur häusern ein

eher konstruiert sie so dass sie sich

selbst mit energie versorgen können das

ist erstmal schon mal cool und dann

stellt er dennoch ein elektroauto vor

die tür was du und deine ganzen

mitbewohner auch noch nutzen könnte und

du zahlst eine auf zehn jahre fixierten

mietpreis fest und bis zur wohl gegen

wärme als auch kälte perfekt vorbereitet

wir hört man ganz kurz rein

also ich denke ich mir merken ja wieder

klimawandel alle lebensbereiche tangiert

und vielleicht sprechen wir dann noch

darüber was kann man dagegen machen

welche geschwindigkeit brauchen wir und

wir müssen natürlich auch rein in die

anpassungsstrategien also wir müssen das

parallel fahren und unsere jetzigen

gebäude und die bestehenden gebäude erst

recht sind überhaupt nicht vorbereitet

auf das was kommt nämlich das heizen an

bedeutung verliert und kühlen an

bedeutung gewinnt na also es wird sehr

sehr warm dass sie ist viel zu viel co2

ausstoßen dass sie voller technik sind

von oben bis unten wo wir in zukunft

keine handwerker mehr haben also das

sind so die tier konflikte die ich sehr

und deswegen können wir und sollten wir

auch bei den gebäuden anfangen brauchen

aber dringend neue geschäftsmodelle weil

das im moment eben sonnenenergie versus

preiswerter fossile energie in der

praxis nicht funktioniert

also falls du überlegen sollte sein haus

zu bauen sprich mal mit timo aber hört

ihr vorhaben ist nun mal das gespräch

mit dem mann weil da kann man wirklich

viel schon daraus lernen dann hatte ich

auch mal zwei gäste auf einmal das waren

stefan bergheim und lena tinkers das

sind die beiden richtigen

ansprechpartner für zukünfte bildung

bitte was

also ich würde sagen also mal

grundsätzlich etwas natürliches etwas

menschliches was wir alle haben und man

kann das ganze natürlich formalisieren

und das ist das was wir mit zukunft

bildung dann wird das ganze im deutschen

oder futures literacy wie die unesco mit

dem globalen netzwerk das nennt die

definition ist daneben ein bisschen

formaler da geht es darum dass wir

wissen für welche zwecke und mit welchen

methoden wir die zukunft im heute

einsetzen

stefan sagt also dass wir einerseits

alle ein zukunfts gehen haben was ich

bestätigen würde sonst wären wir

eigentlich in der welt auch im alltag

ziemlich aufgeschmissen andererseits ist

zukünfte bildung auf englisch übrigens

ja futures liegt eben auch die fähigkeit

die man erlernen kann oder auch erlernen

sollte wie von stefan ja auch genannt

die unesco hat sich ja auch vor vielen

jahren auf den weg getan da auch schon

gemeinsam was mit gestaltet aber auch

noch ottonen lena auch ganz wichtig was

sie dazu zu sagen hat und genau darüber

sind wir uns bewusst und genau damit

arbeiten

von möglichkeiten gibt und dass das

eigentlich dass das das spannende und

uns auch die ja die handlungsfreiheit

dann zurück in der gegenwart gibt zu

wissen okay es kann alles mögliche

passieren

wir können uns alles mögliche vorstellen

und nichts ist richtig und nichts ist

falsch über zukünfte nachzudenken hat

also auch ganz praktische vorteile sag

ich doch also es ändert den blick auf

die welt ist einer dem vor allem im

blick auf die eigene sicht auf die welt

und wenn du mehr wissen willst dann

würde die episode an und schaut dabei

auch

www.kath.net

dann hatte ich wiederum die fantastische

katja pein eingeladen sie ist auch unter

anderem zukunftsforscherin und fördert

die sichtbarkeit von frauen in der

zukunftsforschung auch explizit frauen

oder menschen die sich als frauen

definieren denn ja wenn ein befund über

die zukunftsforschung völlig

unbestritten ist dann ist es der dass

die außenwirkung durch ein paar wenige

menschen geprägt wird die ja in erster

linie vor allem wenn er sind in

wirklichkeit gibt es aber viel mehr

dahinter also wir haben wir ganz kurz

die rein ins gespräch mit katja was uns

wichtig wäre ist dass wir auf jeden fall

erstmal mit zukunftsforscherin die eine

plattform schaffen wo es darum geht erst

mal die sichtbarkeit von

zukunftsforschung wohnen zu fördern und

das auch leichter zugänglich zu machen

denn oft ist es ja auch so wir kennen

das alle wenn man irgendwie unter

zeitdruck steht und was besuchen muss

dann sucht man halt aber man findet eben

die prominenten leute die von einer

berühmten suchmaschine ziemlich viel

vorgeschlagen werden und da wollen wir

so ein bisschen mit angreifen und sagen

nee also da gibt es doch auch noch

andere möglichkeiten

also falls du eventuell damit zu tun

dass events zu planen oder marketing zu

machen dann schaut doch bitte mal in der

vorbereitung zum nächsten event auf

zukunftsforscherin punkt de denn es gibt

sie die weiblichen zukunftsforscherin

viele davon sind aber eher also

zumindest zurückhaltend der in der

außendarstellung als vor allem die

männlichen kollegen und da würde ich

mich natürlich auch mit dazu zählen gar

keine frage aber das ist ganz ganz klar

wir brauchen mehr diversität in

projekten in unternehmen also als

arbeitgeber ist es auch interessant also

wir brauchen auch mehr abwechslung auf

den bühnen in den talkrunden überall

nicht nur in bezug aufs geschlecht

natürlich klar aber das wäre ja schon

mal ein anfang also stichwort

frauenquote die muss es ja nicht gleich

sein aber wir müssen darüber sprechen

dass wir wirklich viel zu viele männer

auf den bühnen haben da hatte ich so

viel von base zu raste sie baut etwas

total krass auf oder hat zu dem

zeitpunkt dass wir gesprochen haben

etwas total klasse aufgebaut inzwischen

dass es in operation würde man sagen und

zwar machen die kollegen mitten in

berlin also ein riesiges center für

kolping wenn du so willst und hier ist

die stelle an der sie so richtig schön

umschreibt was das eigentlich genau

bedeutet ja also wir glauben tatsächlich

sehr stark an das modell das kohle ring

und hier würde ich vielleicht mal kurz

erklären was kollegen eigentlich ist ja

ich habe viele schon ein bisschen gehört

als co working as sprich man arbeitet

zusammen mit kollegen das ähnlich man

lebt und wohnt zusammen das bedeutet

also man kreiert ein wohnumfeld das ist

immer möglich über die eigenen

quadratmeter hinaus zu leben spricht

sonst ist man so ein bisschen limitiert

auf seine 60 70 quadratmeter wohnung

man hat bei uns ist aber so dass man auf

insgesamt 16.000 quadratmetern 320

eigene partner zeit also spricht ihr

partner sind ausgestattet mit einer

eigenen küche im eigenen badezimmer und

darüber hinaus haben wir unfassbar viele

scherz bestes oder gemeinschaftsflächen

die also dann diesen

zwischenmenschlichen gedanken auch sehr

stärken und fördern und diese

gemeinschaft rechnen dass alles möglich

ist sogar ein über community küchen mir

aber auch einen coworking space

fitnessstudio kino open garden

meditationsraum bibliothek spielzimmer

game room lounges den kaffee dann wirft

hahn und auch eine große fläche wo viele

events stattfinden und das ist natürlich

etwas das ich kein mensch alleine

leisten könnte ist es ein bisschen auch

dieses shirt economy wo wir auch immer

mehr hingehen bekennt sowie schon von

carsharing bei geschenk was auch immer

und diese share economy ist natürlich

jetzt auch im wohnzimmer wie sagt im

arbeitsleben schutz zu finden im chor

wirken und somit jetzt auch in kolding

auf eine frage bleibt natürlich im raum

stehen wäre das was für dich ich habe ja

einige menschen in meinem umfeld die so

ähnlich leben oder gern leben würden

wenn es dich interessiert keine ahnung

dann schauen wir gerne vorbei bei der

base punkt ist ceo

anschließend war ich mit eileen mac im

gespräch sie hat unter anderem die

zukunfts bauer und das zukunfts bauer

institut gegründet und sie hat auch

zukunftsforschung studiert als einen von

mehreren studiengängen und war in den

letzten jahren sehr sehr viel an schulen

unterwegs um jahr mit schülerinnen und

schülern ins gespräch zu kommen über

zukunft aber ganz wichtig sie berät auch

unternehmen darin besser wir über

zukunft nachdenken zu können hat über

zukünfte und im ersten teil des

gesprächs unterhielten wir uns noch viel

über das marode bildungssystem hier habe

ich einen sehr sehr schönen ausschnitt

gefunden den eiligen ja mal hat fallen

lassen ja es ging so man einmal anfängt

bis mit dem schulbereich

auseinanderzusetzen dann stark man sehr

schnell tief ein und merkt es gibt nicht

das eine problem sondern das komplette

system muss neu gestaltet werden und das

fängt damit an dass wir uns von der

fächer logik verabschieden dass wir eben

nicht mehr in wissens - denken und wir

leben in der wissensgesellschaft wo

wissen überall verfügbar zumindestens

informationen sondern das engagement den

ersten wandel machen müssen der hingeht

so es geht eigentlich um die vermittlung

sondern darum dass man schülerinnen und

schülern wieder erfahrungsraum gibt wo

man eigene erfahrung macht an denen man

dann lernt also das ist einfach

pädagogisch didaktischen der erste große

knüpft er mal gemacht werden müsste das

passt genau ins register

eigentlich nicht genügend studien die

pädagogisch auch zeigen wie wertvoll

erlebnisorientiertes lernen und bräuchte

team sind und die verknüpfung von

fächern aragon finnland phänomen

unterricht ist seit jahren ein thema da

steht nachhaltigkeit in zukunft auch im

curriculum übergeordnet überall drin

und ich frage mich immer warum versuchen

wir als neu zu erfinden und gucken und

nicht einmal in anderen ländern auch

dinge ab also frei nach dem motto never

change a running system natürlich wissen

die hoffnung dass mit einem kanzler

scholz dessen ehefrau ja die präsidentin

der kultusministerkonferenz ist endlich

mal irgendwas fundamentales geändert

werden könnte weil wir müssen hier

wirklich ran an die an die basis und wir

müssen uns alle mehr gedanken über die

jobs der zukunft machen aber genau da

ist ja allem sehr aktiv wie auch

gemeinsam wir sind immer noch in kontakt

auch das hat diese podcast episode

gebracht also wenn du auch bedarf hast

oder in der firma oder bei der behörde

wo du arbeitest dann kontaktiere auf

jeden fall eine tolle person und tolle

sachen die sie anstößt auch eben vor

allem hilfe zur selbsthilfe dann haben

wir ein kleinen schwenk in die

nachhaltigkeit szene gemacht ich sprach

mit dirk von gut 24 das ist ein total

cooles prinzip wir haben uns mal eben

kurz an was dazu gesagt hat du zahlst

jeden tag irgendwelche dinge jeden monat

und da sind provisionen drinstecken

gewinne drin einfaches beispiel

versicherungen versicherungsverträge

bezahlt seit jahren irgendjemand

meistens für 50 prozent der verträge

niemand die werden nämlich nicht betreut

bekommt irgendjemand geld lasst uns

dieses geld nehmen und ich finde da raus

einfach sozial wirken lassen das heißt

du kannst selber projekte fördern ohne

dass du neues geld in die hand nehmen

muss das ist die grundidee von gut 24

[Musik]

großartige risch geschäftsidee wie ich

finde also man fördert quasi mit dem

geld was sowieso schon fließt zum

beispiel soziale oder ökologische

projekte ist so ein bisschen wie robin

hood ist trotzdem in

versicherungsunternehmen was natürlich

irgendwie auch sich an regeln halten

muss also keine von wegen datenschutz

und so super einfach abzuschließen und

ich vermute auch das ist jetzt nicht

ganz so rosig ist weil die

versicherungsunternehmen können das

hoffentlich verschmerzen ich weiß die

sehen das kritisch logischerweise klar

man nimmt ihnen so müssen was von dem

sowieso fließenden cashflow weg aber

naja so schaffen wir es irgendwie alles

ein bisschen was gutes zu tun für die

welt in der wir leben und und auch noch

offen wie lange leben wollen apropos

robin hood ich habe dann noch ein

anderes projekt gefunden das hatte mir

dirk auch empfohlen das war vor tomorrow

und dass ich dann mit ruth von heusinger

gesprochen die machen ein bisschen was

anderes aber auch ziemlich cool also das

klingt auf den ersten blick überhaupt

nicht cool aber heftig darum das thema

co2 zertifikatehandel und gut macht das

aber mit for tomorrow extrem bunt und

vor allem zugänglich denn

wenn man sich den pro kopf ausstoß

anschaut der ist natürlich bei uns viel

viel höher als in ländern wie nigeria

oder lesotho

da liegt es natürlich nahe dafür erstmal

bei uns beantragen und hier den pro kopf

ausstoß reduzieren da kann ich halt

wieder auf die idee dass man neben

diesen emissionshandel zugänglich machen

kann und da die emissionsrechte kaufen

kann und

dafür habe ich dann auch eine

gemeinnützige gmbh gegründet

wir bieten klima abos an muss möglichst

einfach zu machen

und die sind vor knapp einem jahr an den

start gegangen

das problem dahinter ist ja diese

zertifikate von denen gut spricht die

können eben halt nur unternehmen kaufen

nicht privatpersonen und wer macht das

natürlich machen dass die größten

umweltverschmutzer damit sie ihr

unternehmen nicht umbauen müssen also

damit sie quasi die die co2 äquivalente

dieses durch produktionen durch

transport durch alles mögliche erzeugen

praktisch grün waschen können das heißt

man kaufen so zertifikaten hat zum

beispiel eine tonne co2 in der bilanz

nicht ausgestoßen natürlich quatsch ist

weil das co2 in der luft das kommt ja

auch nicht wieder raus durch solides

zertifikat aber vor tomorrow darf also

diese zertifikate kaufen weil ist ja ein

unternehmen in dem sonne und du kannst

die quasi ja praktisch den kohlekonzern

weg kaufen was ziemlich interessanter

ist also coole nummer auf jeden fall

schau dir das auch mal gerne an finde

ich eine schöne sache ich hab auch schon

länger ausprobiert und sehr guten

freundin zum geburtstag geschenkt ein

bisschen blöd geguckt aber dass er auch

ein mensch ja irgendwie praktisch da

verändert man mal was durch und da ist

ja bald weihnachten ist wäre das ja

vielleicht auch eine idee also kaufen

sie zertifikate von for tomorrow punkt

eu werbeblock ende ja da habe ich zum

ende noch eine kleine rezension gemacht

zu dem buch was bill gates herausgegeben

hat zum thema klima krise der jungen

beitrag zugeschrieben aber da will ich

nicht eingehen dass es reicht also kann

sie an wenn es dich interessiert ich

fand das buch sehr ambivalent aber gut

das war das ende der ersten staffel denn

dann begannen die zweite staffel warum

kann die zweite staffel ja klar weil ich

einen neuen single habe bauen lassen und

sich ein bisschen gewartet bis das los

ging das war so gerade in der

übergangszeit von april zu mai ungefähr

grobe richtung und ich hatte zwar genug

themen auf dem schirm so ist milch aber

ich war auch ein bisschen viel unterwegs

und dann kam dieser dschungel und

irgendwie cool dann machst du das doch

mit einem knaller episode und gesagt

getan ich hatte auf twitter schon

mehrere monate einen tollen projekt

gefolgt die heißen klima vor acht deren

idee ist ja dass die berichterstattung

über klimawandel themen also alles

mögliche was zum klimawandel beiträgt

oder was auch klimawandel oder die

klimakrise verhindern kann dass darüber

mehr berichtet werden und zwar am besten

in der primetime deren idee ist

tatsächlich auch dass in den öffentlich

rechtlichen sendern eben immer vor 20

uhr ein kurzes format gesendet wird wir

haben mal ganz kurz rein in das gespräch

mit norman

deswegen klima fracht ist etwas was 100

prozent der menschen in deutschland

interessiert deswegen wer ist auch

günstiger der verein sehr guten

sendeplatz zu bekommen ob das jetzt

statt der börse oder das entsprechend

verschoben wird

da sind wir natürlich nicht so

festgelegt dass es immer entscheidung

der isländer selbst und wenn wir jetzt

vom börse vor acht sprechen sprechen

auch noch eine idee aber in dem

natürlich dort auch alle sender

deutschlands mit in die pflicht dass

dort auch

verständlich über die klimakrise

aufgeklärt wird also öffentlich

rechtliche auch privat sind und jetzt

ein gutes halbes jahr später können wir

sagen wow also erstes mal haben wir mit

der flutkatastrophe ja in nrw oder auch

rheinland pfalz im westen deutschlands

und europas generell gesehen wie

rechtsnormen hier auch in diesem

schnipsel hatte zweitens hat es das ard

zdf auch immer noch nicht geschafft ein

ähnliches format zu starten also ist

auch zwar auf in einigen sendungen aber

eben hat nicht zur primetime hauptsache

wir wissen was an der börse los ist was

ungefähr kaum jemand interessiert also

mich schon aber nicht so viele leute wie

zb klimawandel betreffen und drittens

hat aber der sender rtl also

ausgerechnet rtl ein ganz ähnliches

format wie klima vor acht inzwischen in

der in der guten sendezeit fest

verankert das ist doch nicht ganz

primetime aber immerhin und auch eine

breite zielgruppe muss man dazu sagen

vielleicht nicht unbedingt die

zielgruppe die klima verachte jetzt

immer im blick hatte aber eben hat eine

sehr breite sie wollen dass wir nicht

wahnsinnig wichtig in der super

errungenschaft und da haben ja auch

gespräche stattgefunden zwischen klima

vor 8 und rtl insofern vielen dank dafür

dass sie das gemacht habe so also klima

fracht nach trotzdem weiter sind sehr

fleißig nach wie vor bei twitter ich

unterstütze das projekt wo ich kann aber

wenn es dich interessiert dann höre

gerne aber rein oder gucken hat nach

irgendwo im internet zu klima fracht im

anschluss habe ich dann mit sina

trinkwalder gesprochen sie ist unter

anderem gründerin von manova und aus

deutschen talkshows eigentlich in die

gefühlt nicht mehr wegzudenken sie

verteidigt vehement den ansatz sozialen

unternehmertums und schreckt auch echt

nicht davor zurück irgendwie mal

spitzenpolitikerinnen und -politikern

ans bein zu pinkeln für ihre

entscheidungen oder auch wirklich mal

laut an zu fahren war so respekt davor

eine ganz großartige frau wir haben ganz

kurz rein wie das bei uns hier und

morgen klang

ich glaube es ist das allgemeine in

hülle genommen und das ist auch so ein

match das wir haben und werden vor hin

und ich habe freunde artiger weise das

wohlstands verwahrlosen die warterei

gebracht da begründet sich viele rennen

wir wissen gar nicht wie gut es uns geht

schätzen überhaupt nicht unsere

lebenssituation wir jeder selbst in man

kann den uli dieser jeder hat ein dach

überm kopf jeder hat ausreichend zu

essen ja und wenn man wenn ich mal drei

tage nicht heilt kaufen kann dann gehe

ich halt und es halt mal drei tage

nudeln wo ja drei tage nudel ich spät

für dich

wenn ich da mich und meine obdachlosen

trümmer die freuen sich weil sie zweimal

die woche waren minuten bekommen also

mich erdet das immer ungemein

mit den menschen in kontakt zu kommen ja

und das steht glaube ich ganz vielen

weiß überhaupt nicht mehr werden

schätzen was sie haben und sie leben

nach dem motto genug ist nicht genug und

ich bringe immer dieses beispiel dass

das ist für mich unser schönes beispiel

es gibt ja diese optimisten pressen

westen die eine seite ist das zu wenig

wasser im glas die anderen sagen na ja

es ist zuviel im glashaus es nicht bei

zu viel gibt es eigentlich gar nicht und

eigentlich sollten wir uns alle nur die

frage stellt reicht die menge wasser im

glas damit ich nicht mehr durch

das gespräch war also für also für mich

zumindest sehr unterhaltsam werden

dadurch viel spaß haben also gott und

die welt gesprochen also im wahrsten

sinne des wortes über unternehmertum und

sie hat mich wirklich auch nachhaltig

mit vielen themen beeindruckt und auch

zum nachdenken angeregt also auch hier

höher gern noch mal rein falls du es

verpasst haben solltest das nächste

gespräch was dann liefern mit

friedhofsbetrieb schnelting der unter

anderem als auch serieller unternehmer

sowie sina aber leitet eben auch das

gezeiten haus das ist ja eine

einrichtung die sich mit psychosomatik

und traditioneller chinesischer medizin

beschäftigt und im jahr menschen dabei

hilft wieder den eigenen weg wieder zu

finden also auch aufseher einen

schrecklichen situation aus

traumatischen ereignissen oder aus einem

langen sucht erfahrungen oder langen

gewalt erfahrungen wieder auf den

eigenen pfad zu finden also auch hier

falls du dir jetzt gerade oder die jetzt

gerade betroffen sein sollte da bedarf

hat also die person kann ich wirklich

sehr ans herz legen teilweise sehr ernst

teilweise aber auch wirklich sehr locker

weil friedhof ist einfach ein lebemann

ein großartiger mensch wir kennen uns

seit ein paar jahren tauschen uns immer

wieder zu diversen themen aus jetzt der

nächste flug zum mond ist den wir bei

irgendwie noch im hinterkopf haben ob es

ist weil sie nicht sozialer unternehmer

zu fördern oder wenn ihr gerade mal

wieder unternehmen eröffnet hat irgendwo

in china oder dubai dann brauchen wir

uns auch darüber aus also fantastischer

mensch wir halt mal ganz kurz rein wie

das dann klang

und angst häufig auch ganz

unterschwellig und subtil ist

tatsächlich ein wunderbarer wegbereiter

für erkrankungen psychosomatische art

und automatisch also körperlicher art

und weise das ist im prinzip und unser

vegetatives nervensystem das ist ja so

aufgebaut dass wir den sympathikus als

aktions nervt den parasympathikus als

ruhe- oder

regeneration snare farben

und wenn der

wenn wir ursprünglich von außen impulse

bekommen darauf reagiert das ganze

system also wenn früher der tiger

gekommen ist dann übernimmt der

sympathikus und sagt kämpfe oder rennen

oder der parasympathikus hat gesagt nee

ich stelle mich jetzt tot das war die

dritte alternative die gibt es auch noch

aber das waren alles externalisierung

reize auf die wir reagiert haben

mittlerweile kommen diese reize von

innen das heißt ich habe angst meinen

job zu verlieren ich habe angst dass ich

in der bewertung der anderen nicht gut

da stehe ich habe angst dass ich krank

werden könnte und all diese sorgen

dieser stress der permanent ist sicher

angst dass meine altersvorsorge die

ihrem aktienmarkt investiert flöten geht

oder was auch immer

das ist stress den wir so nicht gut

regulieren können und dann schaltet sich

im prinzip und sympathikus an und ist am

hohen blutdruck erzeugen man guckt wie

viele menschen haben hohen blutdruck

eigentlich weil das ist so eng da wenn

ich aber gleichzeitig nur sitze

den parasympathikus keine gelegenheit

gebe zu regenerieren und dann zum

beispiel abends sage jetzt muss ich mich

irgendwie entspannen und trinke eine

flasche wein und gucken noch ein krimi

dann darf in der nacht wieder der

sympathikus die ganzen giftstoffe und

gedanken aus dem körper irgendwie eine

so das ist dann voll arbeit und der

parasympathikus kann gar nicht mehr

regulieren also das ist so der der boden

auf dem die gesellschaft in der er

ja ich glaube schon eine etwas

schwierige richtung geht

ja wie gesagt nur ein ganz kleiner

ausschnitt der natürlich nicht das

gesamte gespräch abbilden kann ist ja

auch nicht so gedacht falls das noch

nicht gehört hast hörst du gerne mal an

wirklich sehr zu empfehlen wirklich ein

toller mensch tolle projekte anstößt und

eine sehr schwierig ist oder wirklich

sehr viel spaß gemacht dann sprach ich

mal wieder mit einem zukunftsforscher

nämlich mit bene bene radkovsky also

einzig benjamin chudnofsky der hat eben

auch zukunftsforschung studiert aber hat

eigentlich ein sehr ja non linearen

lebenslauf könnte man sagen hat

eigentlich mal immer eine lehre gemacht

und das dann irgendwie über job und so

weit dann doch zum studium gekommen und

inzwischen forscht er an der uni potsdam

über ambivalenz also mehrdeutigkeit und

hier ein kurzer ausschnitt aus dem

gespräch die gehen wir denn damit um wie

können wir damit umgehen was was macht

es mit uns in zukunft immer mehr

deutlich ist immer ungewiss so und wenn

es natürlich erst mal also dazu gehört

etwas was man noch mal bedenken muss

dass zukunft mich immer gleich viel mehr

deutlich oder ungewiss ist wie können

sie als besonders mehr deutsch besonders

komplex besonders ungewiss wahrnehmen

oder vielleicht auch also weniger

ungewiss also in der gegenwärtigen

pandemie ist es ja so dass wir selbst

kurzfristige zeithorizonte von ein oder

zwei wochen teilweise schon sehr

ungewiss oder ist sehr ungewiss oder

mehrdeutig wahrnehmen und jetzt ja nicht

so locker und kommt ja nicht was

bedeutet das denn eigentlich wenn wir

über locker angehen über diesen zukunft

hätten das bedeutet das für uns in der

zukunft insofern ist es eher ein sehr

hoher grad an mehrdeutigkeit

nahe zukunft aktuellen und das macht

natürlich auch was mit uns weil es wird

insofern spielt ja es wird schwieriger

eigene pläne zu machen wir haben ja auch

alle erlebt oder erleben wir immer noch

tagtäglich so insofern ist eine

mehrdeutigkeit von zukunft ja kann

herausfordernd sein kann schwer ist es

kann

schwierig sein da durch pläne zu machen

ganz einfach weil wir gar nicht genau

wissen was passiert andererseits

ermöglicht es uns aber auch einen

handlungsspielraum ja also wenn alles

eindeutig wäre wenn die zukunft

festgeschrieben wäre es gibt eine

möglichkeit wie die die zukunft ablaufen

wird dann können wir ja natürlich auch

gar nicht mehr lenken und gestalten

ist also definitiv mega spannendes thema

das uns alle betrifft und die frage ist

ja immer wie gehen wir damit um dass

alles so mehrdeutig ist und dass wir uns

trotzdem immer für eine perspektive

entscheiden können also hab natürlich

nicht ohne grund bühne eingeladen zu

diesem thema zu sprechen weil mainz

claim ist ja zugute seine frage der

perspektive wir decken hier in diesem

gespräch einen kleinen teil davon ab was

ich damit meine also hör gerne noch mal

rein und ansonsten filmszene auch eben

hat im internet wenn du dich für seine

publikation interessieren solltest

anschließend habe ich mich echt

tatsächlich mehrere stunden mit ben

unterhalten wenn es nur der freund von

mir ben vogt er ist eigentlich designer

und philosoph hat inzwischen seine

promotion abgeschlossen wir sprachen

noch darüber quasi in der

entstehungsphase und wir haben drei

stunden geredet in wirklichkeit das

haben wir am ende müssen runter

geschnitten weil es nur noch ein

bisschen zu viel geworden ist und werden

auf jeden fall unfassbar viel spaß beim

spekulieren über zukünfte und hier in

ganz kurzer ausschnitt aus unserem

gespräch von ben und gerade wo uns die

welt klappt sich gesagt unterm hintern

weg brennt sich darauf zu konzentrieren

dass man das kreative potential möbel

oder dinge verschwendet die nur kleinste

arbeit sind anstatt sich hinzusetzen gut

wo kann ich denn mal einen großen hebel

erwischen ich bin da liegt einfach auch

die verantwortung von designer wenn wir

kreativ sind wenn wir lösungen sehen

können wo andere sie nicht sehen oder

bindung sehen wo andere sie nicht sehen

dann finde ich es haben wir auch die

verantwortung dass irgendwie wahr zu

nehmen und irgendwie unseren teil des

beitrag dazu zu leisten dass das nicht

ganz so schnell den bach runter geht es

momentan aussieht wenn ist nicht nur

großartiger typ sondern jetzt auch

gerade mal wieder in china weil er dort

immer mal wieder lehrauftrag waren nimmt

an einer ziemlich großen universität und

janina ist es ja so die haben die

quarantäne pflicht ja so ausgedehnt dass

wenn man rein reisen will erstens das

ist sehr sehr reglementiert und vor

allem auch limitiert man einen reist

nach china dann muss man sich für zwei

wochen 14 tage lang in quarantäne

begeben und zwar in eine absolute

quarantäne dass unser lockt auch hier

wirklich pipifax dagegen man muss 14

tage in einem staatlich kontrollierten

hotel in einem zimmer eingeschlossen

bleiben da wird man im wald mit

nahrungsmitteln und so weiter versorgt

aber du bist halt wirklich in diesem

kleinen zimmer gut manchmal ganz schön

aus wenn man glück hat aber in

wirklichkeit ist das schon ganz schön

krass und das nimmt dann also immer

zweimal auf sich um dann ein paar

lehraufträge dort auszuführen für ein

paar wochen und dann kommt da wieder

zurück also langes gespräch aber wie

gesagt lohnt sich auf jeden fall und

dann kam andere renz noch zu besuch wir

hatten uns irgendwie über ganz viele

lustige umwege kennengelernt und andré

forscht und lehrt in berlin über bildung

und verein bildungstechnologien also

auch start ups die sich damit

beschäftigen was so ad tech oder evotec

macht um die lehrenden oder auch die

lernenden also schülerin und schüler

oder lehrerinnen und lehrer zu

unterstützen teilweise durch ki aber vor

allem eigentlich eher durch software

gestütztes lernen und hier ein kleiner

ausschnitt aus dem gespräch mit andrea

deutschland hat tatsächlich spät

angefangen digitale elemente in den

unterricht zu implementieren und andere

länder sind halt stück für stück mit

gewachsen ich hatte in amerika ein ganz

tolles bild angeschaut haben von 20

jahren angefangen ganz banale sachen

eines er war es wirklich erst der

terminal computer und mit ganz einfachen

grafikprogramm und präsentationsprogramm

und stück für stück sind sie dann eben

auch mit den weiteren technischen

entwicklung mitgewachsen nun 20 jahre

später als viele andere länder haben wir

natürlich unglaublich viele technische

möglichkeiten um damit jetzt natürlich

einfach so auf die schule schmeißen

fühlen sich super schnell erschlagen

werde ich ja jetzt hier in meinem beruf

aber auch in der stadt in der ich bin in

berlin wirklich in so ein epizentrum der

innovation sitze wie schon gesagt hast

selbst ich bin nicht mehr gekommen

und an ratings auch ein beitrag

geschrieben für den band arbeitswelt

2030 denen werde ich auch später noch

beim ausblick ein bisschen weiter

erklären im anschluss habe ich dann ein

lustiges experiment gemacht mit frank

der ist falls du ihn nicht kennen sollte

wahrscheinlich kennst du ihn ist auch

sehr erfolgreicher podcaster frank

eilers wir stehen auf diversen kanälen

in verbindung sehen uns auch

gelegentlich in person und wir haben

immer mal beschlossen so aus eine

lustigen laune heraus ein gespräch

aufzunehmen und ja das dann in unseren

beiden podcast zu veröffentlichen als

bei ihm mit den arbeits philosophen und

eben hier im hier und morgen und ja hier

ein kleiner ausschnitt wo frank gerade

was sagt weil ich ihn einmal gefragt

habe das hat ihren rollen mäßig somit

auch stils frank also transformation ist

ja eine sache aber das schaffst du halt

nicht wenn 3000 mitarbeiter hast und die

halt weltweit unterwegs sind das da

musst du kaputt machen und neu aufbauen

das dauert da wird er in storrs ja und

das also das sind jetzt hier sondern so

negativen touch also wir regen uns

kaufen die werden alle zerstört und so

aber das muss ja gar nicht negativ sein

sondern ich glaube dass viele hat sich

erst dann verändern wenn sie merken es

tut weh gute sache guter typ also

unbedingt reinschauen fragen waren es

ursprünglich mal comedian und das

inzwischen also wirklich anerkannter new

work experte hält auch keynotes also

vorträge also unbedingt vorbeischauen

anfang ist ein toller typ und jakub maly

oder hör mal rein vielmehr der doch

mehrere podcast formate und ist einfach

ein toller typ sodann wollte ich ja

eigentlich eine längere serie zu starten

damit das hab ich schon mal ein

überblick gemacht wo ich mal an könige

war sie alles vorhabe ich in kleiner

überblick und interne einblick in den

überblick viel mehr und so haben wir

stand 2021 schon wahnsinnig große

schritte gemacht auch viele schritte von

denen selbst die hochrangigsten ki

expertinnen und experten vor einigen

jahren noch gesagt hätten das ist völlig

out of reach also jetzt überhaupt nicht

greifbar dass das in den nächsten zehn

jahren überhaupt machbar ist und

plötzlich ein jahr später hatte man dann

den salat oder eben hat die schöne

botschaft dass es doch funktioniert hat

unter anderem wegen mal kurz zu rücken

müssen in der chronologie nur ein paar

jahre keine angst

aktuelles thema ich weiß nicht ob es

schon mitbekommen hast ist ja die

kommenden 19 pandemie ich weiß ja ich

kann es nicht mehr aber gut wir müssen

uns damit ein bisschen beschäftigen dass

die impfstoffe oder die verfügbaren die

wir jetzt gerade haben also spricht bei

unter kaiser moderner johnson johnson

und astrazeneca nicht zu vergessen

natürlich dass die so schnell auf die

märkte gekommen sind also auch in die

die in die spritzen in den impfzentren

im wahrsten sinne des wortes das hat

zwei gründe das eine ist wenn man es mit

einer globalen pandemie zu tun hat dann

werden selbstverständlich viele

regularien und bürokratische wege

gestrafft was normalerweise ein paar

jahre dauern würde bei der

arzneimittelbehörde das geht dann sehr

viel schneller weil natürlich das große

gesellschaftliche interesse vorhanden

ist dass man schnell dass man schnell

die pandemie zum erliegen bringt und das

hat ja stand juni 2020 auf bislang

einigermaßen funktioniert zumindest in

den ländern des globalen norden

das war der erste grund regulation der

zweite grund ist ganz klar künstliche

intelligenz die forschung in der

arzneimittelbranche oder jemand in der

pharmazie die hat so stark von

künstlicher intelligenz profitiert dass

man sehr sehr schnell die proteine des

saas kauf 19 virus berechnen konnte und

das ist wirklich ein meilenstein der

forschung gewesen ja und jetzt eben

keiner dieser mann hat man ja später

gesehen falls das nicht mitbekommen

haben soll dass da kam dann irgendwie

was dazwischen aber die erste episode

hat auf jeden fall geklappt ja ich habe

zu dem zeitpunkt schon aufgezeichnet das

war mit aljoscha burkhardt der ist

praktisch in dem deutschen

forschungsinstitut für karry heißt auch

die hfk passen und passenderweise und ja

er hat den staat gemacht von dieser

episode ist ein fantastischer mensch

extrem eloquent ich bin super gerne zu

und er ist auch nicht nur einer der dazu

forscht sondern der auch in der

bundespolitik mit entscheidet in dem er

ein ständiges mitglied der enquete

kommission ist zu k also hier ein

kleiner einblick ins gespräch mit

aljoscha und da erleben wir das schon

dass man da bei den systemen oft sehr

viel kritischer ist als man es bei einem

menschen wäre bei der menschenwürde man

sich gar nicht fragen wie viele fehler

macht dann macht er das richtig sondern

man setzt den hin und lässt machen ich

sage jetzt mal sachbearbeiter irgendwo

bei einer sozialbehörde er sprach

außerdem über grundlagen und

konsequenzen von ki oder auch

implikationen was nicht alles also ich

würd sagen für fortgeschrittene

einsteiger ist diese episode wirklich

gold wert weil die sind schön abriss

macht über das was wo wir eigentlich

grade stehen in sachen ki in deutschland

was geht was nicht geht und wo man

vielleicht auch mal irgendwie auf dem

teppich bleiben muss apropos teppich ich

habe dann jemanden eingeladen gehabt das

war schon bisschen länger hier ehrlich

gesagt und zwar im frühjahr hatte ich

schon mit benedikt schonlau gesprochen

wenn ihr die kenne ich auch durch viel

verschiedenste projekte und training

kommt aus der automobilen musste habe

ich ihn natürlich gefragt zu sein also

was kann nicht wie im auto einrichten

also wir haben ganz kurz rein da ist

noch völlig offen und mehr dort

eigentlich das rennen machen werden aber

natürlich noch technisch ist es so der

weg von automotive software zu der

software wie microsoft oder amazon co

produziert der weg ist schon bald und

deswegen kann es passieren dass der eine

oder andere automobil ist quasi zur sap

für irgendwelche rollen denn die weiße

und da steht doch gleich auch noch

mercedes stern drauf aber nicht mehr mit

der wertigkeit wie wir spüren den

mercedes stern ab und nahmen oder auch

wenn volkswagen wo man sagt dass durch

das auto sondern ja gut dann gezahlt

wenn der das baut und da versinkt auch

geld damit aber das eigentlich nur

zulieferer in der mobilität anwender

benötigt hat also auch sehr klaren blick

auf die technologie erstmals auch

ingenieur und weiß was geht und weiß

aber was aber auch ganz klar nicht geht

und er weiß auch was was passieren wird

weil es auch einfach erlaubt sein wird

und er weiß vor allem aber auch was eben

halt nicht geht weil es eben verboten

ist also wenn du wissen willst ob jetzt

autonomes fahren selbstfahrender autos

in ein zwei drei oder fünf jahren total

standard sind dann hör auf jeden fall in

dieser episode rein

ja und da hab ich mir tatsächlich

parallel zu diesen ganzen gesprächen ein

ganz tolles buch durchgelesen hat nicht

nur eins aber dieses tolle buch würde

ich will ich jedem ans herz legen der

sich mit ki beschäftigungsform ex-tag

markt live stream oder leben 3.0 in

deutsch und also maxtax einer der

international angesehensten experten für

ki kann man einfach wirklich so sagen

kommt oder ist sesshaft im silicon

valley und auch friends mit jedem der

großen namen die man kennen muss also

der kennt mag sagt er kenne natürlich

ihren mast erkennen die ganzen größen

der stephen hawking zu tun und er also

das eigentlich selbst mathematiker und

kosmologe aber kann vor allem das ist

eine ganz große stärke muss man sagen er

kann verständlich schreiben also kann so

schreiben dass das wirklich auch

lieschen müller wahrscheinlich versteht

weil die sachen so schön runter bricht

und immer wieder anwendungsfälle zeigt

also hier ein ganz kurzer ausschnitt aus

meiner rezension zu seinem fantastischen

buch nehmen wir mal an es gebe eines

tages diese allgemeine künstliche jungen

level intelligence was passiert denn

dann in den nächsten 10.000 jahren ja

richtig gehört 10.000 jahre wir sind

jetzt also sagen im jahr 12.000 21 und

dafür stellt dann max tag diverse

szenarien vor es ist großartig bleibt

also nur zu sagen ließ dieses buch das

ist vor allem auch besser als ich finde

als seinem kürzlichen youtube-videos das

buch ist von 2017 glaube ich und in den

youtube videos die man so von ihm findet

da hat er scheinbar seine meinung ein

bisschen geändert also dieses buch ist

wirklich sehr ausgeglichen und vergleich

dem man verschiedene positionen zu krebs

jetzt die absoluten techno vielen sind

dieser ansicht sind dass es nicht mehr

viele jahre dauert bis eine karriere so

intelligent ist ein mensch bis hin eben

auch zu leuten die gar nicht sagen warum

das überhaupt mal eines tages passiert

also wirklich eine absolute

leseempfehlung fand ich toll ja und da

war es unisono von der situation herr

anfang juli waren dann schon ziemlich

viele ausgebucht oder also für die

nächsten wochen oder schon im urlaub und

ja ich bin ich kurz ein beschlossen eine

episode über meine giga trends zu machen

darüber schreibe ich ja seit ein paar

monaten man könnte fast sagen jahren an

dem buch das hat auch mal immer wieder

etwas mit ihm zu tun logischerweise

daher passt ist zumindest auch so ein

bisschen in diese karriere sich in

kleine schnipsel wo ich über einen

liga-trainern sprechen und damit

deutlich sozusagen mit dem megatrend

libyen handelt sehen relativ direkt an

dass es sich hier auch um eine mehrere

jahrhunderte alte entwicklung handelt

unterm strich ist es schon faszinierend

zu sehen dass es gut 4,6 milliarden

jahre gedauert hat bis die evolution des

planeten erde mutter erde eine

mutmaßliche intelligente spezies also

uns hervorgebracht hat und uns ist jetzt

quasi oder unseren vorfahren ist es

innerhalb von knapp 300.000 jahren

gelungen unsere eigene lebensgrundlage

zu zerstören also noch ist es nicht ganz

soweit aber die zeit wird knapp dieser

getrennt beschreibt damit so quasi die

wichtigsten ursachen auf der einen seite

wie wirklich schon sehr weit zurückgehen

in der historie und die auswirkungen des

leviathan u10 und vermittelt ein gefühl

dafür wie es weitergeht

ja wenn du noch mehr über die trends

erfahren möchten dann empfehle ich

natürlich gesehen wurde ist klar oder

warte auf das buch das kann aber noch

ein bisschen dauern 2022 er 23 aber dann

dann so richtig ja und plötzlich kann

daher völlig unerwartet episode und zwar

auf englisch ich hatte nämlich im juni

also praktisch mit gesagt dass wir einen

podcast aufgenommen für seinen podcast

jeden kleiner ausschnitt daraus hier ist

experience and

controls organizations and stay the

damage

is

included

podcast

[Musik]

universe of germany experience den kampf

von weight watchers

passionierter best

[Musik]

excellence

[Musik]

in research ist ob extreme studies

writing studies wedding

podcasting

entwischen

try to get back to black prix modern

times basic

resources und constraints in das tv

event mit try to anderem einen basic

lieder zwischen harry

potter

features

so jetzt interessant ist die keynote

keine

perspektive

also die merkt schon dass ein toller typ

mit einer unfassbar sexy stimme finde

ich der ist extrem angenehm und sehr

nachdenklich unheimlich warm und klug

also ich kann seine potters wirklich nur

empfehlen ganz unabhängig von der

episode mit mir also auf jeden fall mal

rein da geht es um changing panel 10 so

wie er sagt also wirklich eine

empfehlung wenn du gerne englische

podcast soers xerxes wundervoller typ

und ganz tolle talk ist übrigens auch

als jetzt updates von mir der

fantastische menschen immer zuerst der

hintergrund dafür dass diese sonder

episode kam war ja die folgende pause

ich hatte ja einen fahrradunfall war

drei wochen lang komplett ausgeschaltet

also ich hab musste mich da so ein paar

dinge kümmert ihn laufen mussten und ja

da durch es hindurch operiert und hier

kamen dann irgendwann wieder das erste

lebenszeichen im august ja hier im

podcast zumindest als ich ein kleiner

ausschnitt daraus da sind wir wieder

also vor allem ich 'okay und zwar melde

ich mich zurück nach einer längeren

pause das hat damit zu tun vielleicht

hast du mitbekommen dass ich vor knapp

einem monat von einem auto angefahren

wurde ich saß auf dem rennrad und jetzt

darfst du mal raten wer der stärkere war

genau deswegen hat sich das ein bisschen

gezogen war relativ schmerzhaft aber ich

bin jetzt gepflegt und offiziellen

cyborg denn ich trage jetzt eine

ziemlich große titanplatte in meinem

körper zumindest für zwei jahre mal

schauen ob das irgendwie auch die

verbindung zum microsoft und dass wir

dann so müssen verstärkt ich hoffe sehr

genau dass andere sich aber außer dem

geheiratet letztes wochenende das war

wundervoll kann ich jedem nur empfehlen

der gerade vielleicht noch unschlüssig

ist gerade in solchen zeiten wie diesen

das war dann auch gleichzeitig der

aufschlag für die dritte staffel weil so

richtig weitermachen konnte ich beim

thema nicht mehr denn es stand ja nun

die bundestagswahl vor der tür und da

musste ich ein sommerspecial zu machen

also sowieso geplant sonst hätte ich die

zwischen wochen irgendwie genutzt für

karry themen aber so muss das jetzt

weitergehen mit bundestagswahl also

ging's los mit ein special und als

allererstes tollen gast hatte ich dann

im mund hier im hier und morgen zu gast

in kurzer ausschnitt daraus doch die

partei die weiterhin als gewinner aus

der wahl gehen wird wenn natürlich die

grünen seien einfach weil sie auch wenn

sie nicht sechs kraft werden ihr

ergebnis von mindestens verdoppelt haben

werden wenn nicht sogar noch mehr wenn

ich tippen würde der kanzler wird dann

würde ich momentan stand jetzt auf olaf

scholz städten denn das war natürlich

eine frage die alle beschäftigt hatten

also seit mitte august wurde spekuliert

über die aktuellen prognosen und

umfragewerte und hier und skandale und

skandälchen und ja immer weiß natürlich

als soziologe ziemlich gut wovon er

spricht kann ich nur sagen weil ich auch

so zu aber bei der schätzung der grünen

lager ein bisschen daneben der rest fand

ich war schon ganz schön akkurat also

respekt dafür immer auch heute noch ich

fand erstes gespräch super angenehm wir

haben echt viele tolle ideen

ausgetauscht und ich habe guten einblick

darin bekommen was du nicht so machst

und weiter bei twitter folgen ist meine

ganz klare empfehlung denn immer das

recht aktiv bei twitter und gibt immer

mal wieder einblicke in seine themen

danach hab ich endlich mal eine episode

mit einem guten freund thomas kastl von

mir auch immer mal liebevoll genannt

eine episode aufgenommen wir hatten das

schon seit nur die seit jahren vor also

es gab halt dann noch kein format dann

jetzt seit einem jahr gab es das format

aber wir haben das nie geschafft nicht

so dass wir thomas immer mal irgendwo

auf der welt unterwegs ist also zum

zeitpunkt der ausstrahlung dieser

episode wird er auch gerade wieder auf

dem weg nach kapstadt sein und ein paar

monate dort verbringen weil es mir zu

kalt geworden ist weil mir das jetzt zu

persönliches aber ansonsten ist auch

sonst auch irgendwo in der welt

unterwegs thomas ist nämlich als coach

und einer dieser digitalen nomaden der

immer mal ein halbes jahr irgendein

unternehmen berät und komplett

umkrempelt denn was er macht ist er

hilft wirklich dabei das ganze buzzword

agil oder agilität umzusetzen dahinter

steckt eine ganze menge wirklich

teilweise schmerzhafte umbau wenn man da

wirklich an die organisationsstruktur

angeht denn dahinter steckt unter

anderem dass weniger hierarchien

verwendet werden kleinere teams

bürokratie wird abgeschafft was toll ist

darüber freuen sich dann einmal alle und

es müssen aber natürlich vor allem die

angestellten befähigt werden ja und wie

geht das

es gibt nichts tödlicher das für

unternehmen für motivation von menschen

auch von schülern als zielvereinbarung

oder benotungen dahinter was wir dann

sehen dass diese teams und dieser

reagieren organisation

nachhaltiger mit ihren umwelt in der

sozialen systeme umgehen also achtsamer

vielleicht sogar fast oder oder und

buddhistischer das ist der punkt also es

ist nicht nur eins zu eins macht

verteilung von von oberen hierarchien

management rollen auf laufteams sondern

es ist ein mehrwert macht generierung

in der form dass du soziale dynamik

erzeugt die die es den menschen vor ort

in diesem kleinen teams erlauben

nachhaltig und mit ihr um

bildungsunternehmen mit sich selbst mit

den kunden da draußen mit den

angrenzenden

stakeholdern dahinter mit dem rohstoff

verbrauchen und natürlich haben wir

außerdem passende zum bundestagswahl ist

beispiel darüber gesprochen was politik

und verwaltung davon lernen können also

von diesem ansatz das geht oft ein

bisschen auf den ersten blick oder oder

hörer in richtung direktdemokratie aber

eben sehr klug austariert und die folge

ist ziemlich lang geworden haben noch

viel länger gesprochen habe habe ich

wirklich viel geschnitten nicht weil es

ihm wie doof war sondern weil es einfach

zu viel geworden ist wir waren weit über

die zwei stunden hinaus und ich habe es

dann immer herunter gekürzt unter zwei

stunden lohnt sich aber wirklich also

erste hälfte ich habe auch mal den

shorts drin wann was passiert die erste

hälfte handelt eben eher davon was ist

so ein jackpot was macht er und die

zweite hälfte wirklich davon was kann

die politik und die verwaltung und also

bürokratie behörden was können die da

von lärm von diesem ansatz also lohnt

sich auf jeden fall aus vielen

verschiedenen blickwinkeln falls du in

unternehmen kennst vielleicht oder eine

behörde die sagt wir wollen agilität

machen dann gib mir am besten ein kind

also einen eine e mail oder irgendwas

ein kontakt nach de oder schreibt thomas

kastel auf linkedin an dann kann es

passieren dass er auch mal vorbeikommt

und einem halben jahr den ganzen laden

und kreppel dritten sondern episode zur

bundestagswahl special habe ich meine

ehemaligen chef kretschmann geladen der

ist ja also deutschlandweit renommierte

politikexperte auch öfter mal im

hochrangigen talkshows unterwegs oder in

den großen blättern mit porträts

beziehungsweise einschätzungen zur

aktuellen lage und ja er berät auch

unterschiedliche parteien bei der

positionierung und in fragende strategie

und ja ich hab noch mal gearbeitet vor

über zehn jahren tatsächlich war mein

erstes vernünftiges praktikum könnte man

sagen nachdem ich ein paar also mit

gelegenheitsjobs immer mal gemacht habe

seit ich 14 war und ja da kann man jetzt

praktikum gemacht war werkstudent habe

da ein crm system eingeführt und nach

knapp zehn jahren das erste mal dann

wieder heiko kontaktiert was ganz lustig

war und habe mit ihm darüber gesprochen

was johanssen kretschmer sein

unternehmen beratungsunternehmen berlin

ebenso macht weil die haben ein paar

analysen veröffentlicht jetzt gerade

auch im hinblick auf die bundestagswahl

und einige davon haben ganz schön wellen

geschlagen weil sie bei vielen prognosen

zwischendurch schon richtig lagen und

unter anderem schon gesehen haben dass

armin laschet beispielsweise keinen

abgeordneten mandat erhalten wird aber

naja ich hab ich natürlich auch gefragt

so

ich will natürlich gerne von ihr wissen

in welche regionen behältst du denn oder

haltet ihr für wahrscheinlich ist aus

einer analytischen perspektive

die wortlose haben verlasse ich jetzt

mal die prognose weil

da jetzt auch zahlen um zu argumentieren

die die inzwischen fast vier wochen alt

sind ist gefährlich ich nehme mal die

aktuellen umfrage zahlen und wenn dies

wenn die so eintreten also ist einmal

die spd wird stärkste kraft die union

landet auf platz zwei die grünen auf

platz drei dann fdp und afd

abgeschlagene linkspartei

dann

ist meine prognose die das wir noch am

wahlabend erleben werden dass die union

sich selbst aus dem rennen nimmt die

ansage aus münchen gibt es ja schon wenn

wir auf platz zwei landen dann

opposition keine regierungsverantwortung

als

juniorpartner oder aus platz zwei heraus

das heißt dann wird die union sich ich

denke auch über einen rücktritt des

spitzenkandidaten und entsprechende

ansage aus bayern noch am wahlabend aus

dem weiteren rennen raus nehmen oder

stellt dann ist damit ist schon my car

aus deswegen würde ich auch jamaika

inzwischen

nur noch zweimal 30 prozent chance geben

die 30 prozent die bei den jetzigen

umfragen durchaus noch realistisch sind

dass die union ist auch wieder auf platz

eins schafft also das halte ich nach wie

vor

auch mit blick auf die genauigkeit der

umfragen mit blick auf das was noch

passieren kann dass noch mehr kommen

kann immer noch für völlig möglich und

dann kommen wir sozusagen würden dann ja

nur noch zwei varianten bleiben die

variante eins ist im prinzip die ampel

die variante zwei ist rot-rot-grün

und da würde ich rot rot grün

maximal fünf prozent wahrscheinlichkeit

geben und dann sehen wir irgendwie bei

65 prozent wahrscheinlichkeit für die

ampel

[Musik]

gruselig weil ja er sich ziemlich für

recht gab also das gespräch hat

wahnsinnig viel spaß gemacht wir haben

wie gesagt lange keinen kontakt gehabt

und hatte wirklich viel freude dabei und

ja die prognose zu laschet ist jetzt in

dem punkt noch nicht ganz eingetreten

also zumindest auch zu dem abend aber

viele andere andere aspekte von heiko

sehr wohl also höher auch hier gerne

nochmal rein oder falls du jemand bist

du in einer partei tätig ist ich kann ja

an dingen und kretschmer sehr empfehlen

tolles arbeitsklima auch aber auch auf

der anderen seite wir haben da wirklich

tolle projekte damals schon gemacht und

auch damals wirklich wegweisende

projekte und hört mal rein in die

periode und ansonsten schrauber jk punkt

kommt vorbei und das vierte von vier

gesprächen habe ich dann mit alu

pizzarro gesprochen also das war damit

quasi der abschluss dieser mini reihe

von interviews zur bundestagswahl alu

ist ja unbestritten expertin für

familienthemen für bildung und erziehung

sie ist nebenbei den ganz tolle frau hat

drei kinder und ist berlinerin außerdem

noch dazu und ja ihre einstellung zur

wahl als familien lobbyistin quasi war

hier aber

es ist schwer und er vielleicht muss man

progressiver wählen aber du willst ja

irgendwie auch das kleinste übel haben

weiß was ich meine dieses jahr will ich

nach dem prinzip das kleinere übel

darüber hinaus haben uns natürlich in

dem gespräch über tausend andere themen

unterhalten die irgendwie relevant sind

für familien weil ich hab sie einfach

mal ausgequetscht weil ich selbst mir

bin ja noch kinderlos jetzt gerade mal

frisch verheiratet aber noch keine

kinder und ich steck natürlich aber

nicht drin denn jetzt gerade auch in der

kroner zeit da haben wir über die un

kinderrechtskonvention

gesprochen über häusliche gewalt über

herausforderung beim home screen und was

nicht alles also hör unbedingt mal rein

wenn du familie hast oder wenn du jemand

kennt der familie hat dann auch gerne

weiterempfehlen die person mit alu

pizarro kann ich sehr empfehlen außerdem

natürlich kann ich empfehlen da hab ich

auch reingeschaut natürlich in

vorbereitung auf das gespräch als block

ist ganz toll oder blog projekte auch

einem familiennetzwerk und als podcast

natürlich und sie macht auch bücher also

wie gesagt mach es ist wirklich toll und

schließlich muss die ja selbst noch ein

szenario abgeben also für die

bundestagswahl schließlich

zukunftsforscher das erwartet man von

mir und ja ich habe dann praktisch eine

nachrichtensendung unter anderem

inszeniert am 26.9 also am wahlabend in

den in den nachrichten wieder so klingen

könnte wir haben ganz kurz rein sonntag

der 26 september 2021 guten abend meine

damen und herren berlin 18 uhr 30

bundestagswahl die ersten hochrechnungen

der meinungsforschungsinstitute von den

wahlbüros liegen vor es ist noch zu früh

um klare sieger zu nennen doch es

zeichnen sich bereits interessante

entwicklungen ab keine partei eher

helfen mehr als 30 prozent der stimmen

die spd erhält die meisten stimmen die

stimmung im willy brandt haus ist

ekstatisch kanzlerkandidat olaf scholz

hat sich bereits bei seinen genossinnen

und genossen für den wahlsieg bedankt

die cdu/csu landet bei ungefähr 20

prozent der stimmen und muss damit

deutliche einbußen gegenüber den letzten

wahlen hinnehmen es zeichnet sich ein

historisch schlechtes wahlergebnis ab

kanzlerkandidat armin laschet ist noch

nicht öffentlich in erscheinung getreten

ein insider aus parteikreisen sagte dass

aktuell an einer rücktrittsrede laschet

als ministerpräsident von nordrhein

westfalen angesichts des wahldebakels

gearbeitet wird ich weiß nicht wie du

das siehst aber ich finde dass müssen wo

soll ich war gibt es anfang september

aufgenommen und es ist jetzt nicht nicht

100 prozent passen ja aber das ist ja

auch nicht das ziel das ziel der

zukunftsforschung ist ja dann jetzt

quasi anfang september also dass

aufgenommen habe möglichst viele daten

zu sammeln und dann ein educated guess

also eine begründete annahme zu

formulieren um irgendwie irgendwelchen

menschen dabei zu helfen sich auf die

zukunft vorzubereiten

und wer weiß wer hat irgendwie auch

jemand aus der union zu gehört und

entsprechend vorgesorgt oder man hat

irgendwie bei der linken nicht so sehr

zu gehört wer weiß soviel dazu ja und

die letzte episode zur bundestagswahl

serie ging dann darum natürlich was

passiert denn jetzt eigentlich mit den

wahlergebnissen

nun geht das sondierung zum

koalitionspoker los armin laschet wirkte

wie so oft komplett realitätsfern als er

in den diskussionsrunden am wahlabend

und später bei hart aber fair also

anfang der woche betonte er strebe nach

wie vor das kanzleramt an das wirkt vor

dem hintergrund historisch schlechte

ergebnisse und vergleichsweise

schlechter umfragewerte tatsächlich

einfach nur noch falsch irgendwie schon

fast bemitleidenswert

zum zeitpunkt dieser aufnahme ist

laschet noch nicht zurücktreten worden

entgegen meiner prognose aber ich

schätze dass es nicht mehr lange dauern

dürfte sein rückhalt in der union

bröckelte und zwar massiv wenig

überraschend hat auch die werte union

dass er praktisch der rechte flügel der

union laschet und söder gleichermaßen

für das wahldebakel verantwortlich

gemacht und deren inhaltliche personelle

konsequenzen gefordert wie das immer so

schön heißt für eine koalition wird das

nicht reichen

tja und stand jetzt also bei mir ist

jetzt gerade der dreizehnte oktober kann

ich noch nicht ganz so viel dazu sagen

weil die sondierungs und

koalitionsverhandlungen laufen ja noch

also die ampel scheint nach wie vor

unausweichlich zu sein oder immer eher

unausweichlich zu sein jamaika ist fast

schon unmöglich weil die union des so

zerstritten innerlich aber naja das kann

es auch selbst nachlesen wir haben ja

gesagt bundestagswahl es erstmal zu ende

ja da war ich endlich mal wieder

unterwegs und ich war bis zum 29 9

krankgeschrieben eigentlich hätte ich

länger krankgeschrieben sein sollen und

wie gesagt er muss am 30 09 muss ich

wieder los möchte einen auftrag hatte

ich habe einen vortrag gehalten in

hamburg anschließend bin ich am

wochenende nach estland geflogen und

dort durfte ich einen vortrag über

meinen kernthemen erhalten nämlich

zukunft ist eine frage der perspektive

natürlich englisch ich wurde eingeladen

vom international center for defense and

security von der sogenannten resilienz

league super toll ich hatte ein

großartiges wochenende und auch in

kontakt mit den menschen dort sehr viel

spaß sehr gleichzeitig auch sehr ernste

themen weil na ja klar in osteuropa

sieht man das thema sicherheit und

verteidigung in zukunft ein bisschen

anders als hier also ich habe eine

episode darüber gemacht was ich dort

erlebt habe und vor allem aber auch über

meinen vortrag dort und eben auch über

resilienz haben wir ganz gut rein

resilienz wiederum ist im eigentlichen

wortsinn und nach gängiger definition

aus der psychologie meines erachtens

kompletter schwachsinn

vielleicht hat jetzt gerade so ist es

kein wissenschaftlicher diskurs sorry

für den ausdruck aber eine gängige

definition sagt so im prinzip

psychologische residenz sei die

fähigkeit mental oder emotional mit

krisen umgehen zu können oder schnell zu

einem vorherigen zustand also vor der

krise zurückzukehren und genau das ist

diese definition welche wenn es dann die

teilnehmenden gebeten sich mal an ihre

letzte persönliche krise zu erinnern und

ich habe mich entschuldigt weil ich weiß

natürlich ganz klar dass diese

aufforderung auch dazu führen kann dass

ziemlich unschöne erinnerung dabei

ausgegraben werden und da habe ich meine

geschichte erzählt und erstmals habe ich

vor publikum diese geschichte erzählt

diese sehr persönliche geschichte und

ich habe es erstmals geschafft das ist

eine dubiose errungenschaft dass

menschen im publikum gewandt haben tja

und da stehen wir der rückblick endet

genau hier weil wir das war ja letzte

woche so ist so krass ich stelle fest

die letzten knapp 40 episoden die

vergingen irgendwie einerseits wie im

flug andererseits auch habe ich

unglaublich viel dabei gelernt sowohl

über die technik oder auch die kunst des

podcast als auch in der beschäftigung

mit den themen klar eine vorbereitung

nachbereitung als auch natürlich in den

gesprächen mit so tollen gästen ich

freue mich wirklich über jedes feedback

was kommt es kommt immer mal ein

bisschen was auch war auch mündlich also

ich weiß dass manche menschen rufen mich

sogar an danach die mich persönlich

kennen oder schreiben eine e mail oder

so es ist wundervoll wenn auch du

irgendeine form von feedback hast wenn

du dir ein thema wünscht weil ich meine

zukunft kann ja irgendwie fast alles

sein dann schreibt mir ruft mich an ich

habe wirklich viele kanäle offen ich bin

auf tik tok aktiv ich bin auf instagram

natürlich gibt es auch auf facebook da

bin ich müssen langsam muss ich sagen

wolltest du bist nicht mein medium in

meine telefonnummer steht auch überall

also dann freue ich mich wirklich über

feedback und auch über

verbesserungsvorschläge über kritik über

rückfragen und alles mögliche aber

soviel erstmal dazu ich bin ehrlich

gesagt ja auch einigermaßen stolz darauf

was ich irgendwie aus dem nichts ein

bisschen geschaffen habe bin sehr

dankbar für die unterstützung von allen

seiten insbesondere danke ich natürlich

meine freie mitarbeiterin angela die

einen tollen job machten mich darin zu

coachen welche inhalte wie aufbereitet

werden können kennen und auf der anderen

natürlich auch die agenturen die mich

dabei unterstützen da ist einmal zebra

audio solutions zu nennen die sind dafür

zuständig ja mein podcast ein bisschen

breiter zu verteilen auch gerade bei

spotify und apple und so weiter immer

mal wieder vorzuschlagen für die erste

seite das hat noch nicht geklappt aber

vielleicht wird es ja mal und klingt

langen haben den neuen single gemacht ja

anfang oder mitte des jahres der den ich

fantastisch findet dafür haben sie auch

eine richtige moderatorin vom rbb ins

studio gebeten die stimme dir jetzt

inzwischen einmal ein und aus leitet was

hier passiert aber ja also das war der

rückblick insofern noch mal danke fürs

zuhören und auch danke fürs zukünftige

zuhören würde mich freuen wenn du hier

treu bleibt und immer mal wieder rein

hörst und am besten natürlich noch

weiter empfiehlt also

also danke aber wir werden noch einen

ausblick machen weil wir sind ja nicht

nur im gestern sondern würde ja vor

allem im hier und heute und hier und

heute kann ich dir erzählen das ist die

ab nächster woche wieder eine

sonderserie geben wird und zwar eine

sonderserie über einige monate und ich

möchte ganz kurz erzählen worum es da

gehen wird und zwar im dezember

erscheint ein band den inka

knappertsbusch und ich gemeinsam

herausgeben werden inka ist juristin bei

einer sehr großen kanzlei in deutschland

die heißt cms und wir haben es gemeinsam

irgendwie hinbekommen in ziemlich kurzer

zeit 78 anerkannte expertinnen und

experten zu versammeln und tatsächlich

zum aller ersten mal das hat es noch

nicht gegeben ein sammelwerk zu

schreiben über den stand von künstlicher

intelligenz in deutschsprachigen

unternehmen und behörden so etwas haben

gemacht wir haben ende juli dieses

monster werk eingereicht bei springer

wird das ganze verlegt und darin

enthalten sind 41 wirklich fantastische

beiträge die wir ja alle quasi kuratiert

haben und gelesen lektoriert haben und

so weiter als ich weiß was drin steht

und die sind vor allem alle gleich

gegliedert und relativ kurz und das

allerwichtigste sie haben eben nicht nur

den status quo zusammen und sie sagen

auch nicht nur aus einer perspektive so

und so muss es gemacht werden sondern

sie sagen eben aus den jeweiligen

branchen oder aus den jeweiligen

funktionen im unternehmen oder so sie

sagen da raus aus der perspektive welche

herausforderungen gehen denn damit

einher und was sind konkrete

handlungsansätze oder lösungsansätze und

das ganze wird jetzt auch nicht super

hochgestochen wissenschaftlich

diskutiert man von ganz wenigen

ausnahmen abgesehen wo es auch wirklich

angemessen ist sondern eben sehr

anwendbar und sehr verständlich und ja

darauf haben wir auch wirklich wert

gelegt beim lektorieren denn in der

wissenschaft gibt es ja wirklich genug

erkenntnisse aus der grundlagenforschung

und als ki wirklich auch in deutschland

ganz groß aber wir müssen natürlich mal

die umsetzung kommen und da brauchen wir

ein bisschen bisschen mehr schwung

also wie gesagt springer verlegt den

ganzen band es gibt auch eine webseite

dazu bei springer und bei lehmanns kann

man schon vorbestellen auch bei mir auf

der website kann man schon vorstellen

wenn man einfach mal eine e mail

schreibt und warum erzähle ich das jetzt

hier ist ja keine werbesendung sondern

ich habe auch gespräche geführt mit

einigen autorinnen und autoren von den

beiträgen für diesen band und die haben

sich im bereit erklärt etwas mehr über

den kontext ihre beiträge zu erzählen

das ist total toll und ja keine angst

wir lesen da ist auch nicht die beiträge

irgendwie vorschrift es darum soll es

nicht geben sondern wir unterhalten uns

einfach ganz locker über die inhalte

klar aus den beiträgen aber eben auch

viel mehr ich will von den leuten wissen

was in ihren bedingungen also was warum

beschäftigst du dich denn damit also

viele sind ja wirklich ich sage mal im

besten sinne nerds für ihre themen

sprudeln wirklich förmlich führen

beispielsweise die mathematischen

grundlagen von ki wo mein bauch

irgendwie sagt

mathe oder euro ethik absolut komplexes

thema aber ich will hat von den leuten

müssen was was ist daran so cool was ist

daran relevant vor allem auch was

interessiert die menschen so hat dadurch

sind eine ganze menge wirklich

unterhaltsame gespräche entstanden also

wenn du glaubst dass das irgendwie

relevant sein könnte für dich für dein

umfeld werde insbesondere vielleicht im

arbeits kontext also in die kolleginnen

und kollegen oder die manager etage dann

schalte auf jeden fall ab dem 21 oktober

regelmäßig jede woche kommt eine episode

und ja ab dezember gibt es dann wie

gesagt aber das buch zu kaufen und ich

freue mich natürlich wirklich über jedes

exemplar was irgendwo gekauft wird auch

wenn ich selbst daran kommen was

verdiene darum geht es mir nämlich nicht

ich bin einfach der festen überzeugung

nach einigen jahren beschäftigung mit

dem thema dass deutschland

beziehungsweise deutsche organisationen

aus unternehmen und behörden echt ins

internationale hintertreffen geraten

sind und deshalb müssen wir jetzt mal

wirklich druck machen wie sollte das

besser gehen als wenn man sieht was da

schon alles los ist in allen branchen

also wie gesagt im sieben kapitel mit

dutzenden branchen und ihn darin

schreiben wirklich führende expertinnen

und experten von fraunhofer über

führende universitäten über

mittelständische unternehmen über

handwerksverbände über großkonzerne also

schau dir die gliederung an du wirst

sehen er ist es wirklich krass und

deswegen die nächsten monate hier haben

ihren morgen sind ganz allein dem thema

arbeitswelt und ki 20.30 gewidmet denn

so heißt der band und ja ich

verabschiede mich an dieser stelle aus

dieser episode die doch wie immer länger

geworden ist als geplant bedanke mich

wie immer ganz herzlich fürs zuhören

sowohl in den letzten monaten als auch

in den letzten minuten und wünsche dir

jetzt wie immer eine schöne nahe und

ferne zukunft macht es ganz gut und bis

bald

das war hier und morgen von und mit kai

Gondlach du willst mehr über die zukunft

wissen dann folge unseren podcast und

besucher uns auf instagram facebook

twitter oder linkedin

bis bald im hier und morgen

[Musik]


#03.08 Zukunft ist eine Frage der Perspektive - auch in Estland! Im Hier und Morgen

Ich sitze im Hotel und nehme Podcast auf - für dich! Darin geht's um meinen Ausflug nach Estland, Themen der internationalen Sicherheit sowie Resilienz. Außerdem erfährst du quasi exklusiv, worin es in meinem Vortrag am 4.10. namens "Zukunft ist eine Frage der Perspektive" ging, den ich in Pärnu (Estland) hielt. Achtung, es wird emotional anstrengend.

Hier wie versprochen ein paar Links und noch mehr:
Kurzlebenslauf Marten Kaevats, Digitalberater der estnischen Regierung: https://ega.ee/ehealthsecurity/marten-kaevats/
UNESCO Futures Literacy: https://en.unesco.org/futuresliteracy/
Mein Video über Zukunftsforschung (englisch) bei der UNESCO Konferenz 2020: https://www.youtube.com/watch?v=Fd02KGLinqY
Perspektiventext "Zukunft ist eine Frage der Perspektive": https://www.youtube.com/watch?v=JRqb6AhQ_rw
Perspektiventext "Future is a question of perspective": https://www.youtube.com/watch?v=rkU_UlDCSu8
Band "Arbeitswelt und Künstliche Intelligenz 2030": https://www.springer.com/de/book/9783658357788

Der Themenüberblick:

00:00:00 Intro
00:01:16 Warum bin ich in Bonn und war vorher in Estland?
00:04:17 Was ist die Resilience League des ICDS?
00:08:34 Meine Eröffnungsrede für eine Woche Sicherheitskonferenz: Zukunft ist eine Frage der Perspektive
00:10:24 "Was ist Zukunftsforschung" in vier Punkten
00:12:27 Resilienz aus meiner Perspektive
00:15:05 3 Beispiele für FALSCHE Resilienz: Klimakrise, Digitalisierung, Covid19 / Corona
00.19:10 UNESCO Zukünftebildung - wichtigster Skill des 21. Jahrhunderts
00:20:12 Zukunft ist eine Frage der Perspektive (deutsch und englisch!)
00:21:36 Anstiftung zur Zukunftsgestaltung!
00:22:06 Kurzer Schlusskommentar zur Bundestagswahl…
00:23:24 Ausblick auf nächste Woche

Teaser

Abspann

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Diese Episode habe ich am 05.10.2021 gegen 21:30 Uhr aufgenommen, am 06.10.2021 produziert und hochgeladen, sie wird bei Spotify und Co. erstveröffentlicht am 07.10.2021. Hier im Zlog schon seit dem 06.10. um 18:30 Uhr.


#03.07 Wahlanalyse 2021 im Bundestagsspecial Im Hier und Morgen

Deutschland hat gewählt. Hoffentlich kommt diese Feststellung nicht überraschend! Über die Ergebnisse wurde schon viel geschrieben und gesprochen, hier kommt meine Einschätzung als Zukunftsforscher, Soziologe und Politikwissenschaftler - auch vor dem Hintergrund der letzten Gespräche hier im Podcast und anderswo.

Hier die erwähnten Quellen:

Katapult-Grafik zur Überschneidung der Parteipositionen hinsichtlich Koalitionsmöglichkeiten: https://www.instagram.com/p/CUPqdQYqnWg

Wahl-o-Mat alle Positionen der Parteien: www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2021/PositionsVergleichBundestagswahl2021.pdf

Der Themenüberblick:

00:00:00 Intro
00:00:54 Bundestagswahl 2021 - hoffentlich bist du nicht überrascht (Söders "Ausrutscher")
00:02:24 Ergebnisse der größten Parteien - wer zieht in den Bundestag?
00:06:57 Sondierungs- und Koalitionspoker!
00:09:37 Ampelkoalition: Auswertung Überschneidungen der Parteien
00:16:06 Jamaika-Koalition: Warum ich das für extrem unwahrscheinlich halte
00:19:22 Ausblick kommende Episoden

Teaser

Abspann

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Diese Episode habe ich am 28.09.2021 gegen 19 Uhr produziert und hochgeladen, sie wird erstveröffentlicht am 30.09.2021. Hier im Zlog schon seit 28.09.2021 um 19:38 Uhr.