Keine Angst vor der Zukunft
Heute durfte ich beim Bundesverband der Vertriebsmanager Grußworte (ca. 20 Minuten) an die Mitglieder richten. Das Thema sollte einerseits um "Angst vor der Zukunft" kreisen, andererseits einen positiven Ausblick in plausible Zukünfte vermitteln. Da das Event online stattfand, habe ich mich gegen die "klassische" Variante mit einer Powerpoint-Präsentation entschieden und stattdessen einen Nachdenktext vorgetragen. Diesen möchte ich nun auch hier veröffentlichen und wünsche viel Spaß & Erkenntnis.
Intro
- Moin. Ich bin ein echter Zukunftsforscher, das heißt, ich habe unter anderem den Masterstudiengang Zukunftsforschung studiert. Ich arbeite seit 11 Jahren daran, aktuelle Trends zu verstehen und Einschätzungen zu möglichen Szenarien zu geben.
- Das tue ich unter anderem als Inhaber des PROFORE Zukunftsinstituts, als Keynote Speaker, Autor und Podcaster.
- Vielleicht fragen sich jetzt einige, ob ich die Zukunft auch vorhersagen kann. Nein, kann ich nicht. Aber ich lag schon oft richtig: Corona habe ich Mitte 2019 angekündigt, fast ein Jahr vor dem Beginn der Pandemie. Den Krieg in der Ukraine habe ich in meinem Podcast Ende 2021 thematisiert, also rund ein Vierteljahr vor dessen Beginn. Mein Whitepaper über Künstliche Intelligenz erschien im Oktober 2022 – zwei Monate vor ChatGPT.
- Damit will ich nicht sagen, dass ich die Zukunft doch irgendwie vorhersehen kann, sondern dass die Methoden der wissenschaftlichen Zukunftsforschung verdammt gut darin sind, kommende Entwicklungen früher als die Allgemeinheit zu erkennen.
- Aber heute wurde ich gebeten, einen Impuls zum Thema „Zukunftsangst“ vorzubereiten. Dafür habe ich keine Präsentation vorbereitet, wie sonst bei Keynotes und anderen Gelegenheiten, sondern ganz old fashioned einen Text für euch geschrieben.
- Und der geht so.
Keine Angst vor der Zukunft
Angst ist eine reale, unmittelbare Emotion.
Der Angst-Teil unseres Gehirns, die Amygdala, hat Vorfahrt vor den meisten anderen neurologischen Vorgängen. Aus evolutionärer Sicht ist Angst überlebenswichtig für jede Spezies, denn sie hält uns oft von dummen Entscheidungen ab und sagt unseren Gliedmaßen eher: „LAUF!“ statt „mal abwarten, ob das Rascheln im Busch ein Tiger oder eine Tüte Popcorn ist“
Angst wird allerdings oft mit Furcht verwechselt: Angst ist der allgemeine Gefühlszustand im Hinblick auf die Zukunft, auf mögliche Ereignisse, die uns oder unseren Liebsten zustoßen könnten. Unser Gehirn simuliert permanent etwa eine Sekunde in die Zukunft, was als nächstes total schiefgehen könnte, weshalb wir in manchen Situationen erstaunlich schnelle Reflexe haben – wenn etwa jemand ein Glas vom Tisch stößt. Das ist dann weniger Angst als aufmerksame Beobachtung mit allen Sinnen.
Furcht wiederum ist die gerichtete Form der Angst: Ich fürchte mich vor Spinnen in meinem Bett, ich fürchte, dass das Glas vom Tisch fällt und ich mich daran schneide; ich fürchte mich vor einem Fahrradunfall auf dem Weg zur Arbeit, ich fürchte, dass die Faschisten in den sächsischen Landtag einziehen und die Demokratie zerstören.
Ich persönlich kenne Angst und Furcht sehr gut. Ich bin Traumapatient seit einer privaten Tragödie vor einigen Jahren; vor fast 3 Jahren habe ich einen schweren Fahrradunfall überlebt; ich habe einen 7 Monate alten Sohn, der letztes Wochenende in der Klinik am Beatmungsgerät hing.
Angst ist allgegenwärtig.
Wir fürchten uns ja auch in der Freizeit wirklich gern: Fällt euch ein Science-Fiction-Film ein, der eine komplette Utopie einer perfekten Welt beschreibt? Ich kenne keinen. Horror und Actionfilme funktionieren nur, wenn wir uns auch gruseln oder fürchten lassen, dass zum Beispiel der Protagonistin etwas zustößt – James Bond hätte nicht funktioniert, wenn der am Ende nicht immer wieder die Welt gerettet hätte.
Angst ist sexy, make Angst great again!
… aber doch bitte nur mit Happy End!
Die deutsche Gesellschaft kennt Angst besser als jede andere, weshalb uns oft die „German Angst“ zugeschrieben wird. Wir haben Angst vor Veränderung, Angst vor dem Statusverlust durch eine diversere Gesellschaft oder hohe Inflation. Wir haben Angst vor Innovationen, die die Erfindungen unserer Vorfahren obsolet machen könnten, Angst, dass uns die Politik das Auto verbietet oder Gender-Sternchen aufzwingt. Wir haben Angst vor Putin, Angst vor Trump, Angst vor Xi Jinping.
Angst ist also nicht einfach nur unser Hobby, Angst ist unsere Berufung.
Dabei ergaben diverse Umfragen selbst während der Corona-Pandemie, dass die Menschen hierzulande meistens Angst vor diffusen Schreckensbildern haben – privat und beruflich schätzt eine überwältigende Mehrheit ihre individuelle Zukunft sehr zuversichtlich ein. Wie passt das zusammen? Sind wir individuell naiv-optimistisch, aber kollektiv krankhaft-paranoid?
Mein Eindruck ist, dass uns gesellschaftlich das Verständnis einer gesunden Angst, die uns zu vernünftigen Entscheidungen leitet, abhandengekommen ist. Angst und Furcht sind keine Phänomene, die es nur in schwarz und weiß gibt, sondern auch in allen Farben dazwischen. Das ist eine zentrale Erkenntnis, wenn man sich Gedanken über die Zukunft machen möchte, die nicht durch Angst verzerrt sind.
[PAUSE]
Ich bin Zukunftsforscher, Soziologe und Politikwissenschaftler. Ich genieße das fabelhafte Privileg, sehr häufig sehr klugen Menschen und mir selbst immer wieder die Frage stellen zu dürfen:
Welche anderen Perspektiven als Angst oder Zweifel können wir auf die Zukünfte richten?
Wir alle befassen uns mehr oder weniger strukturiert mit der Zukunft. Urlaubsplanung, Steuererklärung, Einkaufsliste, Rentenversicherung, Weihnachtsgeschenke. Paradoxerweise findet aber Zukunft für die meisten Menschen in der Regel kaum explizit statt.
Unser Bildungssystem ist ein verheerendes Beispiel dafür: Junge Menschen sollen Gehorsam lernen, sollen das Wiedergeben der Lehrpläne perfektionieren, es geht mehr ums Verwalten des Status Quo als das Erdenken und Gestalten der Zukunft. Und das wird uns gerade gesellschaftlich mit einiger Brutalität zurückgespiegelt.
Denn: Wer nicht nach einer plausibel erreichbaren Zukunft strebt, wird destruktiv oder depressiv. Das gilt für einzelne Personen genauso wie für Gesellschaften. Leider zieht sich dieser eklatante Zukunftsmangel bis in die höchsten politischen Ämter durch.
„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, hat Altkanzler Helmut Schmidt einst gesagt und ist damit der geistige Vater der Zukunftslosigkeit ganzer Generationen. Dass er das nicht so gemeint hat, hilft uns leider nicht mehr.
Doch ich möchte eure Zeit bei diesem Neujahrsempfang nicht mit Lamentieren vergeuden, denn Experten für Nörgelei gibt es wahrlich genug. Stattdessen möchte ich euch ab jetzt ausgewählte plausible, erreichbare positive Zukunftsszenarien der nächsten paar Jahrzehnte erzählen. Sie basieren auf den Erkenntnissen der seriösen Zukunftsforschung, sind also technologisch machbar und unter der Annahme wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen konsistent – das heißt, sie widersprechen nicht anderen naturwissenschaftlichen Gesetzen und gängigen Prognosen.
Willkommen im Jahr 2050!
Lasst uns ausschließlich einen Blick auf die guten Errungenschaften werfen.
1. Gesundheit
Seit der Entdeckung der Genschere CRISPR/Cas9 im Jahr 2013 ist es möglich, die genetische Struktur von Lebewesen zu verändern. Und wir wissen ja längst, dass viele Gesellschaftskrankheiten durch bestimmte Kombinationen bzw. Prädispositionen der Gene begünstigt werden. Die gute Nachricht ist also: Im globalen Norden gibt es 2050 kaum noch bekannte Fälle von Diabetes, Alzheimer-Demenz, Parkinson, multipler Sklerose und selbst Krebs tritt nur noch selten auf und verläuft fast nie tödlich!
Künstliche Organe liegen in großen Organdatenbanken bereit für den Fall, dass durch einen Unfall oder eine unvorhergesehene Krankheit die Leber, Lunge oder das Herz ersetzt werden muss. Diese Datenbanken werden von den Krankenkassen verwaltet – die Premiumvariante ist natürlich auch im Jahr 2050 den Superreichen vorbehalten. Sie lassen sich besonders leistungsfähige Organe anfertigen, die nicht nur dann ausgetauscht werden, wenn die erste Version nicht mehr funktioniert. Schönheits-OP 2.0, sozusagen. Nur das Gehirn konnte bislang nicht dupliziert werden, aber das ist vielleicht auch gut so.
Natürlich gibt’s trotzdem noch diverse weniger schlimme Krankheiten; Körper und Geist brauchen auch gelegentliche Erkältungen, zudem entstehen immer neue Viren und Bakterien. Aber auch dagegen gibt’s ein Wundermittel: Mithilfe von Quantencomputern und künstlicher Intelligenz werden für bestimmte Krankheitsbilder seit vielen Jahren individualisierte Arzneimittel hergestellt.
Tatsächlich hat das zwei erstaunliche Entwicklungen begünstigt. Das eine ist, dass Menschen heutzutage sehr viel gesünder altern. Viele Alterskrankheiten und Todesursachen sind schlicht nicht mehr nötig. Heute ist es keine Seltenheit mehr, dass 90-Jährige einen Marathon laufen oder als Nachhilfelehrer ihre Rente aufbessern. Das zweite ist, dass einige wenige Menschen weit über 100 Jahre alt werden. Das liegt daran, dass nicht nur die Krankheiten heilbar wurden, die sonst den Tod bedeutet haben, sondern auch erste Mittel zugelassen wurden, die den Alterungsprozess einfrieren oder sogar umkehren! Der älteste Mensch ist im Jahr 2050 stolze 140 Jahre alt und auf dem körperlichen und mentalen Stand wie ein 50-Jähriger. Das verleiht einigen gesellschaftlichen Konzepten eine völlig neue Bedeutung: Was kostet eine Lebensversicherung? Wann gehen wir in Rente? Wie lange muss ich zur Schule gehen, wenn ich danach noch über 100 Jahre arbeiten werde? Wer heiratet noch, wenn „bis dass der Tod uns scheidet“ kein Ablaufdatum mehr hat? Brauchen wir ein Enddatum, zu dem das Leben enden soll?
2. Mobilität
Das Wichtigste vorweg: Ja, es gibt Flugtaxis. Gab es ja zu eurer Zeit auch schon, zumindest in Dubai und einigen anderen Orten der Welt. Auch in Deutschland sind sie inzwischen angekommen und entlasten den Verkehr auf den Autobahnen und in Ballungsgebieten zunehmend. Der größte Vorteil ist gar nicht unbedingt die individuelle Mobilität, sondern dass man dafür kaum Infrastruktur braucht. Immerhin gab es zu eurer Zeit rund 600 stillgelegte Kleinflughäfen, die inzwischen als Mobility Hubs genutzt werden.
Aber natürlich besitzt man kein Flugtaxi für den Privatgebrauch, sondern man mietet sich eins – einen Flugschein braucht man dafür nicht, weil es komplett autonom von A nach B steuert. Keine Angst: Es herrscht kein Chaos am Himmel, denn wie es sich für Deutschland gehört, sind die erlaubten Korridore recht eingeschränkt.
Aber überhaupt ist der Privatbesitz eines Fahrzeugs, das kein Fahrrad ist, im Jahr 2050 eher eine Seltenheit. Es ist seit Jahren viel einfacher und günstiger, ein Fahrzeug für den aktuellen Nutzungszweck zu mieten, als mehrere Tonnen Metall zu kaufen, zu versichern und für dessen Unterhalt zu sorgen. Sehr merkwürdiges Konzept, das ihr zu eurer Zeit noch „normal“ nennt. Selbstfahrende Autos, wie ihr sie euch vorstellt, gibt es trotzdem in der Form noch sehr wenig – das liegt daran, dass die Städte dafür einfach nicht geeignet sind. Außerorts ist das natürlich was anderes.
Derweil ist das Streckennetz im Schienenverkehr deutlich gewachsen, sodass die überregionale Bahnmobilität deutlich angenehmer wurde. 100 Prozent Pünktlichkeit bekommen wir trotzdem noch nicht hin, das ist weiterhin Zukunftsmusik 😉
3. Künstliche Intelligenz
KI ist im Jahr 2050 so normal und allgegenwärtig wie zu eurer Zeit die Verwendung von Smartphones. Im Arbeitsalltag heißt das: Die meisten Erwerbstätigen haben einen KI-Kollegen, der sie bei fachlichen Fragen, bei der Einhaltung des Freizeitausgleichs und für sämtliche Korrespondenz unterstützt. Das heißt auch, dass alle jetzt einen persönlichen Coach zur Stelle haben, mit dem sie konzeptionelle Fragen durchspielen oder die Selbstverwirklichung vorantreiben können. Ähnlich wie die Sozialabgaben werden die Kosten für diese KIs über einen kleinen Gemeinwohlbeitrag vom Bruttolohn abgezogen.
Es gibt keine Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mehr, in denen KI nicht Standard ist. Alle Organisationen, die sich zu eurer Zeit nicht mit KI beschäftigt haben, gibt es schlicht nicht mehr. In einer Übergangszeit waren also einige Menschen arbeitslos, haben sich aber dann mit den Möglichkeiten von KI befasst und dann eine neue Existenz aufgebaut. Eine 40-Stunden-Woche gibt es längst nicht mehr, klar arbeiten einige so viel oder auch mehr, aber nicht mehr nur in einem Job. Die meisten haben nämlich auch ein zweites Standbein in Form einer freiberuflichen Arbeit oder eines Kleingewerbes, mit dem sie ihren Traum verwirklichen und dabei trotzdem noch gutes Geld verdienen. Ob das nun ein Job im Metaverse oder eine eigene Gärtnerei ist, spielt dabei keine Rolle.
Eine der markantesten Entwicklungen ist die Verschmelzung von KI und Mensch. Es gibt einige wenige, die sich tatsächlich kleine Computerchips direkt ins Gehirn transplantieren lassen, um unmittelbar per Gedankenkraft mit der KI kommunizieren zu können.
Wäre das was für euch?
4. Nachhaltigkeit
Zwar sind viele Prognosen aus eurer Zeit in Bezug auf den Klimawandel leider eingetreten, doch vieles hat sich auch zum Guten gewendet. Durch massive Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft und der Zivilgesellschaft hat sich die Biodiversität nahezu erholt. Das hatte auch damit zu tun, dass seit etwa 2030 die Massentierhaltung verboten wurde – einer der wichtigsten Emittenten von Treibhausgasen. Es gibt zwar noch Fleisch von echten, toten Tieren im Handel, doch das ist sehr teuer. Stattdessen wird es für 95 Prozent des Verbrauchs künstlich hergestellt und zwar genau dort, wo es auch verbraucht wird: Im Supermarkt, Restaurant, der Kantine, im Zug oder Flugzeug. Das ist übrigens auch viel gesünder für die Menschen, hat aber trotzdem eine Weile gedauert, bis sich die Ernährungskultur darauf eingestellt hat. Die Technologie dahinter war zu eurer Zeit längst erforscht, doch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit brauchte noch ein paar Jahre. Irgendwann fand es dann die Mehrheit der Gesellschaft barbarisch, lebendige Tiere zu schlachten, um ein leckeres Steak zu essen – und das kommt schneller als einige von euch heute vielleicht noch denken.
Stichwort Wettbewerbsfähigkeit: Wir haben ein Energieproblem im Jahr 2050, aber nicht das, was ihr jetzt denkt… wir haben nicht zu wenig, sondern ZU VIEL ENERGIE! Das liegt daran, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Wasser so rasend schnell ging, dass Haushalte und Gewerbeimmobilien sich inzwischen fast komplett selbst versorgen können. Dazu kommen aber noch zwei weitere, disruptive Faktoren: Erstens ist die Kernfusion, die ja seit 2022 erwiesenermaßen funktioniert, seit ein paar Jahren auch kommerziell interessant geworden. Deshalb haben die meisten Staaten Kernfusionsreaktoren, die nahezu unendlich viel Energie erzeugen können. Zweitens haben wir aber auch riesige Photovoltaikanlagen im Weltall, die Sonnenenergie direkt dort oben einsammeln und per Mikrowelle an Stationen auf der ganzen Welt und dem Mond senden – wir dürfen ja nicht unsere Mitmenschen auf Mond und Mars vergessen, die haben ja auch Bedürfnisse. Das heißt also: Wir haben Energie im Überfluss und „müssen“ uns immer wieder neu überlegen, wie wir noch mehr Strom verbrauchen können, damit die Energienetze nicht überlasten. Für die Großindustrie ist das natürlich etwas anders, aber mit dem vielen Strom gibt es seit wenigen Jahren ein globales Netz für grünen Wasserstoff und das funktioniert erstaunlich gut.
Ach ja, Müll gibt’s auch nicht mehr. Seit den 2030er Jahren ist es weltweit vorgeschrieben, dass Unternehmen für das Recycling und Upcycling ihrer Produkte verantwortlich sind. Das hat komplett den Anreiz zerstört, möglichst schnell möglichst viele Produkte herzustellen, die irgendwo auf der Welt gekauft, benutzt und entsorgt werden. Stattdessen leben wir inzwischen in einer echten Kreislaufwirtschaft, in der alle Gegenstände und selbst defekte Geräte als Rohstoff wieder aufgewertet werden können und müssen. Das Paradigma hat sich entsprechend von schnellem Konsum bzw. schnellen Gewinnen gewandelt zu hochwertigen, langlebigen und problemlösenden Erzeugnissen. Dadurch sind auch viele Länder des globalen Südens immer schneller wirtschaftlich vorangekommen – seit das Energieproblem kein Problem mehr ist, haben sich die Währungen stabilisiert, Inflation ist überall moderat und es entstand vielerorts eine kreative, sehr facettenreiche neue Ökonomie. Das Zeitalter des Turbokapitalismus wurde abgelöst von einer für alle Lebewesen und Ökosysteme gewinnbringenden Form des Postkapitalismus. Ich meine nicht die Hippie- oder Trotzki-Version, sondern einen Kapitalismus, der andere Währungen kennt als Geld, nämlich das Gemeinwohl von Menschen überall auf dem Planeten und der Natur.
Zurück ins Jahr 2024.
Ich wette, dass diese Ausführungen einigen von euch im wahrsten Sinne fantastisch vorkommen – also basierend auf Fantasie. Doch hinter jedem einzelnen stecken nennenswerte Stränge in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Dieses Jahr erscheinen unter anderem drei Sammelbände von mir, die einige der genannten Themen unterfüttern – und ein Handbuch für KI in Unternehmen namens „KI jetzt!“.
Nach vielen Jahren und hunderten Mandaten im Kontext der seriösen Zukunftsforschung bin ich überzeugt: Wir sollten öfter über unsere positiven Zukunftsbilder sprechen. Und auch darüber streiten. Denn es ist ja offensichtlich, dass mein Blick in die Zukunft ein anderer ist als der meiner Nachbarin oder eines Kindes, das gerade in Lagos aufwächst. Doch wir werden uns und unsere Welt nicht retten, wenn wir nur über die Schattenseiten sprechen. Lasst uns häufiger und strukturierter über schöne Zukünfte sprechen.
Dann klappt’s auch mit der Angst, das verspreche ich euch.
Vielen Dank fürs Zuhören!
Foto von Etienne Girardet auf Unsplash
Neuer Imagefilm: Keynote Speaker Kai Gondlach
🌐 In meinem neuen Imagefilm nehme ich Sie mit auf eine faszinierende Reise durch die Zukunft. Als renommierter Zukunftsforscher, Keynote Speaker und Unternehmer ist es meine Leidenschaft, Themen wie Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Dekarbonisierung mit einem einzigartigen Ansatz zu präsentieren - und das inzwischen weit über 300 Mal.
Falls Sie das Video lieber direkt auf Youtube ansehen möchten, benutzen Sie diesen Link: https://www.youtube.com/watch?v=JUCLpLnba_A
🚗 Das Highlight: Tauchen Sie ein in das Highlight des Videos, wenn ich live hinter der Bühne aus einem echten DeLorean aussteige – die legendäre Zeitmaschine aus "Zurück in die Zukunft". Diese einzigartige Inszenierung verleiht meinen Keynotes auf Wunsch eine unvergessliche Dimension und bleibt bei Ihrem Publikum ganz sicher in Erinnerung!
🎤 Keynotes: Erleben Sie inspirierende Einblicke in meine Vorträge über die Zukunft und Zukünfte, während ich vor einem begeisterten Publikum von rund 400 Menschen aus einem großen IT-Beratungsunternehmen spreche. Als Wissenschaftler, Autor und Herausgeber teile ich mein fundiertes Wissen über die neuesten Innovationen, spannende Thesen und Visionen für das Jahr 2050. Sie mögen es lieber anwendungsbezogen? Kein Problem. Ich bringe auf Wunsch gern Fallbeispiele zu meinen Kernthemen mit und verbinde diese mit plausiblen Zukunftsszenarien.
🔍 Entdecken Sie mehr über die möglichen Themen meiner Keynotes und Buchungsmöglichkeiten.
👥 Zielgruppe: Meine Keynotes richten sich an Entscheidungsträger, Unternehmen und Verwaltungen sowie alle, die den Blick in die Zukunft richten. Entdecken Sie, wie Sie mit meiner Expertise die Zukunft aktiv gestalten können. Ob Mittelstand, öffentliche Verwaltung, Bildungsträger oder Startup; ob Strategiemeeting der Geschäftsleitung, Sommerfest oder Kongress - mir liegen alle Formate und Anlässe.
🚀 Folgen Sie mir: Abonnieren Sie meinen Newsletter, um keine Updates zu verpassen, und folgen Sie mir auf Linkedin oder Instagram - alle Links finden Sie unter https://linktr.ee/KaiGondlach
Machen Sie sich bereit für eine faszinierende Reise in die Zukunft!
Videoproduktion: Lauflichtfilm, Rödingsmarkt 14, Mediadeck Hamburg, 20459 Hamburg
DeLorean animation courtesy of @harmzz
Futuralgie statt Nostalgie
Warum gibt es eigentlich keinen Begriff für die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft? Nostalgie und sogar Ostalgie sind doch weit verbreitet! Mein Plädoyer für mehr Zukunftssehnsucht, oder: Futuralgie.
Plädoyer gegen Nostalgie und Ostalgie
Was genau bedeutet eigentlich Nostalgie? Laut Duden.de ist die Bedeutung wie folgt:
... vom Unbehagen an der Gegenwart ausgelöste, von unbestimmter Sehnsucht erfüllte Gestimmtheit, die sich in der Rückwendung zu einer vergangenen, in der Vorstellung verklärten Zeit äußert, deren Mode, Kunst, Musik o. Ä. man wieder belebt.
Duden.de über Nostalgie, 12.04.2023
Das heißt in anderen Worten: Wer mit der aktuellen Situation unzufrieden ist, flieht gedanklich in die Vergangenheit. Man schwelgt in Erinnerung, oft sogar in einer falschen. Allzu viele Menschen oder deren Umfeld leiden am Rückschaufehler (hindsight bias). Demnach neigen wir manchmal dazu, die Vergangenheit zu glorifizieren, à la: "Es war ja auch nicht alles schlecht damals!" - die Musik war besser, man hatte mehr Spaß und die Jugend ist heute sowieso total verdorben.
Der Haken an Nostalgie: Sie kann krank machen. Denn schließlich wird die Vergangenheit nie zurückkehren. Wer sich eine komplexe Situation wie eine vergangene Staatsform zurückwünscht, wird unweigerlich enttäuscht werden. Wer Geschichtsbücher studiert, weiß, dass auch viele "Revolutionen", die die Wiederherstellung eines vorherigen Status Quo (ex ante) zum Ziel hatten, unter anderem daran scheiterten, dass dies natürlich nicht möglich war. Das Rad der Zeit hatte sich schon weitergedreht, die Einstellungen in den Köpfen der Menschen und die Regeln in den Institutionen waren bereits andere. Ein nennenswerter Anteil der psychischen Krankheiten in strukturschwachen Regionen lässt sich mittelbar mit Nostalgie (oder Ostalgie) erklären, wäre meine steile These an dieser Stelle.
Der noch größere Haken: Logischer Weise können wir nur künstlerische Artefakte wie Musik oder Kunst aus der Vergangenheit konsumieren. Darüber hinaus sind unsere Erinnerungen eng an unsere sinnliche Erfahrung der Vergangenheit gekoppelt, dazu kommen noch Gerüche und taktile Reize, welche wiederum (noch) schwieriger codierbar sind. Aus dieser Verzahnung vergangener Kunst - ein bestimmter Song, den man zur Hochzeit gehört hat, ein Gemälde, welches man mit dem verstorbenen besten Freund bestaunte - wird dann die Fehlannahme, dass "damals alles besser war".
Ein Einfalltor für Populismus und autoritäre Ideologie, siehe Reichsbürger.
Plädoyer für Futuralgie
Deshalb habe ich mir überlegt, warum wir nicht eine Futuralgie bestärken können. Noch gibt es das Wort nicht, aber das möchte ich mit diesem Beitrag ändern oder zumindest anregen. Sharing is caring!
Zur Klarstellung: Die Zukunft existiert nicht. Höchstens im Plural als mögliche Zukünfte, deren Eintrittswahrscheinlichkeit stark davon abhängt, wie viele Menschen an ihrer Erfüllung arbeiten. Deshalb halte ich es auch für wesentlich, optimistische Zukunftsbilder in die Köpfe der Menschen zu bringen als Gegenpol gängiger Weltuntergangsszenarien und Verzichts-Narrative.
Der Haken: Futuralgie kann immer nur funktionieren, wenn Darstellungen möglicher Zukünfte nicht bloß existieren, sondern diese Vorstellungen auch geteilt, diskutiert, kritisiert und in einen zukünftigen Wertekanon integriert werden - so wie historische Kunst eben. Einen Konsens wird es nicht geben, aber vielleicht einige, potenziell miteinander harmonierende Zukunftsbilder in einzelnen Weltbereichen. Außerdem sollten die Zukunftsbilder möglichst nicht ideologisch aufgeladen sein wie Parteiprogramme.
Laut Duden.de ist die sprachliche Herkunft von "Nostalgie"
neulateinisch nostalgia = Heimweh, zu griechisch nóstos = Rückkehr (in die Heimat) und álgos = Schmerz; die heutige Bedeutung wohl beeinflusst von gleichbedeutend englisch nostalgia
Duden.de über Nostalgie, 12.04.2023
Nostalgie ist also der Schmerz in der Gegenwart und die gedankliche und emotionale Flucht in nicht existente, vergangene Zustände. Wäre es nicht aussichtsreicher, wenn man den Schmerz über aktuelle Missstände umlenkt auf mögliche zukünftige Zustände, an deren Erreichung man selbst mitwirken kann?!
Je nach Zeitempfinden ist das Erreichen einer zukünftigen Situation nämlich durchaus realistischer als die Vergangenheit, denn an die können wir uns zwar erinnern, aber sie wird nie wieder kommen. Zudem erinnern wir uns in der Regel falsch. An die Zukunft können wir uns nicht erinnern, sie aber erdenken, weshalb mancheine:r ja auch von dem Erdächtnis als Gegenpol zum Gedächtnis spricht.
In meiner Dauerumfrage über die Einstellung der Deutschen über die Zukunft habe ich dutzende Anzeichen dafür gefunden, dass ich nicht allein bin. Doch beim Nachdenken über die Futuralgie fallen mir immer mehr gute Argumente ein, die dafür sprechen. Aber bevor ich mich gedanklich im Kreis drehe, möchte ich den Ball gern nach außen spielen. Denn...
Ausblick Futuralgie
Was genau mit diesem Gedanken passieren soll, weiß ich noch nicht. Der Gedanke ist erst wenige Tage alt. Ein gutes Zeichen war, dass bei Google nur zwei Suchergebnisse (!) zu dem Suchbegriff auftauchten. Deshalb habe ich mir direkt die Domain futuralgie.de gesichert. Was wir damit anstellen, überlegen wir uns in den kommenden Monaten.
Wer Ideen und Lust hat, daran mitzuwirken, schreibe gern einen Kommentar.
Das Goldene Zeitalter des Interim-Management
Hinter mir liegen ein paar reiseintensive Tage, die - wie immer - auch mit einigen neuen Erkenntnissen einhergingen. Das Wichtigste steht schon in der Überschrift. Wie diese Erkenntnis entstand, möchte ich in diesem Zlog-Beitrag erklären.
Interim-Management ist gefragter denn je
Der Befund aus dem Kreise des Interim-Management ist eindeutig: Man kann sich vor Mandaten kaum retten. Dass das goldene Zeitalter für Interim-Manager (m/w/d) noch anhält, habe ich in der Vorbereitung auf meinen meinen Einsatz bei der 8. Konferenz für Interim-Management des DÖIM in Salzburg am 4. März so gesagt und in vielen Gesprächen auch bestätigt bekommen. Woran liegt das und wie geht's weiter?
Die Formel ist auf den ersten Blick ganz einfach: Fachkräftemangel + Wertewandel + Digitalisierung + Bildungsrevolution. Und was kommt danach?
Fachkräftemangel: Die erwartbare Implosion
Der Fachkräftemangel kam mit langer Ansage. Die demografische Entwicklung in nahezu allen westlichen, industrialisierten Staaten des globalen Nordens erfährt gerade oder sehr bald einen Knick. Die "Babyboomer" gehen in Rente oder Pension, es fehlen Dank der soziotechnisch nicht zu überschätzenden Innovation der Geburtenkontrolle (auch Pillenknick genannt) zunehmend Arbeitskräfte. Das Problem wurde in der Mehrheit von Organisationen unterschätzt, denn: Man fährt lieber auf Sicht oder hat schlicht keine Möglichkeit, die regionale Entwicklung nennenswert zu beeinflussen.
Umgekehrt bedeutet das: Beschäftigte sitzen erstmals seit der Industrialisierung am längeren Verhandlungshebel.
... eine Prise Wertewandel
Wertewandel findet immer statt, ebenso wie demografischer Wandel. Fragt sich nur, woher und wohin. Dafür genügt es leider nicht, quantitative Daten zu erheben, es braucht eher qualitative Analysen. Einer der Gründe, warum der Methodenkanon der Zukunftsforschung so breit gefächert ist.
Wichtig: Der Generationenmythos darf unter keinen Umständen im Personalmanagement ankommen. Oder anders: Nahezu alles, was über "Generation Z" oder "Generation Alpha" oder andere Generationen reichweitenstark behauptet wird, ist falsch. Empirisch sind sämtliche Zuschreibungen beliebiger Geburtenjahrgänge bzw. -kohorten kompletter Unsinn. "Generation Z ist bequem", "Generation Y ist postmaterialistisch", "Generation X will nur Profit erwirtschaften" - ein kurzer Blick in die gleichaltrige Verwandtschaft und Freundeskreis genügt, um die These zu widerlegen. Und das wird auf der Ebene von Gesellschaften nicht besser, eher schlimmer. Es ist einfach falsch, anhand der Geburtenjahre Charakterzüge, Fähigkeiten oder Präferenzen zuzuschreiben - und laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sogar verboten, weil es sich hierbei um Altersdiskriminierung handelt.
Eher können wir von einem Zeitgeist sprechen, der sich verändert. Sind es wirklich nur die jungen Leute, die gern mit Smartphones, Apps und ChatGPT experimentieren? Nein, es ist eher ein bestimmter Habitus - und eine intervenierende Variable ist, dass ältere Menschen tendenziell schon mehr biografische Pfadabhängigkeiten haben, daher also weniger Zeit oder Energie zum Ausprobieren neuer Technologien. Trends zu mehr Selbstverwirklichung, mehr Freiheitsgraden, Postmaterialismus ziehen sich asynchron durch die gesamte Gesellschaft. Aber solche Statements verkaufen sich schlicht nicht so gut.
Der springende Punkt ist: Der gesellschaftliche Wert von Erwerbsarbeit hat sich verändert. Wir sind noch nicht bei der längst überfälligen Freizeitgesellschaft, doch das Ideal dieser Vorstellung hat Einzug genommen in den Arbeitsmarkt. Warum? Weil sich die Machtverhältnisse gewandelt haben. Das Arbeitskräfteangebot sitzt plötzlich am stärkeren Hebel, was sicherlich durch die Pandemie beschleunigt wurde, letztlich aber nur eine Frage der Zeit war. Beschäftigte werden händeringend gesucht, es geht nicht mehr nur um Fachkräfte, sondern Arbeitskräfte aller Art und in nahezu allen Branchen und Regionen. Sabbatical, Workation, Teilzeitverträge - inzwischen eher Standard als Ausnahme auf der Prioritätenliste im Bewerbungsgespräch. Die langfristige Folge davon wird übrigens das "solopreneurial chaos" sein, aber dazu an anderer Stelle mehr.
Digitalisierung und Bullshit Jobs und zurück
Allmählich ist es offensichtlich geworden, dass mit Mitteln der Digitalisierung Tätigkeiten rationalisiert werden. Arbeitsplätze fallen schrittweise weg, wo vorher noch echte Menschen Gegenstände von A nach B getragen oder Laute von A nach B getippt haben. In den USA mündet sowas oft direkt in Massenentlassungen, hierzulande sind Beschäftigte besser durch Gewerkschaften und Betriebsräte geschützt und werden dann umgeschult - oder haben genügend Zeit, sich neu zu orientieren. Was gut ist, oder immerhin nach unserem aktuellen Idealbild "human".
Ab circa 2035 erwarten wir jedoch einen interessanten Knick in der Produktivität - und zwar erstmals seit Beginn der Digitalisierung im positiven Sinne. Einer der Hauptgründe dafür ist die Entwicklung generativer KI, zu der auch ChatGPT gehört. Was dahinter steckt, müssen wir uns ein andermal genauer ansehen. Wichtig für dieses Thema: Es geht nicht mehr nur um humane Teams, sondern human-maschinelle-Teams. Darüber, wie sich das im Jahr 2030 anfühlen könnte, schrieb übrigens Frank Fischer einen tollen Beitrag im Band "Arbeitswelt und KI 2030" unter dem Titel: "Zukünftige Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI. 'Ich strebe danach, dass Du ich wohl fühlst', sagt mein KI-Kollege 2030".
Zwischenzeitlich gab und gibt es zahlreiche Bullshit Jobs (der Begriff ist dem gleichnamigen Buchtitel entliehen), oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), welche ihrerseits die Moral der Belegschaft mittelfristig erodieren. Und dann? Dann reduzieren massenhaft Beschäftigte ihre Arbeitszeit auf 80 oder 60 Prozent und starten ihre eigenen Projekte. Ob Blumenladen, Instagram-Influencer, VR-Haustier-Friseur im Metaverse oder auch Aushilfe bei der Müllabfuhr oder im Supermarkt gegenüber. Job 1 zahlt die Miete und Sozialversicherungen, Job 2 ist für die Selbstverwirklichung oder den körperlichen Ausgleich. Damit sollen Arbeitgeber erstmal zurechtkommen.
Umgekehrt mehren sich die Berichte, dass Bewerberinnen und Bewerber immer häufiger das Gespräch mit überzogenen Vorstellungen starten. Überspitzt formuliert: Uni-Absolvent:in, 23 Jahre jung, bewirbt sich beim mittelständischen Unternehmen auf einen Abteilungsleitungsjob. Klar, Dienstwagen und -handy gehören hier jawohl zum Standard, Erfahrung in der Personalverantwortung hat man nicht, aber das passt schon, 30 Urlaubstage halten Sie für menschenwürdig?! Tja. Wenn sich nur eine fachlich geeignete Person auf den Job bewirbt, gibt's keine Wahl. Und das Beste an der Geschichte: Das kann auch funktionieren, erfordert aber natürlich vollkommen andere Führung bzw. Coaching-Funktionen der übergeordneten Ebene.
Die Früchte der Bildungsrevolution
Nie konnten mehr Menschen weltweit lesen und schreiben als heute. Sicherlich gibt es immer auch Rebound-Effekte, wenn man sich die Kommentarspalte auf Facebook und Twitter anschaut oder politische Entwicklungen wie in Afghanistan. Doch der durchschnittliche Bildungsstand hat sich global in den letzten Jahrzehnten insgesamt extrem positiv entwickelt. Dazu gehört in den meisten Staaten auch die höhere Bildung, also Menschen mit abgeschlossener Lehre oder Studium. Ganzheitlich betrachtet ist das wundervoll! Aus Sicht eines stereotypen Unternehmens mit Standard-Aufbauorganisation ist diese Entwicklung allerdings ungünstig.
Denn spätestens jetzt wird vielen Menschen klar, dass sie in der "alten Welt" primär als Humanressource betrachtet und über Jahrzehnte sogar so bezeichnet wurden. Eins von vielen Produktionsmitteln. Rückwirkend ziemlich barbarisch. Wenn Sie diesen Beitrag lesen, sehen Sie das vermutlich auch schon so, aber ein großer Anteil von Arbeitgebern handelt immerhin noch exakt so, als wären die Menschen, die für den Geschäftszweck arbeiten, redende Maschinen. Dass sie auch denkende und fühlende Maschinen mit Biorhythmus sind, wird in den wenigsten Organisationen abgebildet.
Rückblickend könnte die aktuelle Dekade als Durchbruch der Arbeitskräfte in die Geschichtsbücher eingehen. Sie sind besser gebildet, besser vernetzt und organisiert, sitzen schließlich infolge der weiteren "Megatrends" am längeren Hebel für Personalgespräche. Die Revolution der Arbeiter bleibt für immer eine Vision (ob Utopie oder Dystopie, entscheidet die Leserschaft) - doch die Evolution der Arbeit erlebt aktuell einen Fortschritt.
Das Zielbild: Eine Organisation ohne Middle Management
Und hier kommen wir zum Interim Management.
Selbstverständlich gibt es eine große Bandbreite an Interim Managern (w/m/d), wer bis hierhin gelesen hat, ist mit der Jobbeschreibung vermutlich vertraut oder sogar selbst eine:r. Im Grunde übernehmen diese Menschen temporäre Mandate in Organisationen aller Art, um die Finanzen, das Personalmanagement oder die Nachhaltigkeitsstrategie umzukrempeln. Nicht immer eine beliebte Rolle, weil in der Regel auch Umbrüche oder das klare Mandat zur Umstrukturierung damit verbunden sind.
In meiner Keynote in Salzburg habe ich vor dem Hintergrund von Digitalisierung und Dekarbonisierung eine ähnliche Herleitung wie oben beschrieben. Hinzu kommt noch etwas Hintergrundwissen, unter anderem durch PROFORE-Partner Oliver Straubel (Holism), der sich und sein Team vor Interim-Mandaten seit einigen Jahren kaum retten kann - Tendenz steigend. Nur warum?
Die oben beschriebenen Entwicklungen zahlen mittelbar oder unmittelbar auf zwei der wichtigsten Unternehmenstrends unserer Zeit ein:
- Fehlende Motivation zur Verwaltung, also dem Middle Management: Menschen wollen mehr gestalten, Stichworte Wertewandel und Bildungsrevolution.
- Professionelle Prioritäten verschieben sich: Mehr denn je ist einer gut gebildeten Bevölkerungsschicht bewusst, dass ihr Handeln Konsequenzen in der realen Welt hat - Stichworte Nachhaltigkeit und Generationenvertrag.
Häufige Fragen lauten:
- Wie setzt man eigentlich ESG um? (Nachhaltigkeitsreporting, -strategie, etc.)
- Wie transformiere ich eine Organisation von Wasserfallhierarchie zu Agilität? Wie geht Holokratie, Soziokratie, und wie finde ich den für mich richtigen Mix?
- Warum klappt Digitalisierung bei uns nicht? (Was kommt nach der Hard- und Software?)
- Welche Personalstrategie passt für unsere Belegschaft, in der viele Beschäftigte bald in Rente gehen, viele Berufseinsteiger sind?
- ... wie werde ich wirklich resilient, also zukunftsfähig?
Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen fehlt innerhalb vieler Organisationen das Knowhow. Nicht ohne Grund gibt es immer mehr entsprechend spezialisierte Management-Studiengänge und -Fortbildungen, die mit dem alten Management brechen. Das alte Management wird dadurch nicht fundamental schlecht oder falsch, doch die Rahmenbedigungen haben sich geändert.
Das Zielbild findet ohne mittleres Management statt und vor allem mit mehr individueller Verantwortung, mehr Kreislaufgedanken (#circularbusinessmodel), mehr Gemeinwohlorientierung. Nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil es früher oder später anders nicht mehr erlaubt sein wird. Das begründet auch meine längst replizierte These eines Massensterbens von Unternehmen, umgekehrt entscheiden sich die vorausschauenden Unternehmen rechtzeitig für den Umbau der Organisation - im Zweifel mit Interim Management auf den entscheidenden Positionen.
Grafik von soulsana @ Unsplash.com
2023: Das Jahr der Hoffnung
Gute Nachrichten: Eine große Mehrheit (61 %) empfand das Jahr 2022 als gutes Jahr, die Aussichten auf 2023 sind sogar noch besser - hier erwarten 77 Prozent einen positiven Trend. Zumindest im Persönlichen. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Forsa-/RTL-Umfrage hervor. Mein Plädoyer für Hoffnung statt Nörgelei.
Das Ende der Nörgel-Kultur
In dieser Zwischenüberschrift steckt eine gehörige Portion Hoffnung.
Der Gedanke dazu kam mir heute während eines Live-Interviews im n-tv News Spezial über "Sorgen und Zuversicht". Im Gespräch fragte mich die n-tv Moderatorin Jessika Westen, wie es sein kann, dass die Einschätzungen der persönlichen und gesellschaftlichen Situation derart weit auseinanderklaffen.
Dafür sehe ich zwei Ursachen:
- Handlungsspielraum vs. Ohnmacht. Je größer ein Thema, eine Krise, umso weniger Gestaltungsoptionen haben wir als einzelne. Es liegt in der Natur der Sache, dass globale Probleme uns als Individuen überfordern. Sonst wären sie ja nicht global, wenn es einfache Lösungen für sie gäbe. Die aktuelle Situation multipler Krisen, oder die Omnikrise, wie es mancheine:r aus meinem Metier gern nennt, führt direkt zu einer kollektiven Überforderung und Pessimismus auf globalem Level.
- Kognitive Dissonanz: Je höher der durchschnittliche Lebensstandard einzelner Menschen, aber auch ganzer Gesellschaftssysteme ist, umso größer ist das Nörgelpotenzial. Gerade weil unser Gesundheitssystem insgesamt ziemlich gut ist, fällt uns auf, wenn es unter Volllast oder in puncto Innovationen hakt. Gerade weil unser Sicherheitsapparat ziemlich gut funktioniert, bemerken wir, wenn die Streitkräfte nicht im besten Zustand sind.
Und dann nörgeln wir.
Aber wie schon gesagt, der Blick in die Zukunft wird wieder optimistischer. Und damit sind wir bei zwei interessanten Auswirkungen der gerade genannten Ursachen für die Differenz zwischen individueller und gesellschaftlicher Zukunftssicht:
- Es wuchs in den letzten Monaten die Erkenntnis, dass es uns hier verdammt gut geht. Anders kann ich es kaum ausdrücken. Gerade in Relation zum Leid in der Welt, zu den Bildern aus Charkiw, Teheran, Aleppo oder Xinjang, bemerken wir insgeheim, wie sicher, verhältnismäßig geordnet und wohlhabend wir sind. Mit dieser Erkenntnis flüchten sich zwar immer noch einige in politische Extreme aus Angst, dass sie durch äußere Veränderungen Nachteile erfahren würden - doch tatsächlich hat auch dieser Trend zumindest in Deutschland langsam abgenommen (nicht überall). Mein Punkt ist: Ein Ende des Nörgeltums ist in Sicht!
- Multiple Krisen zeigen uns nicht nur die Endlichkeit unseres eigenen Aktionsradius auf, sondern auch den unserer Verwaltungseinheiten auf überregionaler Ebene. Allein und abgeschottet sind viele Probleme nicht mehr zu lösen, wir brauchen also viel mehr Kooperation. Und das ist historisch nichts komplett Neues, doch im Grad der Globalität der aktuellen Themen bemerkenswert - und anhand der gewachsenen Weltbevölkerung, die von kooperativen Staaten vertreten wird, dann doch historisch. Ich meine hier vor allem das Bündnis gegen Putin, das Bündnis gegen die Umweltverschmutzung und die menschengemachte Klimakrise, das Bündnis gegen Armut und Ungerechtigkeit in sämtlichen Dimensionen.
Besonders zum Jahresende sind viele von uns zur Ruhe gekommen, auch wenn es vielleicht nicht immer ruhig war. Doch kaum jemand entrinnt den vielen Rückblicken (ich bekenne mich schuldig!), unterhalten uns an Silvester über die schönen und weniger schönen Dinge des Jahres, nehmen uns Dinge fürs kommende Jahr vor.
Und dann reflektieren wir.
Relativierung dank Reflexion
Den Jahreswechsel habe ich deshalb wieder intensiv genutzt, um ausführlich über die Lage der Nation sowie meine eigene, persönliche Situation zu reflektieren. Mit etwas mehr Abstand erscheinen die kleinen und großen Sorgen manchmal etwas weniger dramatisch; ins richtige Verhältnis gesetzt wirken selbst globale Bedrohungen plötzlich weniger furchteinflößend.
Nun las ich heute die Ergebnisse der oben erwähnten Forsa-Umfrage, die zu sehr ähnlichen Ergebnissen kam wie meine eigene Umfrage über Zukunftsangst, die seit letztem Sommer läuft. Die Kernerkenntnis: Mit Blick auf die gesellschaftliche Situation sowie die komplexen Probleme unserer Zeit blicken sehr viele Menschen eher oder sehr pessimistisch in die Zukunft. Die Einschätzung der persönlichen und beruflichen Situation ist das exakte Gegenteil.
Nach einigen Jahren der gefühlten Dauerkrise und zahlreichen Zoom-Konferenzen, in denen wir die Probleme der Welt im Großen und Kleinen diskutiert, seziert und das (Nicht-)Handeln der anderen kritisiert haben, ist mir persönlich die Lust am Nörgeln vergangen. Natürlich ist es einfach und angenehm, über das Schlechte in der Welt zu philosophieren, seinen mehr oder weniger durchdachten Senf der Debatte beizusteuern und zu fordern, dass sich etwas ändern muss.
Doch wenn alle sagen, jemand müsse mal etwas tun, tut am Ende niemand etwas.
Ich, gerade eben.
Das ist in etwa so trivial, aber fundamental wichtig, wie die Falschheit der allseits beliebten Floskel: Wenn jede:r an sich denkt, ist an jede:n gedacht. Also habe ich nachträglich einen Neujahrsvorsatz formuliert:
Dieses Jahr wird nicht mehr genörgelt!
Die Renaissance der Hoffnung
Wenn man von einigen wenigen absieht, blicken die Menschen wieder deutlich hoffnungsfroher ins nächste Jahr, wie unter anderem aus der Forsa-Umfrage hervorgeht. Das hat mich überhaupt nicht überrascht, eher gefreut. Zwar fehlt nach wie vor eine verbindende Vision, die allen gerecht werdende Mission und selbst für einen kleinsten, gemeinsamen Nenner fehlt aktuell die Zeit. Doch selbst diese Tatsache kann ich positiv deuten: Wir sind pluralistisch und alle haben eine Stimme. Kein Wunder, dass es keinen Konsens gibt!
Man muss erst hinfallen, um aufstehen zu können.
Vielleicht mussten wir erst ein Stück unserer Freiheiten sowie unseres Wohlstands temporär einbüßen, um genau diesen Lerneffekt, den wir sonst von Kleinkindern kennen, als Kollektiv zu erleben. Vielleicht liege ich falsch, doch möglicherweise liegt in diesem Momentum ein beispielloses Potenzial, auf das wir und unsere Nachkommen in ein paar Jahrzehnten stolz zurückblicken.
Mir fallen ad hoc tausende Gegenargumente ein, doch ich halte mich an meinen Vorsatz und lasse sie hier nicht zu Wort kommen. Außerdem lade ich Sie und euch herzlich dazu ein, es mir gleich zu tun. Was soll schon schiefgehen?
Die Neu(er)findung des Lösungsdenkens
Es gibt Menschen, die behaupten, es gäbe keine Probleme, sondern nur Herausforderungen. Das sehe ich anders: Es gibt durchaus Probleme, die man auch benennen muss, damit ein Bewusstsein entsteht, um sie lösen zu können. Ob nun Problem oder Herausforderung, ich komme nach viel Grübeln über meine und andere Umfragen zu folgendem Schluss:
Wir haben das Tal der Nörgelei verlassen und sind auf dem Weg der Besserung.
Dadurch werden die vielen Krisen, Kriege, Ungerechtigkeiten und Probleme der Welt nicht morgen verschwunden sein. Es braucht also nicht nur Geduld und Aktivismus, sondern mittelfristig auch ein gutes Gespür für die tatsächlichen Fortschritte.
Und genau dieses Gespür nehme ich mit ins junge Jahr. Ich freue mich auf inspirierende Gespräche und lösungsorientierte Projekte auf vielen Reisen, deren Zielort ich jetzt noch nicht kenne.
Ohne Nörgeln. Versprochen!
Photo by Moritz Knöringer on Unsplash
Letztes Corona-Update: Resilienz 2022+
Wer hat noch Lust auf mehr oder weniger kluge Beiträge über Corona / Covid19? Ich auch nicht. Fast ein Jahr ist es nun her, dass ich mit meinem Pandemie-Beitrag einige Gemüter erhitzt habe. Am 28. Feburar 2021 veröffentlichte ich meine Gedanken darüber, wie wohl der Corona-Sommer 2021 verlaufen könnte und schrieb unter anderem in eine Zwischenüberschrift "Querdenker töten":
Und wo stehen wir jetzt?
Inzwischen ist der Plan der Durchseuchung der Gesellschaft mit Corona (v. a. Delta und Omikron) längst Realität, auch die neue Bundesregierung setzt der kollektiven Verwirrung wenig entgegen und meine Wünsche für beherzte Maßnahmen für mehr Bildung, Gerechtigkeit und Demokratie wirken inzwischen utopisch. Sind wir hier etwa nicht bei "wünsch dir was"? Natürlich nicht.
Dazu fällt mir ein Zitat des Schweizer Schriftstellers Kurt Marti ein:
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?
Kurt Marti, 1921-2017
Gerade erleben wir eindrucksvoll die Antwort auf diese geniale rhetorische Frage.
Resilienz nach Corona
Die kollektive Krisenerfahrung, die die Menschheit hätte zusammenschweißen können, hat eher zu einer Vertiefung der Gräben geführt. Auch global. Denn schaut man sich den Impfstatus der Staaten bei Statista an, bildet dieser natürlich die Verteilung des globalen Bruttoinlandsprodukts ab. Einerseits konsequent, andererseits weit entfernt von den ach so humanistischen Idealen der Weltgemeinschaft. Andererseits weisen nicht immer demokratische Staaten die höchste Impfquote auf, so führen die Vereinigten Arabischen Emirate die Tabelle an, auch in den Top 10: China und Kambodscha (Quelle: NZZ).
Derweil prallen Meinungen, Gruppen und sogar Staaten aufeinander wie lange nicht mehr. Inzwischen erleben wir die Neuauflage des Kalten Kriegs, der umso heißer wird, je leidenschaftlicher einzelne Menschen oder ganze Staatsregierungen auf ihrem Ego bestehen, anstatt die Argumente der Gegenseite anzuhören. Ob es um die Herkunft des Virus oder die Blockkonfrontation im europäischen Osten geht, die so hoch gelobte Individualisierung hat uns in einen Hobbes'schen Krisenzustand geführt, in dem wieder jeder Mensch des anderen Menschen Wolf ist. Wer nicht meine Ziele unterstützt, ist ganz klar mein Feind - so scheint das Credo vieler (insb. Social Media) Aktivisten.
Leider hat sich parallel der Zustand der Demokratie weltweit verschlechtert, wie die letzte Aktualisierung der berühmten Economist-Studie zeigte; nur noch etwa 45,7 Prozent der Weltbevölkerung lebt in einer Demokratie ggü. 49,4 Prozent im Jahr 2020. Anders als einige Trendforscher und andere Propheten hat sich also leider keine sprunghafte Verbesserung von praktisch allem durch die Pandemie ergeben. Schade.
Corona im Sommer 2022+
Wagen wir also eine (hoffentlich) letzte Prognose, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Die Grundbedingungen sind wenig rosig, doch es gibt natürlich auch Hoffnung. Zunächst die Sorgen.
Wir spazieren barfuß auf dem Scherbenhaufen, vielleicht unterlassen Verantwortliche deshalb ruckhafte oder große Schritte. Das Vertrauen in Politik und Medien hat seinen Tiefpunkt erreicht, was eigentlich ein Indiz dafür ist, dass sich "die Medien" oder "die Politik" eben nicht besonders gut absprechen (konträr zur Meinung eines großen Teils der "Systemkritiker"). Wer schon während der Bundestagswahl und den Koalitionsverhandlungen insbesondere gegen den rot-grünen Part der Ampel war, wird nun wenig Verständnis für jede Form der Politik haben. Es ist ja viel einfacher, sich weiterhin auf der eigenen Meinung auszuruhen und die eigene Dagegenheit zur Schau zu tragen, gern bei den grenzwertigen Spaziergängen.
Hoffnung habe ich in folgenden Dimensionen:
- Dank moderner Technologie, öffentlichem Interesse und großen Anstrengungen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ist es sehr schnell gelungen, wirksame Impfstoffe in Rekordzeit zu entwickeln. Ich bin kein bedingungsloser Fan sämtlicher Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Virusausbreitung. Im Großen und Ganzen jedoch geht aktuell leider auch schnell wieder unter, wie privilegiert wir im globalen Norden sind, überhaupt Zugang zu Hygiene und Gesundheitsversorgung im Allgemeinen, zu einer breiten Auswahl von Impfstoffen im Speziellen zu haben.
- Inzwischen ist empirisch recht gut belegt, dass die Mehrheit der Gesellschaft wenig mit Systemrevolte anfangen kann. Die offiziellen Querdenker-Kanäle sind inzwischen an sich selbst und der Realität zerbröselt, teilweise wurden sie aufgrund der klar systemfeindlichen und nicht selten rassistischen oder antisemitischen Kultur zensiert oder gar verboten. Wer jetzt auch noch den Mut hat, seinen Egotrip zu beenden und Fehler einzugestehen, sollte dafür Anerkennung erhalten. Amnestie für Querdenker!? Das Paradoxe: Inzwischen zieht es einen ordentlichen Teil der Systemopposition aus demselben Grund in die Normalität wie die demokratische Mehrheit - die Schlacht wurde verloren, einige zentrale Köpfe der Bewegung sind gefallen, also zurück zur scheinbaren Konformität.
- Apropos Köpfe: Die Pandemie hat viele kreative und innovative Köpfe zusammengebracht. Einige davon habe ich in meinem Podcast befragt. Ob Nachhaltigkeit, Bildung oder Digitalisierung - nicht alles stand in den letzten zwei Jahren still. Vieles ging in die richtige Richtung, wenn man etwas Mut zur Lücke hat, wird man als Optimist ein Leuchten am Ende des Tunnels sehen.
- Apropos Ende des Tunnels: Mit der Corona-Variante Omikron ist nicht zu spaßen. Nein, auch sie kann tödlich verlaufen, gestern (13.02.2021) sind 42 Menschen in Deutschland am Virus gestorben, aktuell heute wird voraussichtlich die Marke von 120.000 Corona-Toten überschritten (Quelle: RKI). Dennoch ist die Hospitalisierung und auch die Sterberate mit dem Rückgang von Delta ebenfalls gesunken. Aus Perspektive des Virus macht das sogar Sinn: möglichst viele Wirte infizieren, sie aber nicht töten, um anschließend weiterleben zu können. Das heißt für unsere Pandemie-Prognose folgendes: Die Zeichen stehen auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie. Juhu! Dass das nicht bedeutet, dass wir komplett durchatmen können, versteht sich von selbst. Endemie ist nicht gleich: ungefährlich.
Was ist jetzt zu tun für mehr Resilienz?
Aber was wäre dieses Zlog ohne ein paar Denkzettel für die nächsten Monate? Also los:
- Wie ich in meinen letzten Vorträgen zum Thema "Resilienz" gebetsmühlenartig wiederholt habe, ist es nicht damit getan, eine Krise durchzustehen. Klar, als erstes gehört zur Verarbeitung einer schlimmen, traumatischen Erfahrung das Zurechtfinden in der neuen Normalität. Also: Euphorie, Party, Freedom Day! Danach geht's aber an die Aufarbeitung. Nicht zurück zum alten Normal, das ist völliger Unsinn. Es gehört zu jeder vernünftigen Krise, dass das alte Normal mit ihr stirbt. Wer versucht, daran festzuhalten oder dahin zurückzukehren, wird wahnsinning. Ich kenne das unter der Erfahrung einer PTBS. Insofern wünsche ich mir von einer mündigen Zivilgesellschaft, dass sie sich spätestens 2023 an eine umfangreiche Aufarbeitung der Krise, ihrer Ursachen und einer Neugestaltung auf Systemebene setzt.
- Systemebene heißt nicht einfach nur "die Politik", die dank unklarer Kommunikation zu viele Flanken geboten hat, um sogar im Zentrum der Demokratie immer wieder Angriffe hinzunehmen. Die Liste ist zu lang für einen kurzen Beitrag. Systemebene heißt aber eben auch ein neues Selbstverständnis "der Wirtschaft", in dem es nicht mehr sanktioniert werden darf, wenn man sozial und/oder ökologisch wirtschaftet. Der Wandel hat begonnen, doch mit ausschließlich Selbstverpflichtungen wird er zu lange dauern. Wir müssen uns auch wagen, Kapitalismus neu zu denken und wer jetzt automatisch "Sozialist!" rufen möchte, sollte nochmal nachdenken. Das ist keineswegs gemeint, sondern eine verbesserte Neuauflage der sozialen Marktwirtschaft. Und ja, das lohnt sich auch oder insbesondere, wenn anderswo die Demokratie abnimmt.
- Nach der Pandemie ist vor der Pandemie. Wie ich schon am 03.07.2021 in meinem Mini-Podcast "Kai for Future" berichtet hatte, warnte der Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, kurz IPBES) Mitte 2020 davor, andere Viren zu unterschätzen, während die globale Aufmerksamkeit auf Sars-Cov-2 ruht. Wörtlich sagte ich dann:
Es wird geschätzt, dass 1,7 Millionen Viren mit Säugetier- oder Vogel-Wirten aktuell noch unentdeckt sind, von denen wiederum 631-827 Tausend das Potenzial haben, Menschen zu infizieren. Nochmal die Zahl: durchschnittlich 730.000 Erreger warten nur darauf, Menschen zu infizieren. Dazu gehören u.a. einige weitere Coronaviren, aber auch der alte Bekannte H5N1 - Vogelgrippe - und dessen Mutationen.
Kai Gondlach in "Kai for Future" am 3.7.2021
Auf der Website des IPBES findet man alle Daten dazu. Kurz: Wir kommen nicht umhin, die Ursachen der Pandemie gründlich aufzuarbeiten und strukturelle Faktoren zum Teil großzügig anzupassen. Wie früher beschrieben, gehören dazu teils drastische Maßnahmen, die weniger drastisch wären, wenn man früher agiert hätte. Stichwort: Zukunftsforschung.
Und dann? Aufbereitung letzte Pandemie, Vorbereitung auf die nächste
Um die Einstiegsfrage aufzugreifen: Wer hat Lust auf noch eine Pandemie?
Ich denke, niemand. Insofern bereiten Sie sich gern innerlich schon mal darauf vor, auch in den nächsten Jahren zum Teil erhebliche Veränderungen im Alltag wahrzunehmen. Die steigenden Energiepreise der letzten Wochen sind ein erstes Indiz dafür, ähnlich wird es mit einigen Lebensmitteln - vor allem weit gereisten und ökologisch wenig nachhaltigen, wie insbesondere Fleischwaren - ablaufen. Hinzu kommen immer weitere Varianten bzw. Mutationen des vorhandenen Virus. Komplexe Lieferketten werden sich umstellen, Produktion weiterhin regionaler stattfinden. Und da haben wir noch nicht über politische Ungewissheiten wie den "neuen" Block Russland-China gesprochen, der sicherlich einige Auswirkungen auf den "Westen" im Gepäck hat. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
Ich bleibe dabei: Zukunft ist eine Frage der Perspektive. Wenn wir uns eine gute Zukunft wünschen, müssen wir auch etwas dafür tun.
Photo by Joshua Rawson-Harris on Unsplash
Ausblick 2022: Corona, Ampel und High-Tech
2021 ist vorbei. Endlich, denken jetzt bestimmt viele. Was erwartet uns im neuen Jahr 2022? Eins ist sicher: Es wird nie wieder so wenige Veränderungen und Überraschungen geben wie im zurückliegenden Jahr. Mit diesem Beitrag möchte ich ein paar Rückblicke geben, vor allem soll es aber um den Ausblick auf 2022 gehen. Anschließend gibt's noch einen sehr persönlichen Rückblick auf ein außerordentlich turbulentes Jahr in meinem Leben.
Allgemeiner Rück- und Ausblick 2021/2022
Zu jedem Ausblick gehört auch ein kurzer Rückblick. Ich bemühe mich um Reduktion aufs Wesentliche, versprochen!
Die wichtigsten Themen im Schnelldurchlauf:
Pandemie: Wie geht's 2022 weiter?
Corona spaltet die Gesellschaft nicht, stattdessen sind die bestehenden Spaltungen offensichtlicher zutage getreten. Noch immer ziehen ungeimpfte Mobs teils mit Fackeln, teils mit Kindern als Schutzschilde [wie in Schweinfurt, siehe 1, 2, 3, 4, 5] durch die Dörfer und wollen gehört werden. Sie sind entweder esoterisch oder aus anderen Gründen kategorisch gegen Impfungen und glauben, ihr Immunsystem komme mit dem Virus klar; sie sind Neonazis oder andere politische Extreme bzw. Radikale und haben nur auf eine Gelegenheit gewartet, die Demokratie anzugreifen und Ungebildete hinter sich zu versammeln; sie sind Ungebildete und/oder digital Abgehängte, die nicht wissen, wie man eine wahre von einer gefälschten Information unterscheidet; schließlich die Ängstlichen, die entweder Angst vor Spritzen haben, Angst vor einem Genozid durch Bill Gates oder Angst vor einem Impfstoff, der schneller denn je entwickelt wurde.
Gegen die Spekulationen hilft Information. Das Paul-Ehrlich-Institut sammelt beispielsweise Nebenwirkungen und Impfschäden und "gibt die durchschnittliche Häufigkeit von anaphylaktischen Reaktionen nach der Verabreichung von derzeit in Deutschland zugelassenen Impfstoffen mit 0,4 bis 11,8 pro 1 Million Impfstoffdosen an" [RKI]. Natürlich gibt es auch noch die Schwerkranken, die sich nicht impfen lassen können, doch das sind verschwindend wenige - die meisten Bedenken hinsichtlich der eigenen Untauglichkeit für eine Impfung werden sehr transparent aufgeklärt und treffen nicht zu. Und selbst bei einer Allergie gegen einzelne Bestandteile eines Vakzins gibt es ja zum Glück inzwischen eine breite Auswahl, bald auch sogenannte Totimpfstoffe. Für eine Übersicht zur Impfung empfiehlt sich die Übersicht des RKI sowie das Impf-Dashboard der Bundesregierung.
Meine Beobachtung nach bald zwei Jahren Pandemie: Es wird noch immer zu viel auf eine laute Minderheit gehört, was eigentlich ein Anzeichen einer guten Demokratie in einer pluralistischen Gesellschaft ist, dennoch bleibt diese Minderheit bei Anklagen, wir lebten in einer Corona-Diktatur; es gibt übrigens eine gruselige Überschneidung in den Splittergruppen, die sich ebenso vor einer Öko-Diktatur fürchten oder seit Jahren eine linksgrünversiffte Verschwörung wittern. Oft werden die hinreichend begründeten Eingriffe ins öffentliche Leben durch die Pandemiemaßnahmen als unrechtmäßige Grundgesetzeinschränkungen überspitzt; dies wurde nun mehrfach von unterschiedlichen Gerichten widerlegt. Umgekehrt rechtfertigen viele Gegner:innen ihre "Meinungsfreiheit", wenn sie die Wirksamkeit der Impfungen, die Wahrhaftigkeit medialer Berichterstattung oder den Hergang der Pandemie anzweifeln; doch auch Meinungsfreiheit hat ihre Grenzen. Um genau zu sein genau dort, wo sie bewusst Lügen oder Fake News verbreitet - in einem Artikel von Mitte 2020 sehr verständlich erläutert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die einzige Logik, die das Handeln und Kommunizieren in den Kommentarspalten in "Social Media" eint, ist die durch den kognitiven Bestätigungsfehler (confirmation bias) befeuerte rekursive Beweisführung - wer oder was anderer Meinung ist, ist offensichtlich ein:e Gegner:in. Das ist keine Polemik, sondern sorgsam beobachtete Alltagspraxis.
Wechseln wir mal die Perspektive.
Infolge der Shutdowns wurden einerseits viele Existenzen bedroht oder mussten aufgeben. Auf der anderen Seite hat die Bundesregierung 57 Milliarden Euro an Zuschüssen ausgezahlt, um genau dies zu verhindern, Kredite wurden in Höhe von 109 Milliarden Euro vergeben (Stand November 2021). Vor allem kleine und mittlere Unternehmen wurden in der "Überbrückungshilfe III" berücksichtigt und gerettet, wovon auch ich profitiert habe. Wer hier noch von einer Diktatur spricht, ist ein Fall für die geschlossene Abteilung oder sollte vielleicht mal ein längeres Praktikum in Belarus machen.
Wir leben im Schlaraffenland und keiner merkt's.
Doch Empörung über diejenigen, die leider durch das Raster fallen oder tragischerweise mit den Antragsformularen überfordert sind, verbreitet sich erheblich effizienter als Erfolgsmeldungen über gerettete Existenzen und Rekordkurzarbeitergeldsummen. Wenn ich mir die Diskussionen bei Facebook, Instagram, Tiktok und Linkedin ansehe, wird mir immer übler. Mein Ansatz ist es immer, die Beweggründe von Skeptiker:innen und Gegner:innen besser zu verstehen; manchmal muss ich mich sehr beherrschen, nicht zynisch zu werden. Oft klappt es aber ganz gut und auf respektvolles Zuhören folgen ehrliche Auseinandersetzungen. Es wäre ja auch zu einfach davon auszugehen, dass eine scheinbar einfache Lösung einfach so von 100% der Bevölkerung angenommen wird. Was oft fehlt, ist gewaltfreie, respektvolle und offene Kommunikation über die Bedürfnisse der Menschen. Vielleicht klappt's ja mit dem neuen Gesundheitsminister, der sich allerdings gerade bei skeptischen Menschen nicht gerade hoher Beliebtheit erfreut.
Wie geht's weiter?
Die Wahrscheinlichkeit für weitere Covid-Varianten ist relativ hoch. Auf Delta und Omikron werden global sicherlich noch einige weitere folgen, viele davon werden es nicht um die Welt schaffen und milder sein als die bisherigen. Im globalen Norden ist inzwischen ein großer Teil der Bevölkerung besser dagegen geschützt, vor allem dank der Impfungen inklusive Booster. Mein Mix besteht übrigens aus AstraZeneca, BionTech und Moderna, da ich von Beginn an auf Kreuzimpfungen gesetzt habe. Der globale Süden wiederum wartet noch auf Impfungen, wodurch das Virus weiter mutieren kann. Bedeutet: Die Fortschreibung des wirtschaftlichen Kolonialismus ist eine medizinische Notlage in zahlreichen Staaten in Afrika, Südamerika und Teilen Asiens. Während viele Menschen keinen Zugang zu vernünftiger Medizin haben, lehnen viele Deutsche die Impfung ab - diese Wohlstandsverwahrlosung widert mich an. Entsprechend unterstütze ich harte Maßnahmen gegen Menschen, die andere Menschen und damit die Gesellschaft auf egoistische Weise immer wieder bei Versammlungen in Gefahr bringen, die Falschmeldungen verbreiten und respektlos (besonders in "Social" Media) gegen alles hetzen, was nicht ihrer Meinung ist. Solidarität war nie wichtiger, doch die haben viele leider verlernt. Dank der Unentschlossenheit oder auch bewussten Opposition gegen Wissenschaft stecken wir noch viele Monate in der Pandemie, die auch im nächsten Winter Maßnahmen notwendig machen dürfte mit der Folge, dass die sich weiter radikalisierenden Covidioten auch mal zu schwererem Geschütz greifen werden. Der große Knall kommt noch und wie es sich für einen Rechtsstaat gehört, warten wir selbstverständlich ab, bis es eine Katastrophe gibt.
Das bringt mich zum nächsten Punkt.
Ampel-Regierung 2022
Die Deutschen haben gewählt und dabei kam erstmals eine Dreier-Koalition als Bundesregierung heraus (wenn man die CSU nicht als eigenständige Partei begreift, was sie ja auch nicht ist). Die sogenannte Ampel-Regierung aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Freidemokraten (FDP) hat sich relativ schnell nach der Bundestagswahl gefunden und nach kurzen Sondierungsgesprächen und gar nicht mal übermäßig zähen Koalitionsverhandlungen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Anfang Dezember wurde Olaf Scholz als neuer Bundeskanzler gewählt und der Rest des Kabinetts kann anderswo besser nachgelesen werden. Natürlich habe ich darüber auch in meinem Podcast "Im Hier und Morgen" berichtet. Was wichtig ist: Nach 16 Jahren konservativ geführter Politik freue ich mich unabhängig von der politischen Färbung auf eine progressive Regierung - wir brauchen mehr Veränderung. Denn was die Merkel-Ära auszeichnet, ist einerseits eine herzlichere und gar nicht mal so CDU-typische Kanzlerschaft des "wir schaffen das". Andererseits hat die Politik der kleinen Schritte ehrlicherweise vor allem verwaltet, statt zu gestalten; am Vergangenen festgehalten, statt sich Neuem zu öffnen; die Wogen im Äußeren geglättet, statt eigene Werte zu vertreten. Besonders in der Energie-, Sozial- und Wirtschaftspolitik hat sie bestehende Ungerechtigkeiten und Anachronismen verhärtet, statt sie aufzulösen.
Die Ampel-Regierung versteht sich im Kontrast zur CDU-Ära als Koalition des Aufbruchs. Viele auch strittige Punkte zwischen den einzelnen Parteien wurden erstaunlich schnell und konstruktiv gelöst; das könnte daran liegen, dass die FDP einfach mal wieder mitregieren wollte und somit viele Aspekte abgenickt hat. Was viele erstaunt hat, ist der scheinbare Triumpf der Freidemokraten, die Leitung des Verkehrsministeriums erlangt zu haben; für mich ein kluger Schachzug der Grünen, die ja wissen, dass Verkehr zwar in der Außenwahrnehmung ein wichtiges Ökothema ist, in Wirklichkeit aber Industrie und Ernährung die Hauptemissionsursachen sind. Meine Highlights sind der deutliche Anstieg des Mindestlohns, Bürokratieabbau in der Verwaltung, Neuordnung der Subventionspolitik insbesondere im Landwirtschaftssektor, Kohleausstieg bis 2030 und verpflichtende energetische Gebäudesanierung zum selben Datum. Selbstständigkeit soll stärker gefördert werden, Bildung stärker unabhängig vom sozialen Hintergrund und vor allem digitaler, Renten steigen und vieles mehr. Wenn die kommenden vier Jahre vernünftig genutzt werden sollen, dürfte schon in 2022 vieles auf den Weg gebracht werden. Ich bin gespannt, wie sich die Union positionieren wird, wie häufig Abstimmungen gemeinsam mit der AfD oder der Linken geschehen müssen!
Die politische Landschaft muss sich auf neue Gegebenheiten einstellen. Manche erwarten sogar das Aufbrechen der klassischen links-rechts-grün-Dimension, zumal über 40 zugelassene Parteien andere und teils nur partikulare Interessen vertreten - aber nicht im Parlament vertreten sind. Das Wahlrecht könnte eine Reform vertragen. Vielleicht schiebt die Ampel ja auch ein solches Vorhaben an? Wir werden sehen. Klar ist, dass die Welt komplexer und schneller geworden ist, seit die Bundesrepublik gegründet wurde. Das ist erstmal weder gut noch schlecht, jedoch muss man darauf reagieren, wahre Resilienz üben, Zukünftebildung (Futures Literacy) vorantreiben und Reibungen aushalten.
High-Tech-Trends in 2022
Kryptowährungen wie der Bitcoin , Ethereum und andere "Altcoins" werden weiter im Wert zunehmen. Das war seit deren Erfindung Ende der 2000er Jahre bislang konstant so und doch beäugen viele diese Entwicklung eher skeptisch. Gegen Ende des Jahres 2022 werden sich dann wieder alle, die immer noch keine haben, ärgern. Aber dann ist ja wieder ein Jahr rum und man weiß ja nicht, ob es sich jetzt denn nun noch lohnt. Ich wäre da skeptisch, die größten Kursgewinne dürften im Laufe des Jahres 2022 zu verbuchen sein, doch wenn eine kritische Masse "in krypto macht", ist es vorbei und langweilig. Alle Jahre wieder halt. Ein benachbartes Thema sind die Non-Fungible Tokens (NFT), die weiterhin die Digitalwelt erobern. Wer mit dem Begriff NFTs noch nichts anfangen kann und trotzdem etwas digital unterwegs ist, sollte sich damit mal beschäftigen. Bei Medium gibt’s einen netten Artikel, wie NFTs Netflix und Amazon Prime angreifen könnten.
Das Web 3.0 und das Metaversum sind im Anmarsch, werden aber zurecht von einigen Tech-Pionieren als vollkommen überschätzt dargestellt. Ich denke aber schon, dass in den nächsten Monaten und Jahren immer mehr Menschen immer mehr Zeit in der virtuellen Zweitwelt verbringen könnten, dort Geschäfte treiben, Geld verdienen und ausgeben. Einige werden vielleicht ihre Wohnung überhaupt nicht mehr verlassen, soblad die VR-Headsets und Matrixsuits ihnen eine virtuelle Welt so gut vorkaugeln, dass sich das Aufstehen nicht mehr lohnt. Sie ernähren sich von Pulver oder direkt intravenös, sind im Prinzip wie Palliativpatienten gut umsorgt und doch abwesend. Auf der anderen Seite der Skala dezentralisiert sich die Plattformökonomie der letzten Jahre zunehmend. Direkterer Tauschhandel, freiere Informationsströme, demokratischere Strukturen schaffen so den Sprung aus der Schmuddelecke im Deep und Dark Web. Wäre es nicht schön, wenn die Strafverfolgungsbehörden auch den Sprung ins 21. Jahrhundert schaffen und Cyber-Kriminalität endlich wirksam bekämpfen würden? Aber das bleibt 2022 unter Garantie noch ein Wunschtraum. Allerdings wäre es eine relevante Erwartung eines FDP-geführten Justizministeriums, die sich ja so digital und modern gibt?
Klar, künstliche Intelligenz ist weiter auf dem Vormarsch. Das ist nichts Neues, durchdringt aber endlich stärker auch die deutschsprachige Wirtschaft und Gesellschaft. Öffentliche Verwaltung natürlich noch nicht so sehr. Der oben erwähnte Band "Arbeitswelt und KI 2030" möchte genau das ändern und es gibt zahlreiche andere Aktivitäten (ja, auch staatliche), die den zögernden Organisationen helfen möchten. Dass man vor der Technologie, die ihren Namen völlig zu Unrecht trägt, keine Angst haben braucht, beschreibe ich zum Beispiel in dem Beitrag über "German Angst" gemeinsam mit Dr. Michaela Regneri, den wir auch in einer Podcast-Episode kommentiert haben. Die Transformation geschieht aus Vogelperspektive natürlich auch von selbst, doch ohne Starthilfe wird es zum größten Massensterben von Unternehmen führen. Es scheint unausweichlich, dass aufgrund fehlender Digitalisierung, antiquierter Unternehmensorganisation und schlechter Vorbereitung auf Demografie und Klimawandel ein nennenswerter Teil der Unternehmen die 2020er Jahre nicht überleben wird.
Da haben wir noch nicht von Quantencomputern und deren Anwendungen gesprochen, immerhin hat die Fraunhofer-Gesellschaft ja nun Zugriff auf einen IBM-QC und die Bundesregierung fördert den Aufbau eines eigenen Geräts. Davon hat der Mittelstand in diesem Jahrzehnt zwar nichts mehr, doch einige Produkte und Lösungen werden zeitnah, vielleicht schon 2022, auf den Markt kommen, die nur noch auf Basis eines Quantencomputers errechnet, ver- oder entschlüsselt werden können. Noch weniger anwendungsnah klingt die Entwicklung der Xenobots, also Roboter mit lebendigen Zellen, die beispielsweise auf die Reinigung der Ozeane oder Entschlackung der menschlichen Blutbahnen programmiert werden können und dann "sterben".
Die aktuelle medizinische Revolution ist im Labor weitgehend abgeschlossen und wir profitieren ja schon in hohem Maße von den Vorzügen künstlicher Intelligenz und neuartiger Gentechnologie. So schnell hat es eine Innovation noch nie von der Forschung in die Praxis geschafft, aber irgendetwas Gutes muss Covid19 ja auch haben. Nächstes Jahr werden wir immer mehr Anwendungen auch in der Breite sehen, darunter vielleicht neue Individualtherapien für schwere Krebsfälle oder Diabetes; bessere Früherkennung von schweren Krankheiten in besonderen Arztpraxen und Kliniken; personalisierte Arzneimittel aus neuen Apotheken. Das muss natürlich auch erlaubt sein, ich frage meine Krankenkassen ja regelmäßig, wann sie mir auf Grundlage meiner Genomsequenzierungen individuelle Angebote macht - dauert nocht...
Im Energiesektor bahnt sich seit Längerem eine Renaissance der Kernkraft an. Einerseits sollen die Kraftwerde sehr viel kleiner sein, andererseits nicht nur auf Kernspaltung, sondern Kernfusion basieren. Als ich in der siebten Klasse einen Vortrag darüber hielt, tadelte mich mein Physiklehrer Herr Kruse, dass die Idee zwar nett klinge, aber für immer eine Vision bleibe. Hoffentlich kann ich mich nächstes Jahr bei ihm melden und widerlegen, denn vieles deutet darauf hin, dass 2021 die wichtigsten Durchbrüche erzielt wurden, um ein Plasma zu stabilisieren und in wenigen Jahren tatsächlich ähnlich wie in der Sonne nahezu endlos viel Energie zu erzeugen. Seit Google sich mit Bill Gates zusammengetan hat und viele Milliarden US-Dollar in die Technologie investiert, sehe ich alle Anzeichen auf eine Revolution der Energiebranche. Politisch heikel, technologisch aber vielleicht derdie letzte Bedingung für eine neue Stufe der Zivilisation.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unter High-Tech oder Bleeding-Edge-Tech versteht jede:r etwas anderes. Vielleicht kommen hier fehlende Themen ja auch mal in meinem Podcast oder Newsletter; ich bin ja auch immer offen für Anfragen und Diskussionen.
Mein privater Rückblick auf 2021: Auf und Ab!
Für viele war 2021 ein Jahr der Turbulenzen, so auch für mich. Es begann mit einigen guten Vorsätzen, unter anderem wollte ich mich ernsthaft auf den großen Hamburg Triathlon - immerhin der größte seiner Art weltweit - vorbereiten. Also ging ich Anfang Januar noch häufiger als sonst joggen, was in einer recht winterlich-vermatschten Umgebung natürlich riskant ist. Und so dauerte es nicht lang, bis ich mir beim Training im Park beide Knie verletzte. Genauer gesagt, waren beide Menisken angerissen. Aua. Da aber zu der Zeit dank der Corona-Shutdowns ohnehin nicht viele Reisen angesetzt waren, konnte ich mich ganz gut zuhause kurieren.
Im Frühjahr entspannten sich die Covid-Inzidenzen wieder, was mir auch wieder mehr Reisetätigkeit bescherte. So war ich bei tollen Kunden unterwegs, sprach öfter als sonst über Resilienz und habe unter anderem der Filmindustrie vorgerechnet, wann schauspielerfreie Filmproduktionen machbar sein werden. Dabei kam mir auch eine eigene Idee für eine Science-Fiction-Produktion, welche seitdem verfolgt wird - ist aber noch nicht spruchreif.
Nach ein paar Wochen Schonung und neuen Einlagen in den Schuhen habe ich mich dann auf das Fahrrad- und bald auch Schwimmtraining konzentriert. Schwimmen lief in der Leipziger Seenlandschaft problemlos, doch der nächste große Rückschlag geschah im Juli beim Radeln. Ich war gerade im meinem RedBull-Rennrad (R.I.P.) rund um Leipzig unterwegs und fuhr wieder von Westen über Plagwitz in die Stadt, eine vertraute Strecke. Das dachte sich wohl auch eine Autofahrerin, die beim Abbiegen nicht so genau hinsah und mich beim Anfahren vom Sattel riss. Ich war einige Minuten bewusstlos und als ich wieder zu mir kam, war mein erster Reflex, meine Hände und Füße zu bewegen - erfolgreich! Erleichterung! Alles andere war erstmal sekundär. Alles andere war: Schlüsselbeinbruch, mehrere Rippenprellungen, Hämatome und Platzwunden, ein abgebrochener Zahn, ein eingerissenes Ohr und natürlich ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Und natürlich die Tatsache, dass der Traum vom Triathlon aus war. Zwei Wochen später wurde ich dann entgegen einer Ersteinschätzung doch operiert und bekam eine Titanplatte in die Schulter implantiert, die dort nun für zwei Jahre wohnen wird. Ziemlich unangenehm alles, aber hey: es hätte schlimmer kommen können.
Am 31. Juli war dann noch eine ganz besondere Frist: Die Abgabe des Manuskripts für den Band "Arbeitswelt und KI 2030", den ich gemeinsam mit Inka Knappertsbusch bei Springer herausgebe. Inzwischen ist das Buch, das 41 Beiträge von 78 renommierten Expert:innen aus Forschung und Wirtschaft enthält, auch verfügbar und kann beispielsweise bei Amazon oder Buch7 oder Springer direkt bestellt werden. Aber zurück zum Thema: meinen eigenen Beitrag für den Band sowie die letzten Korrekturen habe ich in einem Krankenhausbett im Leipziger Uniklinikum unter recht starken Schmerzen finalisiert - wenn das mal kein Einsatz mit Herzblut ist! Aber so ist das Leben der Selbstständigen eben. Wenn es eine Frist gibt, wird die auch ernst genommen!
Zwei Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stand dann wiederum ein lebensveränderndes Ereignis an: Am 13. August habe ich die Liebe meines Lebens geheiratet! Unser Standesamt kennen einige vielleicht aus dem Fernsehen, da dort die meisten Episoden von "Hochzeit auf den ersten Blick" ihr Finale erlebten. Wir kannten uns aber schon ein bisschen länger... Einen Tag danach konnten wir dann sogar mit all unseren Freunden und Verwandten in tollen Leipziger Locations feiern (>90% geimpft, alle getestet). Zwei Tage pure Glücksgefühle, auch wenn der Hochzeitstanz und die vielen Umarmungen der Wundheilung meiner Schulter nicht unbedingt zuträglich waren.
Schließlich endete das Jahr mit einer traurigen Wendung. Mein Vater ist Anfang September im Alter von 87 Jahren zum letzten Mal eingeschlafen. Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich ihn immer genannt habe, wenn es um die Frage ging, wie ich zur Zukunftsforschung gekommen bin. Wir hatten ein sehr gutes Vater-Sohn-Verhältnis und er hat mich auch in den letzten Jahren immer noch geprägt. In einem Buch namens "Papa, erzähl mal", das ich ihm zum 80. Geburtstag geschenkt und mir ausgefüllt zurückgewünscht hatte, schrieb er:
Sein Leben war für einen Jahrgang 1934 äußerst abwechslungsreich und in der ersten Hälfte auch reiseintensiv. In der zweiten kamen dann Selbstständigkeit und mein Bruder und ich dazu sowie schließlich eine ruhige Rentenzeit. Sein Abschied kam nicht vollkommen unerwartet, ging jedoch insgesamt relativ schnell; besonders dankbar bin ich dafür, dass er sich noch von seinem engsten Kreis verabschieden konnte, bevor wir seine Asche in einem Friedwald in der Nähe meiner Geburtsstadt Itzehoe beisetzen konnten.
Fazit: Alles anders, alles gleich
Auch das neue Jahr 2022 wird sich vor allem dadurch auszeichnen, dass vieles anders wird als erwartet. Als Zukunftsforscher kenne ich natürlich viele Entwicklungspfade, sonst bräuchte es ja keine Zukunftsforschung und Foresight. Als ursprünglicher Soziologe und Politik-/Verwaltungswissenschafler habe ich jedoch auch immer die Gesellschaft im Ganzen im Blick und stelle immer wieder fest, wie groß die Entfernung der Pioniere zu der stillen Masse ist. Es sollte nicht jede:r potenziell Raketenwissenschaftler:in werden können, doch ein Verständnis der wesentlichen Grundlagen der moderenen Gesellschaft wäre wichtig. Nur so begreifen Menschen Komplexität und Unplanbarkeit, nur so können sie echte von falschen Informationen unterscheiden, nur so ein zufriedenes und mündiges Leben führen. I have a dream...
Was sich ändert: Es stehen einige technologische Durchbrüche vor dem Beginn ihrer Kommerzialisierung; einige habe ich oben genannt. Worauf ich besonders gespannt bin, ist die Regionalisierung von Wertschöpfungsketten insbesondere in der Energiespeicher-/Batterieindustrie. Möglicherweise gelingt es Neuralink erstmals, Hirnimplantate für Menschen zum Einsatz zu bringen und einfache Gedanken an eine Maschine zu übertragen - der Startschuss für eine Wikipedia auf Gedankenabruf und damit die nächste Stufe des Transhumanismus. Es stehen fünf Landtagswahlen an: im (noch) Groko-Saarland, in (noch) Jamaika-Schleswig-Holstein, in (noch) schwarz-gelb-NRW und (noch) Groko-Niedersachsen. Wenn der Green New Deal ernsthaft umgesetzt wird, werden das Verbraucher:innen und Unternehmen deutlich zu spüren bekommen, nicht zuletzt durch die bereits begonnenen Umwälzungen an den internationalen Finanzmärkten in Richtung post-fossil. Dieser Drahtseilakt wird freilich nicht ohne Turbulenzen ablaufen, stellen Sie sich schon mal auf einen bunten Blumenstrauß von Wild Cards ein.
Was gleich bleibt: Wir leben in einer stabilen Demokratie, können uns auf die wesentlichen Pfeiler der Gesellschaft verlassen. Es droht weder der Zusammenbruch des Parlaments nach Weimarer Vorbild noch eine furchtbare Revolution der Querdenker. Die Preise steigen in fast allen Konsumbereichen und auf dem Weltmarkt, möglicherweise platzt die Immobilienblase nächstes Jahr, und klar, die Weltmächte sortieren sich gerade neu. Der Digitalisierungsschub durch die Pandemie wird anhalten und Automatisierung auch in akademische Berufe vordringen; es bleibt uns auch nichts anders übrig, da wir zu wenig Fachkräfte haben. Die Schwerkraft bleibt uns erhalten, die Klimakrise spitzt sich weiter zu und wir werden nicht müde, auf Risiken und Chancen hinzuweisen.
Doch was auf jeden Fall bleibt: Ich werde berichten, kommentieren und optimistisch nach vorn schauen. Irgendwer muss den Job ja erledigen.
Disclaimer
Dieser Beitrag ist eine gekürzte und alternative, aber verwandte Fassung des Linkedin-Artikels "2021/2022: Rück- und Ausblick vom Zukunftsforscher" und erscheint in ähnlicher Form als Episode am 30. Dezember 2021 in meinem Podcast "Im Hier und Morgen".
Im Hier und Morgen: Rückblick und Ausblick nach einem Jahr #IHUM
WOW - ein Jahr "Im Hier und Morgen" und ich möchte mich bedanken! Dazu habe ich einen Rückblick gestartet mit den wichtigsten Highlights aus ~ 40 Episoden mit fantastischen Gästen und einer interessanten Entwicklung. In verschiedenen Beiträgen habe ich von Zukunftsforschung über künstliche Intelligenz bis zu Nachhaltigkeit einiges hier abgedeckt. Falls du jetzt erst einsteigst: hier ist der Überblick über die wichtigsten Folgen seit Start dieses Formats, inklusive Ausschnitte aus 30+ Episoden!
Inzwischen gibt es drei Staffeln, die vierte beginnt kommende Woche. Staffel 1 war für mich und meine Gäste der Start in ein neues Zeitalter der Kai Gondlachschen Zukunftsforschung in diesem Podcast-Format. Von Zeitgeistforschung über Grundlagen der künstlichen Intelligenz bis Nachhaltigkeit im Alltag haben wir vieles abgedeckt. Die zweite Staffel kam mit einem neuen Jingle daher und ich hatte fantastische Gäste aus den gleichen Themengebieten. In der dritten, kürzeren Staffel habe ich mich ja sehr intensiv mit der Bundestagswahl auseinandergesetzt - das bestimmende Thema in meinem Alltag seit Mitte August. Und ab nächster Woche gibt es eine neue Sonderserie: "Arbeitswelt und künstliche Intelligenz 2030" ist die Überschrift, Auslöser dafür ist eine wichtige Veröffentlichung unter anderem aus meiner Feder. Also: Hör rein, teile und sprich darüber. Danke!
Vor allem auch DANKE an alle Gäste, die dabei waren! Wer neugierig ist, wer das war, schaue bitte in die letzten Episoden ;-)
Der Themenüberblick:
00:00:00 Intro: Danke, Rückblick und Ausblick
00:01:56 Erste Staffel: Themen abstecken und in den Podcast-Alltag finden - von Zeitgeistforschung über Künstliche Intelligenz zu Nachhaltigkeit
00:20:22 Zweite Staffel: Neuer Jingle, KLIMA°vorAcht, Soziales Unternehmertum mit Sina Trinkwalder, Depressionen mit Fritjof, Ambivalenz mit Bene, spekulatives Design mit Ben, EdTech und Bildung mit André, Podcast-Experiment mit Frank und - finally - eine kurze Serie zu Künstlicher Intelligenz, u.a. mit Aljoscha und Benedikt
00:41:48 Übergang: Von Gigatrends zu Xerxes und einer englischsprachigen Episode… bis zum Unfall und Hochzeit.
00:46:43 Dritte Staffel: Bundestagswahl-Special! Mit Soziologe Ingmar, Agile Coach Thomas, Politikberater Heiko und Familienexpertin Alu - und eigener Prognose zum Wahlabend sowie Einblick in die Sondierungsgespräche
01:01:09 Danke für die Treue, Danke an alle Unterstützer:innen!
01:03:13 Ausblick: Arbeitswelt und Künstliche Intelligenz 2030 (Sonderserie) mit 15+ Interviews
Teaser
Abspann
Wie finden Sie diese Podcast-Folge? Nutzen Sie für das Feedback gern mein Kontaktformular oder meine Profile auf Linkedin, Twitter, Facebook oder Instagram.
Diese Episode habe ich am 13.10.2021 aufgenommen, sie wird bei Spotify und Co. erstveröffentlicht am 14.10.2021. Hier im Zlog schon seit dem 13.10. um 21:15 Uhr.
Transkript
Gefällt Ihnen die Transkript-Funktion? Das hier ist nur ein erster Anlauf - ohne Lektorat, ohne Korrektorat etc.
Für ein Transkript spricht, dass so auch Gehörlose oder Menschen, die lieber lesen als hören, auf dem Laufenden bleiben können - und SEO. Dagegen spricht vor allem der Aufwand und der Medienbruch. Schreiben Sie mir gern Ihre Meinung - ich bin gespannt! Wenn sich genug Unterstützung findet, überlege ich mir, ob sich das Lektorat lohnt... ;-)
[Musik]
im hier und morgen heute schon wissen
was in zukunft wichtig wird ein podcast
über trend treiber und visionen von und
mit zukunftsforscher Gondlach
[Musik]
hallo und herzlich willkommen zurück
hier in hier und morgen
ja ich möchte mir hier mal kurz die zeit
nehmen und rausnehmen quasi einen
kleinen rückblick zu machen und auch
einen ausblick inzwischen ist es nämlich
so dass wir jetzt seit einem knappen
jahr online sind und in diesem knappen
jahr sind so ungefähr 40 episoden
entstanden das ziemlich cool muss ich
immer sagen weil dieses projekt ist ja
für mich immer so ein bisschen
entstanden ja als idee so als hobby
welchen wir einfach bock drauf hatte ich
hatte das equipment schon da und haben
wir ja so ein bisschen einfach herein
gestolpert bin macht mir wahnsinnig viel
spaß ich freue mich über jeden einzelnen
hörer jeder einzelne hörerin da draußen
es sind inzwischen immer mehrere hundert
pro woche je nach thema natürlich aber
das ist natürlich großartig dass zu
sehen auch wenn ich an sonst natürlich
nicht viel davon mitbekommen weil ich
natürlich hier so ein bisschen in der
einbahnstraße sitzt aber das macht ja
auch nix das ist schön dass sich die
episoden verbreiten dass auch bei
linkedin auch häufiger mal dazu
kommentiert wird und bei twitter auch
gerade wenn ich gäste dabei hat die
teilen die episoden dann ja auch und das
ist toll da freue ich mich sehr deswegen
habe ich mir tatsächlich jetzt mal die
mühe gemacht die zurückliegenden
episoden mir mal anzuhören noch mal
nicht in gänze muss ich ehrlich zugeben
aber auch immer so ein bisschen zu
gucken was sind denn die
interessantesten daraus und was ist in
den ersten drei staffeln passiert und
was sind die themen die ich behandele
habe deswegen einen rückblick auf die
letzten episoden oft letzten staffeln
und ein kleiner ausblick darauf was dich
ab nächster woche hier erwarten wird und
ich kann jetzt schon sagen wow das wird
extrem cool also los geht's erste
staffel das ziel dieser ersten staffel
war es ganz ehrlich so das
themenspektrum im hier und morgen
abzustecken also außerdem muss ich
natürlich selbst erst mal rein finden in
dem podcast alltag also wie macht man
das überhaupt und ich muss ganz ehrlich
zugeben das habe ich mir leichter
vorgestellt
also man weckt immer stellt sich hier
ein mikro hin und macht das dann mit
irgendeiner software und geht das dann
hoch und fertig ist der lack aber ja so
leicht ist es natürlich nicht aber wir
wissen alle probieren geht über
studieren und wo gehobelt wird da fallen
späne daher ist dann jetzt auch dieser
extrem bunten blumenstrauß an themen
entstanden inzwischen meist vermutlich
dass sich ja selbst auch so ein bisschen
chaotisch bin denn
ganz nach dem prinzip der nur der
kleingeist hält ordnung doch auch ein
genie braucht ein redaktions plan so
viel eigenlob das klingt ziemlich
scheiße aber egal was ich meine also die
erste episode ging los mit was
zukunftsforschung da habe ich dann noch
einige macht über den ökologischen
fußabdruck und über künstliche
intelligenz bis zu meinen ersten
interviews und da gab es ja quasi für
dich schon relativ viel input auf die
ohren sehr breit gefächert sage ich mal
und zu der zeit habe ich ja auch noch zu
den meisten episoden extra ein video
aufgenommen und das bei youtube
veröffentlicht und das feedback hat mir
war ganz klar gezeigt lasst das mal
lieber mit dem video nicht weiter so
doof aussieht sondern weil podcast
funktioniert halt anders ist ein ganz
anderes publikum und ja gesagt getan kam
ja auch extrem gelegen weil ehrlich
gesagt das ist echt ein riesenaufwand
somit videoschnitt und co ich meine das
ging so in den lockdown zeiten ging das
einigermaßen aber es war schon echt
heftig also man am ende mit 23 tagen
damit beschäftigt das eine vernünftige
podcast episode erstmal zu entwerfen die
aufzuzeichnen dann geht immer irgendwas
schief also dann klingelt mal oder
draußen fängt die man den rasen zu mähen
das hört man dann hier auf der aufnahme
oder man verbreitet sich so doof dass
man das auch wirklich nicht raus
geschnitten bekommt einfach blöd aber
naja gut ein kleiner sprung in der zeit
ich habe mir nämlich überlegt hier auch
höhere schnipsel mit einzupacken und
damals gab es ja auch noch den alten
dinge der alte dschungel der im übrigen
umgezogen ist zucker future meinem mini
programm das auch wöchentlich erscheint
aber eben wirklich maximal zehn minuten
ist aber naja ich hab das cover ist ja
wie gesagt ein bisschen stümperhaft aus
heutiger sicht noch gemacht also alter
jingle und ja nicht besonders viel
geschnitten aber hören noch mal ganz
kurz rein
heißt also unterm strich die
wissenschaftliche zukunftsforschung ist
wissenschaftlich das steckt schon im
namen und wir haben immer einen das ganz
wichtig einen systemischen blick auf
entwicklungen
bedeutet wir gehen da sehr sehr
strukturiert vor und schauen uns
wirklich egal um welches thema es geht
alle dimensionen an und vielleicht
kennst du schon so was wie staub oder
oder die beste
umweltanalyse da geht es darum dass man
ist ein akronym dass man in
verschiedenen dimensionen das ist eine
society also gesellschaft technology
technologie ist klar ökonomie wirtschaft
in ecology das ist dann ökologie &
politics
also politik teilweise dennoch mit laura
also in juristische themen dass man sich
in diesen dimensionen erst mal umschaut
welche entwicklungen welche akteure
treiben eigentlich hier ein thema
ja das klingt ein bisschen unentspannt
stimmt inhalt ich natürlich noch genau
so stehe ich auch komplett dazu aber
allein die nebengeräusche zeigen schon
dass ich mich überhaupt nicht mit
filtern beschäftigt habe oder mit
vernünftigen schnitt was natürlich
einerseits extrem authentisch ist aber
andererseits kann so ein bisschen nerven
gerade wenn du jetzt wieder sitzt und
einen podcast hören möchte dann geht es
dir ja oft primär hast du mir zumindest
gesagt aber das hat das feedback vor
allem um die soundqualität und das ist
natürlich später auch manchmal bisschen
ärgerlich gelaufen bei gesprächen weil
es natürlich nicht so ist dass jeder so
ein tolles micro bei sich zu hause
stehen hat aber naja wie bei dieser
ersten episode hatte ich mich noch
extrem strikt an mein skript gehalten
fast wörtlich aufgeschrieben was ich
davor habe aber ich wollte ja immerhin
wissen vermitteln und das hat man dann
beim video auch gesehen dass ich das
öfter mal ab gelesen habe aber naja also
bisschen entspannt aber authentisch
podcast habe ich dann im haus gefunden
heißt vor allem unterhaltung
spannungsbogen aufbauen ist nicht
einfach nur eine vorlesung halten ich
meine das kann ich das mache ich mir
andauernd quasi aber podcast wenn man
nur zuhören kann ist halt noch mal
anders trotzdem gab es besonders also
auch in den folgenden gesprächen für
mich extrem viele neue erkenntnis ich
habe viel gelernt dabei und ein super
gutes beispiel dafür war das erste
gespräch sogar auch gleich mit christine
fratzke szene ist ja zeitgeist vorstand
schreibt bücher forscht zu dingen die
die welt verändert haben und die wir
wahrscheinlich in zukunft auch mit
beeinflussen werden und es ist ja auch
am ende gar nicht so weit weg von
zukunftsforschern wir rausgefunden ja
ein kleiner schnitzel
die frage die man es als allererstes
sich stellt ist was sind denn so die
klassischen sehnsüchte unserer zeit
ich habe also für mich war meiner
forschung so eine offenbarung cent ich
gemerkt habe
es ist nicht die vernunft die die welt
verändert sondern es ist es ist
tatsächlich die sehnsucht weil du kannst
so viel vernunft haben wie du willst man
kann die vernunft eintrichtern und man
kann dir sagen was richtig und was
falsch ist wenn sich die sehnsucht
indirekt dann bist du eigentlich
langfristig verloren irgendwann sucht
sie nach erfüllung und und es sind diese
sehnsüchte die uns treiben die uns
ziehen es ist die sehnsucht die sog
entfaltet wichtig vernunft es war also
ein großartiges gespräch das team ist
eine fantastische frau nicht ohne grund
immer wieder als speakerin und experten
bei events und in populären interviews
und bei talkshows und so weiter
eingeladen also auf jeden fall mal
vorbei auf christines website dann hatte
ich professor timo leukefeld zu besuch
der baut nicht einfach nur häusern ein
eher konstruiert sie so dass sie sich
selbst mit energie versorgen können das
ist erstmal schon mal cool und dann
stellt er dennoch ein elektroauto vor
die tür was du und deine ganzen
mitbewohner auch noch nutzen könnte und
du zahlst eine auf zehn jahre fixierten
mietpreis fest und bis zur wohl gegen
wärme als auch kälte perfekt vorbereitet
wir hört man ganz kurz rein
also ich denke ich mir merken ja wieder
klimawandel alle lebensbereiche tangiert
und vielleicht sprechen wir dann noch
darüber was kann man dagegen machen
welche geschwindigkeit brauchen wir und
wir müssen natürlich auch rein in die
anpassungsstrategien also wir müssen das
parallel fahren und unsere jetzigen
gebäude und die bestehenden gebäude erst
recht sind überhaupt nicht vorbereitet
auf das was kommt nämlich das heizen an
bedeutung verliert und kühlen an
bedeutung gewinnt na also es wird sehr
sehr warm dass sie ist viel zu viel co2
ausstoßen dass sie voller technik sind
von oben bis unten wo wir in zukunft
keine handwerker mehr haben also das
sind so die tier konflikte die ich sehr
und deswegen können wir und sollten wir
auch bei den gebäuden anfangen brauchen
aber dringend neue geschäftsmodelle weil
das im moment eben sonnenenergie versus
preiswerter fossile energie in der
praxis nicht funktioniert
also falls du überlegen sollte sein haus
zu bauen sprich mal mit timo aber hört
ihr vorhaben ist nun mal das gespräch
mit dem mann weil da kann man wirklich
viel schon daraus lernen dann hatte ich
auch mal zwei gäste auf einmal das waren
stefan bergheim und lena tinkers das
sind die beiden richtigen
ansprechpartner für zukünfte bildung
bitte was
also ich würde sagen also mal
grundsätzlich etwas natürliches etwas
menschliches was wir alle haben und man
kann das ganze natürlich formalisieren
und das ist das was wir mit zukunft
bildung dann wird das ganze im deutschen
oder futures literacy wie die unesco mit
dem globalen netzwerk das nennt die
definition ist daneben ein bisschen
formaler da geht es darum dass wir
wissen für welche zwecke und mit welchen
methoden wir die zukunft im heute
einsetzen
stefan sagt also dass wir einerseits
alle ein zukunfts gehen haben was ich
bestätigen würde sonst wären wir
eigentlich in der welt auch im alltag
ziemlich aufgeschmissen andererseits ist
zukünfte bildung auf englisch übrigens
ja futures liegt eben auch die fähigkeit
die man erlernen kann oder auch erlernen
sollte wie von stefan ja auch genannt
die unesco hat sich ja auch vor vielen
jahren auf den weg getan da auch schon
gemeinsam was mit gestaltet aber auch
noch ottonen lena auch ganz wichtig was
sie dazu zu sagen hat und genau darüber
sind wir uns bewusst und genau damit
arbeiten
von möglichkeiten gibt und dass das
eigentlich dass das das spannende und
uns auch die ja die handlungsfreiheit
dann zurück in der gegenwart gibt zu
wissen okay es kann alles mögliche
passieren
wir können uns alles mögliche vorstellen
und nichts ist richtig und nichts ist
falsch über zukünfte nachzudenken hat
also auch ganz praktische vorteile sag
ich doch also es ändert den blick auf
die welt ist einer dem vor allem im
blick auf die eigene sicht auf die welt
und wenn du mehr wissen willst dann
würde die episode an und schaut dabei
auch
www.kath.net
dann hatte ich wiederum die fantastische
katja pein eingeladen sie ist auch unter
anderem zukunftsforscherin und fördert
die sichtbarkeit von frauen in der
zukunftsforschung auch explizit frauen
oder menschen die sich als frauen
definieren denn ja wenn ein befund über
die zukunftsforschung völlig
unbestritten ist dann ist es der dass
die außenwirkung durch ein paar wenige
menschen geprägt wird die ja in erster
linie vor allem wenn er sind in
wirklichkeit gibt es aber viel mehr
dahinter also wir haben wir ganz kurz
die rein ins gespräch mit katja was uns
wichtig wäre ist dass wir auf jeden fall
erstmal mit zukunftsforscherin die eine
plattform schaffen wo es darum geht erst
mal die sichtbarkeit von
zukunftsforschung wohnen zu fördern und
das auch leichter zugänglich zu machen
denn oft ist es ja auch so wir kennen
das alle wenn man irgendwie unter
zeitdruck steht und was besuchen muss
dann sucht man halt aber man findet eben
die prominenten leute die von einer
berühmten suchmaschine ziemlich viel
vorgeschlagen werden und da wollen wir
so ein bisschen mit angreifen und sagen
nee also da gibt es doch auch noch
andere möglichkeiten
also falls du eventuell damit zu tun
dass events zu planen oder marketing zu
machen dann schaut doch bitte mal in der
vorbereitung zum nächsten event auf
zukunftsforscherin punkt de denn es gibt
sie die weiblichen zukunftsforscherin
viele davon sind aber eher also
zumindest zurückhaltend der in der
außendarstellung als vor allem die
männlichen kollegen und da würde ich
mich natürlich auch mit dazu zählen gar
keine frage aber das ist ganz ganz klar
wir brauchen mehr diversität in
projekten in unternehmen also als
arbeitgeber ist es auch interessant also
wir brauchen auch mehr abwechslung auf
den bühnen in den talkrunden überall
nicht nur in bezug aufs geschlecht
natürlich klar aber das wäre ja schon
mal ein anfang also stichwort
frauenquote die muss es ja nicht gleich
sein aber wir müssen darüber sprechen
dass wir wirklich viel zu viele männer
auf den bühnen haben da hatte ich so
viel von base zu raste sie baut etwas
total krass auf oder hat zu dem
zeitpunkt dass wir gesprochen haben
etwas total klasse aufgebaut inzwischen
dass es in operation würde man sagen und
zwar machen die kollegen mitten in
berlin also ein riesiges center für
kolping wenn du so willst und hier ist
die stelle an der sie so richtig schön
umschreibt was das eigentlich genau
bedeutet ja also wir glauben tatsächlich
sehr stark an das modell das kohle ring
und hier würde ich vielleicht mal kurz
erklären was kollegen eigentlich ist ja
ich habe viele schon ein bisschen gehört
als co working as sprich man arbeitet
zusammen mit kollegen das ähnlich man
lebt und wohnt zusammen das bedeutet
also man kreiert ein wohnumfeld das ist
immer möglich über die eigenen
quadratmeter hinaus zu leben spricht
sonst ist man so ein bisschen limitiert
auf seine 60 70 quadratmeter wohnung
man hat bei uns ist aber so dass man auf
insgesamt 16.000 quadratmetern 320
eigene partner zeit also spricht ihr
partner sind ausgestattet mit einer
eigenen küche im eigenen badezimmer und
darüber hinaus haben wir unfassbar viele
scherz bestes oder gemeinschaftsflächen
die also dann diesen
zwischenmenschlichen gedanken auch sehr
stärken und fördern und diese
gemeinschaft rechnen dass alles möglich
ist sogar ein über community küchen mir
aber auch einen coworking space
fitnessstudio kino open garden
meditationsraum bibliothek spielzimmer
game room lounges den kaffee dann wirft
hahn und auch eine große fläche wo viele
events stattfinden und das ist natürlich
etwas das ich kein mensch alleine
leisten könnte ist es ein bisschen auch
dieses shirt economy wo wir auch immer
mehr hingehen bekennt sowie schon von
carsharing bei geschenk was auch immer
und diese share economy ist natürlich
jetzt auch im wohnzimmer wie sagt im
arbeitsleben schutz zu finden im chor
wirken und somit jetzt auch in kolding
auf eine frage bleibt natürlich im raum
stehen wäre das was für dich ich habe ja
einige menschen in meinem umfeld die so
ähnlich leben oder gern leben würden
wenn es dich interessiert keine ahnung
dann schauen wir gerne vorbei bei der
base punkt ist ceo
anschließend war ich mit eileen mac im
gespräch sie hat unter anderem die
zukunfts bauer und das zukunfts bauer
institut gegründet und sie hat auch
zukunftsforschung studiert als einen von
mehreren studiengängen und war in den
letzten jahren sehr sehr viel an schulen
unterwegs um jahr mit schülerinnen und
schülern ins gespräch zu kommen über
zukunft aber ganz wichtig sie berät auch
unternehmen darin besser wir über
zukunft nachdenken zu können hat über
zukünfte und im ersten teil des
gesprächs unterhielten wir uns noch viel
über das marode bildungssystem hier habe
ich einen sehr sehr schönen ausschnitt
gefunden den eiligen ja mal hat fallen
lassen ja es ging so man einmal anfängt
bis mit dem schulbereich
auseinanderzusetzen dann stark man sehr
schnell tief ein und merkt es gibt nicht
das eine problem sondern das komplette
system muss neu gestaltet werden und das
fängt damit an dass wir uns von der
fächer logik verabschieden dass wir eben
nicht mehr in wissens - denken und wir
leben in der wissensgesellschaft wo
wissen überall verfügbar zumindestens
informationen sondern das engagement den
ersten wandel machen müssen der hingeht
so es geht eigentlich um die vermittlung
sondern darum dass man schülerinnen und
schülern wieder erfahrungsraum gibt wo
man eigene erfahrung macht an denen man
dann lernt also das ist einfach
pädagogisch didaktischen der erste große
knüpft er mal gemacht werden müsste das
passt genau ins register
eigentlich nicht genügend studien die
pädagogisch auch zeigen wie wertvoll
erlebnisorientiertes lernen und bräuchte
team sind und die verknüpfung von
fächern aragon finnland phänomen
unterricht ist seit jahren ein thema da
steht nachhaltigkeit in zukunft auch im
curriculum übergeordnet überall drin
und ich frage mich immer warum versuchen
wir als neu zu erfinden und gucken und
nicht einmal in anderen ländern auch
dinge ab also frei nach dem motto never
change a running system natürlich wissen
die hoffnung dass mit einem kanzler
scholz dessen ehefrau ja die präsidentin
der kultusministerkonferenz ist endlich
mal irgendwas fundamentales geändert
werden könnte weil wir müssen hier
wirklich ran an die an die basis und wir
müssen uns alle mehr gedanken über die
jobs der zukunft machen aber genau da
ist ja allem sehr aktiv wie auch
gemeinsam wir sind immer noch in kontakt
auch das hat diese podcast episode
gebracht also wenn du auch bedarf hast
oder in der firma oder bei der behörde
wo du arbeitest dann kontaktiere auf
jeden fall eine tolle person und tolle
sachen die sie anstößt auch eben vor
allem hilfe zur selbsthilfe dann haben
wir ein kleinen schwenk in die
nachhaltigkeit szene gemacht ich sprach
mit dirk von gut 24 das ist ein total
cooles prinzip wir haben uns mal eben
kurz an was dazu gesagt hat du zahlst
jeden tag irgendwelche dinge jeden monat
und da sind provisionen drinstecken
gewinne drin einfaches beispiel
versicherungen versicherungsverträge
bezahlt seit jahren irgendjemand
meistens für 50 prozent der verträge
niemand die werden nämlich nicht betreut
bekommt irgendjemand geld lasst uns
dieses geld nehmen und ich finde da raus
einfach sozial wirken lassen das heißt
du kannst selber projekte fördern ohne
dass du neues geld in die hand nehmen
muss das ist die grundidee von gut 24
[Musik]
großartige risch geschäftsidee wie ich
finde also man fördert quasi mit dem
geld was sowieso schon fließt zum
beispiel soziale oder ökologische
projekte ist so ein bisschen wie robin
hood ist trotzdem in
versicherungsunternehmen was natürlich
irgendwie auch sich an regeln halten
muss also keine von wegen datenschutz
und so super einfach abzuschließen und
ich vermute auch das ist jetzt nicht
ganz so rosig ist weil die
versicherungsunternehmen können das
hoffentlich verschmerzen ich weiß die
sehen das kritisch logischerweise klar
man nimmt ihnen so müssen was von dem
sowieso fließenden cashflow weg aber
naja so schaffen wir es irgendwie alles
ein bisschen was gutes zu tun für die
welt in der wir leben und und auch noch
offen wie lange leben wollen apropos
robin hood ich habe dann noch ein
anderes projekt gefunden das hatte mir
dirk auch empfohlen das war vor tomorrow
und dass ich dann mit ruth von heusinger
gesprochen die machen ein bisschen was
anderes aber auch ziemlich cool also das
klingt auf den ersten blick überhaupt
nicht cool aber heftig darum das thema
co2 zertifikatehandel und gut macht das
aber mit for tomorrow extrem bunt und
vor allem zugänglich denn
wenn man sich den pro kopf ausstoß
anschaut der ist natürlich bei uns viel
viel höher als in ländern wie nigeria
oder lesotho
da liegt es natürlich nahe dafür erstmal
bei uns beantragen und hier den pro kopf
ausstoß reduzieren da kann ich halt
wieder auf die idee dass man neben
diesen emissionshandel zugänglich machen
kann und da die emissionsrechte kaufen
kann und
dafür habe ich dann auch eine
gemeinnützige gmbh gegründet
wir bieten klima abos an muss möglichst
einfach zu machen
und die sind vor knapp einem jahr an den
start gegangen
das problem dahinter ist ja diese
zertifikate von denen gut spricht die
können eben halt nur unternehmen kaufen
nicht privatpersonen und wer macht das
natürlich machen dass die größten
umweltverschmutzer damit sie ihr
unternehmen nicht umbauen müssen also
damit sie quasi die die co2 äquivalente
dieses durch produktionen durch
transport durch alles mögliche erzeugen
praktisch grün waschen können das heißt
man kaufen so zertifikaten hat zum
beispiel eine tonne co2 in der bilanz
nicht ausgestoßen natürlich quatsch ist
weil das co2 in der luft das kommt ja
auch nicht wieder raus durch solides
zertifikat aber vor tomorrow darf also
diese zertifikate kaufen weil ist ja ein
unternehmen in dem sonne und du kannst
die quasi ja praktisch den kohlekonzern
weg kaufen was ziemlich interessanter
ist also coole nummer auf jeden fall
schau dir das auch mal gerne an finde
ich eine schöne sache ich hab auch schon
länger ausprobiert und sehr guten
freundin zum geburtstag geschenkt ein
bisschen blöd geguckt aber dass er auch
ein mensch ja irgendwie praktisch da
verändert man mal was durch und da ist
ja bald weihnachten ist wäre das ja
vielleicht auch eine idee also kaufen
sie zertifikate von for tomorrow punkt
eu werbeblock ende ja da habe ich zum
ende noch eine kleine rezension gemacht
zu dem buch was bill gates herausgegeben
hat zum thema klima krise der jungen
beitrag zugeschrieben aber da will ich
nicht eingehen dass es reicht also kann
sie an wenn es dich interessiert ich
fand das buch sehr ambivalent aber gut
das war das ende der ersten staffel denn
dann begannen die zweite staffel warum
kann die zweite staffel ja klar weil ich
einen neuen single habe bauen lassen und
sich ein bisschen gewartet bis das los
ging das war so gerade in der
übergangszeit von april zu mai ungefähr
grobe richtung und ich hatte zwar genug
themen auf dem schirm so ist milch aber
ich war auch ein bisschen viel unterwegs
und dann kam dieser dschungel und
irgendwie cool dann machst du das doch
mit einem knaller episode und gesagt
getan ich hatte auf twitter schon
mehrere monate einen tollen projekt
gefolgt die heißen klima vor acht deren
idee ist ja dass die berichterstattung
über klimawandel themen also alles
mögliche was zum klimawandel beiträgt
oder was auch klimawandel oder die
klimakrise verhindern kann dass darüber
mehr berichtet werden und zwar am besten
in der primetime deren idee ist
tatsächlich auch dass in den öffentlich
rechtlichen sendern eben immer vor 20
uhr ein kurzes format gesendet wird wir
haben mal ganz kurz rein in das gespräch
mit norman
deswegen klima fracht ist etwas was 100
prozent der menschen in deutschland
interessiert deswegen wer ist auch
günstiger der verein sehr guten
sendeplatz zu bekommen ob das jetzt
statt der börse oder das entsprechend
verschoben wird
da sind wir natürlich nicht so
festgelegt dass es immer entscheidung
der isländer selbst und wenn wir jetzt
vom börse vor acht sprechen sprechen
auch noch eine idee aber in dem
natürlich dort auch alle sender
deutschlands mit in die pflicht dass
dort auch
verständlich über die klimakrise
aufgeklärt wird also öffentlich
rechtliche auch privat sind und jetzt
ein gutes halbes jahr später können wir
sagen wow also erstes mal haben wir mit
der flutkatastrophe ja in nrw oder auch
rheinland pfalz im westen deutschlands
und europas generell gesehen wie
rechtsnormen hier auch in diesem
schnipsel hatte zweitens hat es das ard
zdf auch immer noch nicht geschafft ein
ähnliches format zu starten also ist
auch zwar auf in einigen sendungen aber
eben hat nicht zur primetime hauptsache
wir wissen was an der börse los ist was
ungefähr kaum jemand interessiert also
mich schon aber nicht so viele leute wie
zb klimawandel betreffen und drittens
hat aber der sender rtl also
ausgerechnet rtl ein ganz ähnliches
format wie klima vor acht inzwischen in
der in der guten sendezeit fest
verankert das ist doch nicht ganz
primetime aber immerhin und auch eine
breite zielgruppe muss man dazu sagen
vielleicht nicht unbedingt die
zielgruppe die klima verachte jetzt
immer im blick hatte aber eben hat eine
sehr breite sie wollen dass wir nicht
wahnsinnig wichtig in der super
errungenschaft und da haben ja auch
gespräche stattgefunden zwischen klima
vor 8 und rtl insofern vielen dank dafür
dass sie das gemacht habe so also klima
fracht nach trotzdem weiter sind sehr
fleißig nach wie vor bei twitter ich
unterstütze das projekt wo ich kann aber
wenn es dich interessiert dann höre
gerne aber rein oder gucken hat nach
irgendwo im internet zu klima fracht im
anschluss habe ich dann mit sina
trinkwalder gesprochen sie ist unter
anderem gründerin von manova und aus
deutschen talkshows eigentlich in die
gefühlt nicht mehr wegzudenken sie
verteidigt vehement den ansatz sozialen
unternehmertums und schreckt auch echt
nicht davor zurück irgendwie mal
spitzenpolitikerinnen und -politikern
ans bein zu pinkeln für ihre
entscheidungen oder auch wirklich mal
laut an zu fahren war so respekt davor
eine ganz großartige frau wir haben ganz
kurz rein wie das bei uns hier und
morgen klang
ich glaube es ist das allgemeine in
hülle genommen und das ist auch so ein
match das wir haben und werden vor hin
und ich habe freunde artiger weise das
wohlstands verwahrlosen die warterei
gebracht da begründet sich viele rennen
wir wissen gar nicht wie gut es uns geht
schätzen überhaupt nicht unsere
lebenssituation wir jeder selbst in man
kann den uli dieser jeder hat ein dach
überm kopf jeder hat ausreichend zu
essen ja und wenn man wenn ich mal drei
tage nicht heilt kaufen kann dann gehe
ich halt und es halt mal drei tage
nudeln wo ja drei tage nudel ich spät
für dich
wenn ich da mich und meine obdachlosen
trümmer die freuen sich weil sie zweimal
die woche waren minuten bekommen also
mich erdet das immer ungemein
mit den menschen in kontakt zu kommen ja
und das steht glaube ich ganz vielen
weiß überhaupt nicht mehr werden
schätzen was sie haben und sie leben
nach dem motto genug ist nicht genug und
ich bringe immer dieses beispiel dass
das ist für mich unser schönes beispiel
es gibt ja diese optimisten pressen
westen die eine seite ist das zu wenig
wasser im glas die anderen sagen na ja
es ist zuviel im glashaus es nicht bei
zu viel gibt es eigentlich gar nicht und
eigentlich sollten wir uns alle nur die
frage stellt reicht die menge wasser im
glas damit ich nicht mehr durch
das gespräch war also für also für mich
zumindest sehr unterhaltsam werden
dadurch viel spaß haben also gott und
die welt gesprochen also im wahrsten
sinne des wortes über unternehmertum und
sie hat mich wirklich auch nachhaltig
mit vielen themen beeindruckt und auch
zum nachdenken angeregt also auch hier
höher gern noch mal rein falls du es
verpasst haben solltest das nächste
gespräch was dann liefern mit
friedhofsbetrieb schnelting der unter
anderem als auch serieller unternehmer
sowie sina aber leitet eben auch das
gezeiten haus das ist ja eine
einrichtung die sich mit psychosomatik
und traditioneller chinesischer medizin
beschäftigt und im jahr menschen dabei
hilft wieder den eigenen weg wieder zu
finden also auch aufseher einen
schrecklichen situation aus
traumatischen ereignissen oder aus einem
langen sucht erfahrungen oder langen
gewalt erfahrungen wieder auf den
eigenen pfad zu finden also auch hier
falls du dir jetzt gerade oder die jetzt
gerade betroffen sein sollte da bedarf
hat also die person kann ich wirklich
sehr ans herz legen teilweise sehr ernst
teilweise aber auch wirklich sehr locker
weil friedhof ist einfach ein lebemann
ein großartiger mensch wir kennen uns
seit ein paar jahren tauschen uns immer
wieder zu diversen themen aus jetzt der
nächste flug zum mond ist den wir bei
irgendwie noch im hinterkopf haben ob es
ist weil sie nicht sozialer unternehmer
zu fördern oder wenn ihr gerade mal
wieder unternehmen eröffnet hat irgendwo
in china oder dubai dann brauchen wir
uns auch darüber aus also fantastischer
mensch wir halt mal ganz kurz rein wie
das dann klang
und angst häufig auch ganz
unterschwellig und subtil ist
tatsächlich ein wunderbarer wegbereiter
für erkrankungen psychosomatische art
und automatisch also körperlicher art
und weise das ist im prinzip und unser
vegetatives nervensystem das ist ja so
aufgebaut dass wir den sympathikus als
aktions nervt den parasympathikus als
ruhe- oder
regeneration snare farben
und wenn der
wenn wir ursprünglich von außen impulse
bekommen darauf reagiert das ganze
system also wenn früher der tiger
gekommen ist dann übernimmt der
sympathikus und sagt kämpfe oder rennen
oder der parasympathikus hat gesagt nee
ich stelle mich jetzt tot das war die
dritte alternative die gibt es auch noch
aber das waren alles externalisierung
reize auf die wir reagiert haben
mittlerweile kommen diese reize von
innen das heißt ich habe angst meinen
job zu verlieren ich habe angst dass ich
in der bewertung der anderen nicht gut
da stehe ich habe angst dass ich krank
werden könnte und all diese sorgen
dieser stress der permanent ist sicher
angst dass meine altersvorsorge die
ihrem aktienmarkt investiert flöten geht
oder was auch immer
das ist stress den wir so nicht gut
regulieren können und dann schaltet sich
im prinzip und sympathikus an und ist am
hohen blutdruck erzeugen man guckt wie
viele menschen haben hohen blutdruck
eigentlich weil das ist so eng da wenn
ich aber gleichzeitig nur sitze
den parasympathikus keine gelegenheit
gebe zu regenerieren und dann zum
beispiel abends sage jetzt muss ich mich
irgendwie entspannen und trinke eine
flasche wein und gucken noch ein krimi
dann darf in der nacht wieder der
sympathikus die ganzen giftstoffe und
gedanken aus dem körper irgendwie eine
so das ist dann voll arbeit und der
parasympathikus kann gar nicht mehr
regulieren also das ist so der der boden
auf dem die gesellschaft in der er
ja ich glaube schon eine etwas
schwierige richtung geht
ja wie gesagt nur ein ganz kleiner
ausschnitt der natürlich nicht das
gesamte gespräch abbilden kann ist ja
auch nicht so gedacht falls das noch
nicht gehört hast hörst du gerne mal an
wirklich sehr zu empfehlen wirklich ein
toller mensch tolle projekte anstößt und
eine sehr schwierig ist oder wirklich
sehr viel spaß gemacht dann sprach ich
mal wieder mit einem zukunftsforscher
nämlich mit bene bene radkovsky also
einzig benjamin chudnofsky der hat eben
auch zukunftsforschung studiert aber hat
eigentlich ein sehr ja non linearen
lebenslauf könnte man sagen hat
eigentlich mal immer eine lehre gemacht
und das dann irgendwie über job und so
weit dann doch zum studium gekommen und
inzwischen forscht er an der uni potsdam
über ambivalenz also mehrdeutigkeit und
hier ein kurzer ausschnitt aus dem
gespräch die gehen wir denn damit um wie
können wir damit umgehen was was macht
es mit uns in zukunft immer mehr
deutlich ist immer ungewiss so und wenn
es natürlich erst mal also dazu gehört
etwas was man noch mal bedenken muss
dass zukunft mich immer gleich viel mehr
deutlich oder ungewiss ist wie können
sie als besonders mehr deutsch besonders
komplex besonders ungewiss wahrnehmen
oder vielleicht auch also weniger
ungewiss also in der gegenwärtigen
pandemie ist es ja so dass wir selbst
kurzfristige zeithorizonte von ein oder
zwei wochen teilweise schon sehr
ungewiss oder ist sehr ungewiss oder
mehrdeutig wahrnehmen und jetzt ja nicht
so locker und kommt ja nicht was
bedeutet das denn eigentlich wenn wir
über locker angehen über diesen zukunft
hätten das bedeutet das für uns in der
zukunft insofern ist es eher ein sehr
hoher grad an mehrdeutigkeit
nahe zukunft aktuellen und das macht
natürlich auch was mit uns weil es wird
insofern spielt ja es wird schwieriger
eigene pläne zu machen wir haben ja auch
alle erlebt oder erleben wir immer noch
tagtäglich so insofern ist eine
mehrdeutigkeit von zukunft ja kann
herausfordernd sein kann schwer ist es
kann
schwierig sein da durch pläne zu machen
ganz einfach weil wir gar nicht genau
wissen was passiert andererseits
ermöglicht es uns aber auch einen
handlungsspielraum ja also wenn alles
eindeutig wäre wenn die zukunft
festgeschrieben wäre es gibt eine
möglichkeit wie die die zukunft ablaufen
wird dann können wir ja natürlich auch
gar nicht mehr lenken und gestalten
ist also definitiv mega spannendes thema
das uns alle betrifft und die frage ist
ja immer wie gehen wir damit um dass
alles so mehrdeutig ist und dass wir uns
trotzdem immer für eine perspektive
entscheiden können also hab natürlich
nicht ohne grund bühne eingeladen zu
diesem thema zu sprechen weil mainz
claim ist ja zugute seine frage der
perspektive wir decken hier in diesem
gespräch einen kleinen teil davon ab was
ich damit meine also hör gerne noch mal
rein und ansonsten filmszene auch eben
hat im internet wenn du dich für seine
publikation interessieren solltest
anschließend habe ich mich echt
tatsächlich mehrere stunden mit ben
unterhalten wenn es nur der freund von
mir ben vogt er ist eigentlich designer
und philosoph hat inzwischen seine
promotion abgeschlossen wir sprachen
noch darüber quasi in der
entstehungsphase und wir haben drei
stunden geredet in wirklichkeit das
haben wir am ende müssen runter
geschnitten weil es nur noch ein
bisschen zu viel geworden ist und werden
auf jeden fall unfassbar viel spaß beim
spekulieren über zukünfte und hier in
ganz kurzer ausschnitt aus unserem
gespräch von ben und gerade wo uns die
welt klappt sich gesagt unterm hintern
weg brennt sich darauf zu konzentrieren
dass man das kreative potential möbel
oder dinge verschwendet die nur kleinste
arbeit sind anstatt sich hinzusetzen gut
wo kann ich denn mal einen großen hebel
erwischen ich bin da liegt einfach auch
die verantwortung von designer wenn wir
kreativ sind wenn wir lösungen sehen
können wo andere sie nicht sehen oder
bindung sehen wo andere sie nicht sehen
dann finde ich es haben wir auch die
verantwortung dass irgendwie wahr zu
nehmen und irgendwie unseren teil des
beitrag dazu zu leisten dass das nicht
ganz so schnell den bach runter geht es
momentan aussieht wenn ist nicht nur
großartiger typ sondern jetzt auch
gerade mal wieder in china weil er dort
immer mal wieder lehrauftrag waren nimmt
an einer ziemlich großen universität und
janina ist es ja so die haben die
quarantäne pflicht ja so ausgedehnt dass
wenn man rein reisen will erstens das
ist sehr sehr reglementiert und vor
allem auch limitiert man einen reist
nach china dann muss man sich für zwei
wochen 14 tage lang in quarantäne
begeben und zwar in eine absolute
quarantäne dass unser lockt auch hier
wirklich pipifax dagegen man muss 14
tage in einem staatlich kontrollierten
hotel in einem zimmer eingeschlossen
bleiben da wird man im wald mit
nahrungsmitteln und so weiter versorgt
aber du bist halt wirklich in diesem
kleinen zimmer gut manchmal ganz schön
aus wenn man glück hat aber in
wirklichkeit ist das schon ganz schön
krass und das nimmt dann also immer
zweimal auf sich um dann ein paar
lehraufträge dort auszuführen für ein
paar wochen und dann kommt da wieder
zurück also langes gespräch aber wie
gesagt lohnt sich auf jeden fall und
dann kam andere renz noch zu besuch wir
hatten uns irgendwie über ganz viele
lustige umwege kennengelernt und andré
forscht und lehrt in berlin über bildung
und verein bildungstechnologien also
auch start ups die sich damit
beschäftigen was so ad tech oder evotec
macht um die lehrenden oder auch die
lernenden also schülerin und schüler
oder lehrerinnen und lehrer zu
unterstützen teilweise durch ki aber vor
allem eigentlich eher durch software
gestütztes lernen und hier ein kleiner
ausschnitt aus dem gespräch mit andrea
deutschland hat tatsächlich spät
angefangen digitale elemente in den
unterricht zu implementieren und andere
länder sind halt stück für stück mit
gewachsen ich hatte in amerika ein ganz
tolles bild angeschaut haben von 20
jahren angefangen ganz banale sachen
eines er war es wirklich erst der
terminal computer und mit ganz einfachen
grafikprogramm und präsentationsprogramm
und stück für stück sind sie dann eben
auch mit den weiteren technischen
entwicklung mitgewachsen nun 20 jahre
später als viele andere länder haben wir
natürlich unglaublich viele technische
möglichkeiten um damit jetzt natürlich
einfach so auf die schule schmeißen
fühlen sich super schnell erschlagen
werde ich ja jetzt hier in meinem beruf
aber auch in der stadt in der ich bin in
berlin wirklich in so ein epizentrum der
innovation sitze wie schon gesagt hast
selbst ich bin nicht mehr gekommen
und an ratings auch ein beitrag
geschrieben für den band arbeitswelt
2030 denen werde ich auch später noch
beim ausblick ein bisschen weiter
erklären im anschluss habe ich dann ein
lustiges experiment gemacht mit frank
der ist falls du ihn nicht kennen sollte
wahrscheinlich kennst du ihn ist auch
sehr erfolgreicher podcaster frank
eilers wir stehen auf diversen kanälen
in verbindung sehen uns auch
gelegentlich in person und wir haben
immer mal beschlossen so aus eine
lustigen laune heraus ein gespräch
aufzunehmen und ja das dann in unseren
beiden podcast zu veröffentlichen als
bei ihm mit den arbeits philosophen und
eben hier im hier und morgen und ja hier
ein kleiner ausschnitt wo frank gerade
was sagt weil ich ihn einmal gefragt
habe das hat ihren rollen mäßig somit
auch stils frank also transformation ist
ja eine sache aber das schaffst du halt
nicht wenn 3000 mitarbeiter hast und die
halt weltweit unterwegs sind das da
musst du kaputt machen und neu aufbauen
das dauert da wird er in storrs ja und
das also das sind jetzt hier sondern so
negativen touch also wir regen uns
kaufen die werden alle zerstört und so
aber das muss ja gar nicht negativ sein
sondern ich glaube dass viele hat sich
erst dann verändern wenn sie merken es
tut weh gute sache guter typ also
unbedingt reinschauen fragen waren es
ursprünglich mal comedian und das
inzwischen also wirklich anerkannter new
work experte hält auch keynotes also
vorträge also unbedingt vorbeischauen
anfang ist ein toller typ und jakub maly
oder hör mal rein vielmehr der doch
mehrere podcast formate und ist einfach
ein toller typ sodann wollte ich ja
eigentlich eine längere serie zu starten
damit das hab ich schon mal ein
überblick gemacht wo ich mal an könige
war sie alles vorhabe ich in kleiner
überblick und interne einblick in den
überblick viel mehr und so haben wir
stand 2021 schon wahnsinnig große
schritte gemacht auch viele schritte von
denen selbst die hochrangigsten ki
expertinnen und experten vor einigen
jahren noch gesagt hätten das ist völlig
out of reach also jetzt überhaupt nicht
greifbar dass das in den nächsten zehn
jahren überhaupt machbar ist und
plötzlich ein jahr später hatte man dann
den salat oder eben hat die schöne
botschaft dass es doch funktioniert hat
unter anderem wegen mal kurz zu rücken
müssen in der chronologie nur ein paar
jahre keine angst
aktuelles thema ich weiß nicht ob es
schon mitbekommen hast ist ja die
kommenden 19 pandemie ich weiß ja ich
kann es nicht mehr aber gut wir müssen
uns damit ein bisschen beschäftigen dass
die impfstoffe oder die verfügbaren die
wir jetzt gerade haben also spricht bei
unter kaiser moderner johnson johnson
und astrazeneca nicht zu vergessen
natürlich dass die so schnell auf die
märkte gekommen sind also auch in die
die in die spritzen in den impfzentren
im wahrsten sinne des wortes das hat
zwei gründe das eine ist wenn man es mit
einer globalen pandemie zu tun hat dann
werden selbstverständlich viele
regularien und bürokratische wege
gestrafft was normalerweise ein paar
jahre dauern würde bei der
arzneimittelbehörde das geht dann sehr
viel schneller weil natürlich das große
gesellschaftliche interesse vorhanden
ist dass man schnell dass man schnell
die pandemie zum erliegen bringt und das
hat ja stand juni 2020 auf bislang
einigermaßen funktioniert zumindest in
den ländern des globalen norden
das war der erste grund regulation der
zweite grund ist ganz klar künstliche
intelligenz die forschung in der
arzneimittelbranche oder jemand in der
pharmazie die hat so stark von
künstlicher intelligenz profitiert dass
man sehr sehr schnell die proteine des
saas kauf 19 virus berechnen konnte und
das ist wirklich ein meilenstein der
forschung gewesen ja und jetzt eben
keiner dieser mann hat man ja später
gesehen falls das nicht mitbekommen
haben soll dass da kam dann irgendwie
was dazwischen aber die erste episode
hat auf jeden fall geklappt ja ich habe
zu dem zeitpunkt schon aufgezeichnet das
war mit aljoscha burkhardt der ist
praktisch in dem deutschen
forschungsinstitut für karry heißt auch
die hfk passen und passenderweise und ja
er hat den staat gemacht von dieser
episode ist ein fantastischer mensch
extrem eloquent ich bin super gerne zu
und er ist auch nicht nur einer der dazu
forscht sondern der auch in der
bundespolitik mit entscheidet in dem er
ein ständiges mitglied der enquete
kommission ist zu k also hier ein
kleiner einblick ins gespräch mit
aljoscha und da erleben wir das schon
dass man da bei den systemen oft sehr
viel kritischer ist als man es bei einem
menschen wäre bei der menschenwürde man
sich gar nicht fragen wie viele fehler
macht dann macht er das richtig sondern
man setzt den hin und lässt machen ich
sage jetzt mal sachbearbeiter irgendwo
bei einer sozialbehörde er sprach
außerdem über grundlagen und
konsequenzen von ki oder auch
implikationen was nicht alles also ich
würd sagen für fortgeschrittene
einsteiger ist diese episode wirklich
gold wert weil die sind schön abriss
macht über das was wo wir eigentlich
grade stehen in sachen ki in deutschland
was geht was nicht geht und wo man
vielleicht auch mal irgendwie auf dem
teppich bleiben muss apropos teppich ich
habe dann jemanden eingeladen gehabt das
war schon bisschen länger hier ehrlich
gesagt und zwar im frühjahr hatte ich
schon mit benedikt schonlau gesprochen
wenn ihr die kenne ich auch durch viel
verschiedenste projekte und training
kommt aus der automobilen musste habe
ich ihn natürlich gefragt zu sein also
was kann nicht wie im auto einrichten
also wir haben ganz kurz rein da ist
noch völlig offen und mehr dort
eigentlich das rennen machen werden aber
natürlich noch technisch ist es so der
weg von automotive software zu der
software wie microsoft oder amazon co
produziert der weg ist schon bald und
deswegen kann es passieren dass der eine
oder andere automobil ist quasi zur sap
für irgendwelche rollen denn die weiße
und da steht doch gleich auch noch
mercedes stern drauf aber nicht mehr mit
der wertigkeit wie wir spüren den
mercedes stern ab und nahmen oder auch
wenn volkswagen wo man sagt dass durch
das auto sondern ja gut dann gezahlt
wenn der das baut und da versinkt auch
geld damit aber das eigentlich nur
zulieferer in der mobilität anwender
benötigt hat also auch sehr klaren blick
auf die technologie erstmals auch
ingenieur und weiß was geht und weiß
aber was aber auch ganz klar nicht geht
und er weiß auch was was passieren wird
weil es auch einfach erlaubt sein wird
und er weiß vor allem aber auch was eben
halt nicht geht weil es eben verboten
ist also wenn du wissen willst ob jetzt
autonomes fahren selbstfahrender autos
in ein zwei drei oder fünf jahren total
standard sind dann hör auf jeden fall in
dieser episode rein
ja und da hab ich mir tatsächlich
parallel zu diesen ganzen gesprächen ein
ganz tolles buch durchgelesen hat nicht
nur eins aber dieses tolle buch würde
ich will ich jedem ans herz legen der
sich mit ki beschäftigungsform ex-tag
markt live stream oder leben 3.0 in
deutsch und also maxtax einer der
international angesehensten experten für
ki kann man einfach wirklich so sagen
kommt oder ist sesshaft im silicon
valley und auch friends mit jedem der
großen namen die man kennen muss also
der kennt mag sagt er kenne natürlich
ihren mast erkennen die ganzen größen
der stephen hawking zu tun und er also
das eigentlich selbst mathematiker und
kosmologe aber kann vor allem das ist
eine ganz große stärke muss man sagen er
kann verständlich schreiben also kann so
schreiben dass das wirklich auch
lieschen müller wahrscheinlich versteht
weil die sachen so schön runter bricht
und immer wieder anwendungsfälle zeigt
also hier ein ganz kurzer ausschnitt aus
meiner rezension zu seinem fantastischen
buch nehmen wir mal an es gebe eines
tages diese allgemeine künstliche jungen
level intelligence was passiert denn
dann in den nächsten 10.000 jahren ja
richtig gehört 10.000 jahre wir sind
jetzt also sagen im jahr 12.000 21 und
dafür stellt dann max tag diverse
szenarien vor es ist großartig bleibt
also nur zu sagen ließ dieses buch das
ist vor allem auch besser als ich finde
als seinem kürzlichen youtube-videos das
buch ist von 2017 glaube ich und in den
youtube videos die man so von ihm findet
da hat er scheinbar seine meinung ein
bisschen geändert also dieses buch ist
wirklich sehr ausgeglichen und vergleich
dem man verschiedene positionen zu krebs
jetzt die absoluten techno vielen sind
dieser ansicht sind dass es nicht mehr
viele jahre dauert bis eine karriere so
intelligent ist ein mensch bis hin eben
auch zu leuten die gar nicht sagen warum
das überhaupt mal eines tages passiert
also wirklich eine absolute
leseempfehlung fand ich toll ja und da
war es unisono von der situation herr
anfang juli waren dann schon ziemlich
viele ausgebucht oder also für die
nächsten wochen oder schon im urlaub und
ja ich bin ich kurz ein beschlossen eine
episode über meine giga trends zu machen
darüber schreibe ich ja seit ein paar
monaten man könnte fast sagen jahren an
dem buch das hat auch mal immer wieder
etwas mit ihm zu tun logischerweise
daher passt ist zumindest auch so ein
bisschen in diese karriere sich in
kleine schnipsel wo ich über einen
liga-trainern sprechen und damit
deutlich sozusagen mit dem megatrend
libyen handelt sehen relativ direkt an
dass es sich hier auch um eine mehrere
jahrhunderte alte entwicklung handelt
unterm strich ist es schon faszinierend
zu sehen dass es gut 4,6 milliarden
jahre gedauert hat bis die evolution des
planeten erde mutter erde eine
mutmaßliche intelligente spezies also
uns hervorgebracht hat und uns ist jetzt
quasi oder unseren vorfahren ist es
innerhalb von knapp 300.000 jahren
gelungen unsere eigene lebensgrundlage
zu zerstören also noch ist es nicht ganz
soweit aber die zeit wird knapp dieser
getrennt beschreibt damit so quasi die
wichtigsten ursachen auf der einen seite
wie wirklich schon sehr weit zurückgehen
in der historie und die auswirkungen des
leviathan u10 und vermittelt ein gefühl
dafür wie es weitergeht
ja wenn du noch mehr über die trends
erfahren möchten dann empfehle ich
natürlich gesehen wurde ist klar oder
warte auf das buch das kann aber noch
ein bisschen dauern 2022 er 23 aber dann
dann so richtig ja und plötzlich kann
daher völlig unerwartet episode und zwar
auf englisch ich hatte nämlich im juni
also praktisch mit gesagt dass wir einen
podcast aufgenommen für seinen podcast
jeden kleiner ausschnitt daraus hier ist
experience and
controls organizations and stay the
damage
is
included
podcast
[Musik]
universe of germany experience den kampf
von weight watchers
passionierter best
[Musik]
excellence
[Musik]
in research ist ob extreme studies
writing studies wedding
podcasting
entwischen
try to get back to black prix modern
times basic
resources und constraints in das tv
event mit try to anderem einen basic
lieder zwischen harry
potter
features
so jetzt interessant ist die keynote
keine
perspektive
also die merkt schon dass ein toller typ
mit einer unfassbar sexy stimme finde
ich der ist extrem angenehm und sehr
nachdenklich unheimlich warm und klug
also ich kann seine potters wirklich nur
empfehlen ganz unabhängig von der
episode mit mir also auf jeden fall mal
rein da geht es um changing panel 10 so
wie er sagt also wirklich eine
empfehlung wenn du gerne englische
podcast soers xerxes wundervoller typ
und ganz tolle talk ist übrigens auch
als jetzt updates von mir der
fantastische menschen immer zuerst der
hintergrund dafür dass diese sonder
episode kam war ja die folgende pause
ich hatte ja einen fahrradunfall war
drei wochen lang komplett ausgeschaltet
also ich hab musste mich da so ein paar
dinge kümmert ihn laufen mussten und ja
da durch es hindurch operiert und hier
kamen dann irgendwann wieder das erste
lebenszeichen im august ja hier im
podcast zumindest als ich ein kleiner
ausschnitt daraus da sind wir wieder
also vor allem ich 'okay und zwar melde
ich mich zurück nach einer längeren
pause das hat damit zu tun vielleicht
hast du mitbekommen dass ich vor knapp
einem monat von einem auto angefahren
wurde ich saß auf dem rennrad und jetzt
darfst du mal raten wer der stärkere war
genau deswegen hat sich das ein bisschen
gezogen war relativ schmerzhaft aber ich
bin jetzt gepflegt und offiziellen
cyborg denn ich trage jetzt eine
ziemlich große titanplatte in meinem
körper zumindest für zwei jahre mal
schauen ob das irgendwie auch die
verbindung zum microsoft und dass wir
dann so müssen verstärkt ich hoffe sehr
genau dass andere sich aber außer dem
geheiratet letztes wochenende das war
wundervoll kann ich jedem nur empfehlen
der gerade vielleicht noch unschlüssig
ist gerade in solchen zeiten wie diesen
das war dann auch gleichzeitig der
aufschlag für die dritte staffel weil so
richtig weitermachen konnte ich beim
thema nicht mehr denn es stand ja nun
die bundestagswahl vor der tür und da
musste ich ein sommerspecial zu machen
also sowieso geplant sonst hätte ich die
zwischen wochen irgendwie genutzt für
karry themen aber so muss das jetzt
weitergehen mit bundestagswahl also
ging's los mit ein special und als
allererstes tollen gast hatte ich dann
im mund hier im hier und morgen zu gast
in kurzer ausschnitt daraus doch die
partei die weiterhin als gewinner aus
der wahl gehen wird wenn natürlich die
grünen seien einfach weil sie auch wenn
sie nicht sechs kraft werden ihr
ergebnis von mindestens verdoppelt haben
werden wenn nicht sogar noch mehr wenn
ich tippen würde der kanzler wird dann
würde ich momentan stand jetzt auf olaf
scholz städten denn das war natürlich
eine frage die alle beschäftigt hatten
also seit mitte august wurde spekuliert
über die aktuellen prognosen und
umfragewerte und hier und skandale und
skandälchen und ja immer weiß natürlich
als soziologe ziemlich gut wovon er
spricht kann ich nur sagen weil ich auch
so zu aber bei der schätzung der grünen
lager ein bisschen daneben der rest fand
ich war schon ganz schön akkurat also
respekt dafür immer auch heute noch ich
fand erstes gespräch super angenehm wir
haben echt viele tolle ideen
ausgetauscht und ich habe guten einblick
darin bekommen was du nicht so machst
und weiter bei twitter folgen ist meine
ganz klare empfehlung denn immer das
recht aktiv bei twitter und gibt immer
mal wieder einblicke in seine themen
danach hab ich endlich mal eine episode
mit einem guten freund thomas kastl von
mir auch immer mal liebevoll genannt
eine episode aufgenommen wir hatten das
schon seit nur die seit jahren vor also
es gab halt dann noch kein format dann
jetzt seit einem jahr gab es das format
aber wir haben das nie geschafft nicht
so dass wir thomas immer mal irgendwo
auf der welt unterwegs ist also zum
zeitpunkt der ausstrahlung dieser
episode wird er auch gerade wieder auf
dem weg nach kapstadt sein und ein paar
monate dort verbringen weil es mir zu
kalt geworden ist weil mir das jetzt zu
persönliches aber ansonsten ist auch
sonst auch irgendwo in der welt
unterwegs thomas ist nämlich als coach
und einer dieser digitalen nomaden der
immer mal ein halbes jahr irgendein
unternehmen berät und komplett
umkrempelt denn was er macht ist er
hilft wirklich dabei das ganze buzzword
agil oder agilität umzusetzen dahinter
steckt eine ganze menge wirklich
teilweise schmerzhafte umbau wenn man da
wirklich an die organisationsstruktur
angeht denn dahinter steckt unter
anderem dass weniger hierarchien
verwendet werden kleinere teams
bürokratie wird abgeschafft was toll ist
darüber freuen sich dann einmal alle und
es müssen aber natürlich vor allem die
angestellten befähigt werden ja und wie
geht das
es gibt nichts tödlicher das für
unternehmen für motivation von menschen
auch von schülern als zielvereinbarung
oder benotungen dahinter was wir dann
sehen dass diese teams und dieser
reagieren organisation
nachhaltiger mit ihren umwelt in der
sozialen systeme umgehen also achtsamer
vielleicht sogar fast oder oder und
buddhistischer das ist der punkt also es
ist nicht nur eins zu eins macht
verteilung von von oberen hierarchien
management rollen auf laufteams sondern
es ist ein mehrwert macht generierung
in der form dass du soziale dynamik
erzeugt die die es den menschen vor ort
in diesem kleinen teams erlauben
nachhaltig und mit ihr um
bildungsunternehmen mit sich selbst mit
den kunden da draußen mit den
angrenzenden
stakeholdern dahinter mit dem rohstoff
verbrauchen und natürlich haben wir
außerdem passende zum bundestagswahl ist
beispiel darüber gesprochen was politik
und verwaltung davon lernen können also
von diesem ansatz das geht oft ein
bisschen auf den ersten blick oder oder
hörer in richtung direktdemokratie aber
eben sehr klug austariert und die folge
ist ziemlich lang geworden haben noch
viel länger gesprochen habe habe ich
wirklich viel geschnitten nicht weil es
ihm wie doof war sondern weil es einfach
zu viel geworden ist wir waren weit über
die zwei stunden hinaus und ich habe es
dann immer herunter gekürzt unter zwei
stunden lohnt sich aber wirklich also
erste hälfte ich habe auch mal den
shorts drin wann was passiert die erste
hälfte handelt eben eher davon was ist
so ein jackpot was macht er und die
zweite hälfte wirklich davon was kann
die politik und die verwaltung und also
bürokratie behörden was können die da
von lärm von diesem ansatz also lohnt
sich auf jeden fall aus vielen
verschiedenen blickwinkeln falls du in
unternehmen kennst vielleicht oder eine
behörde die sagt wir wollen agilität
machen dann gib mir am besten ein kind
also einen eine e mail oder irgendwas
ein kontakt nach de oder schreibt thomas
kastel auf linkedin an dann kann es
passieren dass er auch mal vorbeikommt
und einem halben jahr den ganzen laden
und kreppel dritten sondern episode zur
bundestagswahl special habe ich meine
ehemaligen chef kretschmann geladen der
ist ja also deutschlandweit renommierte
politikexperte auch öfter mal im
hochrangigen talkshows unterwegs oder in
den großen blättern mit porträts
beziehungsweise einschätzungen zur
aktuellen lage und ja er berät auch
unterschiedliche parteien bei der
positionierung und in fragende strategie
und ja ich hab noch mal gearbeitet vor
über zehn jahren tatsächlich war mein
erstes vernünftiges praktikum könnte man
sagen nachdem ich ein paar also mit
gelegenheitsjobs immer mal gemacht habe
seit ich 14 war und ja da kann man jetzt
praktikum gemacht war werkstudent habe
da ein crm system eingeführt und nach
knapp zehn jahren das erste mal dann
wieder heiko kontaktiert was ganz lustig
war und habe mit ihm darüber gesprochen
was johanssen kretschmer sein
unternehmen beratungsunternehmen berlin
ebenso macht weil die haben ein paar
analysen veröffentlicht jetzt gerade
auch im hinblick auf die bundestagswahl
und einige davon haben ganz schön wellen
geschlagen weil sie bei vielen prognosen
zwischendurch schon richtig lagen und
unter anderem schon gesehen haben dass
armin laschet beispielsweise keinen
abgeordneten mandat erhalten wird aber
naja ich hab ich natürlich auch gefragt
so
ich will natürlich gerne von ihr wissen
in welche regionen behältst du denn oder
haltet ihr für wahrscheinlich ist aus
einer analytischen perspektive
die wortlose haben verlasse ich jetzt
mal die prognose weil
da jetzt auch zahlen um zu argumentieren
die die inzwischen fast vier wochen alt
sind ist gefährlich ich nehme mal die
aktuellen umfrage zahlen und wenn dies
wenn die so eintreten also ist einmal
die spd wird stärkste kraft die union
landet auf platz zwei die grünen auf
platz drei dann fdp und afd
abgeschlagene linkspartei
dann
ist meine prognose die das wir noch am
wahlabend erleben werden dass die union
sich selbst aus dem rennen nimmt die
ansage aus münchen gibt es ja schon wenn
wir auf platz zwei landen dann
opposition keine regierungsverantwortung
als
juniorpartner oder aus platz zwei heraus
das heißt dann wird die union sich ich
denke auch über einen rücktritt des
spitzenkandidaten und entsprechende
ansage aus bayern noch am wahlabend aus
dem weiteren rennen raus nehmen oder
stellt dann ist damit ist schon my car
aus deswegen würde ich auch jamaika
inzwischen
nur noch zweimal 30 prozent chance geben
die 30 prozent die bei den jetzigen
umfragen durchaus noch realistisch sind
dass die union ist auch wieder auf platz
eins schafft also das halte ich nach wie
vor
auch mit blick auf die genauigkeit der
umfragen mit blick auf das was noch
passieren kann dass noch mehr kommen
kann immer noch für völlig möglich und
dann kommen wir sozusagen würden dann ja
nur noch zwei varianten bleiben die
variante eins ist im prinzip die ampel
die variante zwei ist rot-rot-grün
und da würde ich rot rot grün
maximal fünf prozent wahrscheinlichkeit
geben und dann sehen wir irgendwie bei
65 prozent wahrscheinlichkeit für die
ampel
[Musik]
gruselig weil ja er sich ziemlich für
recht gab also das gespräch hat
wahnsinnig viel spaß gemacht wir haben
wie gesagt lange keinen kontakt gehabt
und hatte wirklich viel freude dabei und
ja die prognose zu laschet ist jetzt in
dem punkt noch nicht ganz eingetreten
also zumindest auch zu dem abend aber
viele andere andere aspekte von heiko
sehr wohl also höher auch hier gerne
nochmal rein oder falls du jemand bist
du in einer partei tätig ist ich kann ja
an dingen und kretschmer sehr empfehlen
tolles arbeitsklima auch aber auch auf
der anderen seite wir haben da wirklich
tolle projekte damals schon gemacht und
auch damals wirklich wegweisende
projekte und hört mal rein in die
periode und ansonsten schrauber jk punkt
kommt vorbei und das vierte von vier
gesprächen habe ich dann mit alu
pizzarro gesprochen also das war damit
quasi der abschluss dieser mini reihe
von interviews zur bundestagswahl alu
ist ja unbestritten expertin für
familienthemen für bildung und erziehung
sie ist nebenbei den ganz tolle frau hat
drei kinder und ist berlinerin außerdem
noch dazu und ja ihre einstellung zur
wahl als familien lobbyistin quasi war
hier aber
es ist schwer und er vielleicht muss man
progressiver wählen aber du willst ja
irgendwie auch das kleinste übel haben
weiß was ich meine dieses jahr will ich
nach dem prinzip das kleinere übel
darüber hinaus haben uns natürlich in
dem gespräch über tausend andere themen
unterhalten die irgendwie relevant sind
für familien weil ich hab sie einfach
mal ausgequetscht weil ich selbst mir
bin ja noch kinderlos jetzt gerade mal
frisch verheiratet aber noch keine
kinder und ich steck natürlich aber
nicht drin denn jetzt gerade auch in der
kroner zeit da haben wir über die un
kinderrechtskonvention
gesprochen über häusliche gewalt über
herausforderung beim home screen und was
nicht alles also hör unbedingt mal rein
wenn du familie hast oder wenn du jemand
kennt der familie hat dann auch gerne
weiterempfehlen die person mit alu
pizarro kann ich sehr empfehlen außerdem
natürlich kann ich empfehlen da hab ich
auch reingeschaut natürlich in
vorbereitung auf das gespräch als block
ist ganz toll oder blog projekte auch
einem familiennetzwerk und als podcast
natürlich und sie macht auch bücher also
wie gesagt mach es ist wirklich toll und
schließlich muss die ja selbst noch ein
szenario abgeben also für die
bundestagswahl schließlich
zukunftsforscher das erwartet man von
mir und ja ich habe dann praktisch eine
nachrichtensendung unter anderem
inszeniert am 26.9 also am wahlabend in
den in den nachrichten wieder so klingen
könnte wir haben ganz kurz rein sonntag
der 26 september 2021 guten abend meine
damen und herren berlin 18 uhr 30
bundestagswahl die ersten hochrechnungen
der meinungsforschungsinstitute von den
wahlbüros liegen vor es ist noch zu früh
um klare sieger zu nennen doch es
zeichnen sich bereits interessante
entwicklungen ab keine partei eher
helfen mehr als 30 prozent der stimmen
die spd erhält die meisten stimmen die
stimmung im willy brandt haus ist
ekstatisch kanzlerkandidat olaf scholz
hat sich bereits bei seinen genossinnen
und genossen für den wahlsieg bedankt
die cdu/csu landet bei ungefähr 20
prozent der stimmen und muss damit
deutliche einbußen gegenüber den letzten
wahlen hinnehmen es zeichnet sich ein
historisch schlechtes wahlergebnis ab
kanzlerkandidat armin laschet ist noch
nicht öffentlich in erscheinung getreten
ein insider aus parteikreisen sagte dass
aktuell an einer rücktrittsrede laschet
als ministerpräsident von nordrhein
westfalen angesichts des wahldebakels
gearbeitet wird ich weiß nicht wie du
das siehst aber ich finde dass müssen wo
soll ich war gibt es anfang september
aufgenommen und es ist jetzt nicht nicht
100 prozent passen ja aber das ist ja
auch nicht das ziel das ziel der
zukunftsforschung ist ja dann jetzt
quasi anfang september also dass
aufgenommen habe möglichst viele daten
zu sammeln und dann ein educated guess
also eine begründete annahme zu
formulieren um irgendwie irgendwelchen
menschen dabei zu helfen sich auf die
zukunft vorzubereiten
und wer weiß wer hat irgendwie auch
jemand aus der union zu gehört und
entsprechend vorgesorgt oder man hat
irgendwie bei der linken nicht so sehr
zu gehört wer weiß soviel dazu ja und
die letzte episode zur bundestagswahl
serie ging dann darum natürlich was
passiert denn jetzt eigentlich mit den
wahlergebnissen
nun geht das sondierung zum
koalitionspoker los armin laschet wirkte
wie so oft komplett realitätsfern als er
in den diskussionsrunden am wahlabend
und später bei hart aber fair also
anfang der woche betonte er strebe nach
wie vor das kanzleramt an das wirkt vor
dem hintergrund historisch schlechte
ergebnisse und vergleichsweise
schlechter umfragewerte tatsächlich
einfach nur noch falsch irgendwie schon
fast bemitleidenswert
zum zeitpunkt dieser aufnahme ist
laschet noch nicht zurücktreten worden
entgegen meiner prognose aber ich
schätze dass es nicht mehr lange dauern
dürfte sein rückhalt in der union
bröckelte und zwar massiv wenig
überraschend hat auch die werte union
dass er praktisch der rechte flügel der
union laschet und söder gleichermaßen
für das wahldebakel verantwortlich
gemacht und deren inhaltliche personelle
konsequenzen gefordert wie das immer so
schön heißt für eine koalition wird das
nicht reichen
tja und stand jetzt also bei mir ist
jetzt gerade der dreizehnte oktober kann
ich noch nicht ganz so viel dazu sagen
weil die sondierungs und
koalitionsverhandlungen laufen ja noch
also die ampel scheint nach wie vor
unausweichlich zu sein oder immer eher
unausweichlich zu sein jamaika ist fast
schon unmöglich weil die union des so
zerstritten innerlich aber naja das kann
es auch selbst nachlesen wir haben ja
gesagt bundestagswahl es erstmal zu ende
ja da war ich endlich mal wieder
unterwegs und ich war bis zum 29 9
krankgeschrieben eigentlich hätte ich
länger krankgeschrieben sein sollen und
wie gesagt er muss am 30 09 muss ich
wieder los möchte einen auftrag hatte
ich habe einen vortrag gehalten in
hamburg anschließend bin ich am
wochenende nach estland geflogen und
dort durfte ich einen vortrag über
meinen kernthemen erhalten nämlich
zukunft ist eine frage der perspektive
natürlich englisch ich wurde eingeladen
vom international center for defense and
security von der sogenannten resilienz
league super toll ich hatte ein
großartiges wochenende und auch in
kontakt mit den menschen dort sehr viel
spaß sehr gleichzeitig auch sehr ernste
themen weil na ja klar in osteuropa
sieht man das thema sicherheit und
verteidigung in zukunft ein bisschen
anders als hier also ich habe eine
episode darüber gemacht was ich dort
erlebt habe und vor allem aber auch über
meinen vortrag dort und eben auch über
resilienz haben wir ganz gut rein
resilienz wiederum ist im eigentlichen
wortsinn und nach gängiger definition
aus der psychologie meines erachtens
kompletter schwachsinn
vielleicht hat jetzt gerade so ist es
kein wissenschaftlicher diskurs sorry
für den ausdruck aber eine gängige
definition sagt so im prinzip
psychologische residenz sei die
fähigkeit mental oder emotional mit
krisen umgehen zu können oder schnell zu
einem vorherigen zustand also vor der
krise zurückzukehren und genau das ist
diese definition welche wenn es dann die
teilnehmenden gebeten sich mal an ihre
letzte persönliche krise zu erinnern und
ich habe mich entschuldigt weil ich weiß
natürlich ganz klar dass diese
aufforderung auch dazu führen kann dass
ziemlich unschöne erinnerung dabei
ausgegraben werden und da habe ich meine
geschichte erzählt und erstmals habe ich
vor publikum diese geschichte erzählt
diese sehr persönliche geschichte und
ich habe es erstmals geschafft das ist
eine dubiose errungenschaft dass
menschen im publikum gewandt haben tja
und da stehen wir der rückblick endet
genau hier weil wir das war ja letzte
woche so ist so krass ich stelle fest
die letzten knapp 40 episoden die
vergingen irgendwie einerseits wie im
flug andererseits auch habe ich
unglaublich viel dabei gelernt sowohl
über die technik oder auch die kunst des
podcast als auch in der beschäftigung
mit den themen klar eine vorbereitung
nachbereitung als auch natürlich in den
gesprächen mit so tollen gästen ich
freue mich wirklich über jedes feedback
was kommt es kommt immer mal ein
bisschen was auch war auch mündlich also
ich weiß dass manche menschen rufen mich
sogar an danach die mich persönlich
kennen oder schreiben eine e mail oder
so es ist wundervoll wenn auch du
irgendeine form von feedback hast wenn
du dir ein thema wünscht weil ich meine
zukunft kann ja irgendwie fast alles
sein dann schreibt mir ruft mich an ich
habe wirklich viele kanäle offen ich bin
auf tik tok aktiv ich bin auf instagram
natürlich gibt es auch auf facebook da
bin ich müssen langsam muss ich sagen
wolltest du bist nicht mein medium in
meine telefonnummer steht auch überall
also dann freue ich mich wirklich über
feedback und auch über
verbesserungsvorschläge über kritik über
rückfragen und alles mögliche aber
soviel erstmal dazu ich bin ehrlich
gesagt ja auch einigermaßen stolz darauf
was ich irgendwie aus dem nichts ein
bisschen geschaffen habe bin sehr
dankbar für die unterstützung von allen
seiten insbesondere danke ich natürlich
meine freie mitarbeiterin angela die
einen tollen job machten mich darin zu
coachen welche inhalte wie aufbereitet
werden können kennen und auf der anderen
natürlich auch die agenturen die mich
dabei unterstützen da ist einmal zebra
audio solutions zu nennen die sind dafür
zuständig ja mein podcast ein bisschen
breiter zu verteilen auch gerade bei
spotify und apple und so weiter immer
mal wieder vorzuschlagen für die erste
seite das hat noch nicht geklappt aber
vielleicht wird es ja mal und klingt
langen haben den neuen single gemacht ja
anfang oder mitte des jahres der den ich
fantastisch findet dafür haben sie auch
eine richtige moderatorin vom rbb ins
studio gebeten die stimme dir jetzt
inzwischen einmal ein und aus leitet was
hier passiert aber ja also das war der
rückblick insofern noch mal danke fürs
zuhören und auch danke fürs zukünftige
zuhören würde mich freuen wenn du hier
treu bleibt und immer mal wieder rein
hörst und am besten natürlich noch
weiter empfiehlt also
also danke aber wir werden noch einen
ausblick machen weil wir sind ja nicht
nur im gestern sondern würde ja vor
allem im hier und heute und hier und
heute kann ich dir erzählen das ist die
ab nächster woche wieder eine
sonderserie geben wird und zwar eine
sonderserie über einige monate und ich
möchte ganz kurz erzählen worum es da
gehen wird und zwar im dezember
erscheint ein band den inka
knappertsbusch und ich gemeinsam
herausgeben werden inka ist juristin bei
einer sehr großen kanzlei in deutschland
die heißt cms und wir haben es gemeinsam
irgendwie hinbekommen in ziemlich kurzer
zeit 78 anerkannte expertinnen und
experten zu versammeln und tatsächlich
zum aller ersten mal das hat es noch
nicht gegeben ein sammelwerk zu
schreiben über den stand von künstlicher
intelligenz in deutschsprachigen
unternehmen und behörden so etwas haben
gemacht wir haben ende juli dieses
monster werk eingereicht bei springer
wird das ganze verlegt und darin
enthalten sind 41 wirklich fantastische
beiträge die wir ja alle quasi kuratiert
haben und gelesen lektoriert haben und
so weiter als ich weiß was drin steht
und die sind vor allem alle gleich
gegliedert und relativ kurz und das
allerwichtigste sie haben eben nicht nur
den status quo zusammen und sie sagen
auch nicht nur aus einer perspektive so
und so muss es gemacht werden sondern
sie sagen eben aus den jeweiligen
branchen oder aus den jeweiligen
funktionen im unternehmen oder so sie
sagen da raus aus der perspektive welche
herausforderungen gehen denn damit
einher und was sind konkrete
handlungsansätze oder lösungsansätze und
das ganze wird jetzt auch nicht super
hochgestochen wissenschaftlich
diskutiert man von ganz wenigen
ausnahmen abgesehen wo es auch wirklich
angemessen ist sondern eben sehr
anwendbar und sehr verständlich und ja
darauf haben wir auch wirklich wert
gelegt beim lektorieren denn in der
wissenschaft gibt es ja wirklich genug
erkenntnisse aus der grundlagenforschung
und als ki wirklich auch in deutschland
ganz groß aber wir müssen natürlich mal
die umsetzung kommen und da brauchen wir
ein bisschen bisschen mehr schwung
also wie gesagt springer verlegt den
ganzen band es gibt auch eine webseite
dazu bei springer und bei lehmanns kann
man schon vorbestellen auch bei mir auf
der website kann man schon vorstellen
wenn man einfach mal eine e mail
schreibt und warum erzähle ich das jetzt
hier ist ja keine werbesendung sondern
ich habe auch gespräche geführt mit
einigen autorinnen und autoren von den
beiträgen für diesen band und die haben
sich im bereit erklärt etwas mehr über
den kontext ihre beiträge zu erzählen
das ist total toll und ja keine angst
wir lesen da ist auch nicht die beiträge
irgendwie vorschrift es darum soll es
nicht geben sondern wir unterhalten uns
einfach ganz locker über die inhalte
klar aus den beiträgen aber eben auch
viel mehr ich will von den leuten wissen
was in ihren bedingungen also was warum
beschäftigst du dich denn damit also
viele sind ja wirklich ich sage mal im
besten sinne nerds für ihre themen
sprudeln wirklich förmlich führen
beispielsweise die mathematischen
grundlagen von ki wo mein bauch
irgendwie sagt
mathe oder euro ethik absolut komplexes
thema aber ich will hat von den leuten
müssen was was ist daran so cool was ist
daran relevant vor allem auch was
interessiert die menschen so hat dadurch
sind eine ganze menge wirklich
unterhaltsame gespräche entstanden also
wenn du glaubst dass das irgendwie
relevant sein könnte für dich für dein
umfeld werde insbesondere vielleicht im
arbeits kontext also in die kolleginnen
und kollegen oder die manager etage dann
schalte auf jeden fall ab dem 21 oktober
regelmäßig jede woche kommt eine episode
und ja ab dezember gibt es dann wie
gesagt aber das buch zu kaufen und ich
freue mich natürlich wirklich über jedes
exemplar was irgendwo gekauft wird auch
wenn ich selbst daran kommen was
verdiene darum geht es mir nämlich nicht
ich bin einfach der festen überzeugung
nach einigen jahren beschäftigung mit
dem thema dass deutschland
beziehungsweise deutsche organisationen
aus unternehmen und behörden echt ins
internationale hintertreffen geraten
sind und deshalb müssen wir jetzt mal
wirklich druck machen wie sollte das
besser gehen als wenn man sieht was da
schon alles los ist in allen branchen
also wie gesagt im sieben kapitel mit
dutzenden branchen und ihn darin
schreiben wirklich führende expertinnen
und experten von fraunhofer über
führende universitäten über
mittelständische unternehmen über
handwerksverbände über großkonzerne also
schau dir die gliederung an du wirst
sehen er ist es wirklich krass und
deswegen die nächsten monate hier haben
ihren morgen sind ganz allein dem thema
arbeitswelt und ki 20.30 gewidmet denn
so heißt der band und ja ich
verabschiede mich an dieser stelle aus
dieser episode die doch wie immer länger
geworden ist als geplant bedanke mich
wie immer ganz herzlich fürs zuhören
sowohl in den letzten monaten als auch
in den letzten minuten und wünsche dir
jetzt wie immer eine schöne nahe und
ferne zukunft macht es ganz gut und bis
bald
das war hier und morgen von und mit kai
Gondlach du willst mehr über die zukunft
wissen dann folge unseren podcast und
besucher uns auf instagram facebook
twitter oder linkedin
bis bald im hier und morgen
[Musik]
#03.08 Zukunft ist eine Frage der Perspektive - auch in Estland! Im Hier und Morgen
Ich sitze im Hotel und nehme Podcast auf - für dich! Darin geht's um meinen Ausflug nach Estland, Themen der internationalen Sicherheit sowie Resilienz. Außerdem erfährst du quasi exklusiv, worin es in meinem Vortrag am 4.10. namens "Zukunft ist eine Frage der Perspektive" ging, den ich in Pärnu (Estland) hielt. Achtung, es wird emotional anstrengend.
Hier wie versprochen ein paar Links und noch mehr:
Kurzlebenslauf Marten Kaevats, Digitalberater der estnischen Regierung: https://ega.ee/ehealthsecurity/marten-kaevats/
UNESCO Futures Literacy: https://en.unesco.org/futuresliteracy/
Mein Video über Zukunftsforschung (englisch) bei der UNESCO Konferenz 2020: https://www.youtube.com/watch?v=Fd02KGLinqY
Perspektiventext "Zukunft ist eine Frage der Perspektive": https://www.youtube.com/watch?v=JRqb6AhQ_rw
Perspektiventext "Future is a question of perspective": https://www.youtube.com/watch?v=rkU_UlDCSu8
Band "Arbeitswelt und Künstliche Intelligenz 2030": https://www.springer.com/de/book/9783658357788
Der Themenüberblick:
00:00:00 Intro
00:01:16 Warum bin ich in Bonn und war vorher in Estland?
00:04:17 Was ist die Resilience League des ICDS?
00:08:34 Meine Eröffnungsrede für eine Woche Sicherheitskonferenz: Zukunft ist eine Frage der Perspektive
00:10:24 "Was ist Zukunftsforschung" in vier Punkten
00:12:27 Resilienz aus meiner Perspektive
00:15:05 3 Beispiele für FALSCHE Resilienz: Klimakrise, Digitalisierung, Covid19 / Corona
00.19:10 UNESCO Zukünftebildung - wichtigster Skill des 21. Jahrhunderts
00:20:12 Zukunft ist eine Frage der Perspektive (deutsch und englisch!)
00:21:36 Anstiftung zur Zukunftsgestaltung!
00:22:06 Kurzer Schlusskommentar zur Bundestagswahl…
00:23:24 Ausblick auf nächste Woche
Teaser
Abspann
Wie finden Sie diese Podcast-Folge? Nutzen Sie für das Feedback gern mein Kontaktformular oder meine Profile auf Linkedin, Twitter, Facebook oder Instagram.
Diese Episode habe ich am 05.10.2021 gegen 21:30 Uhr aufgenommen, am 06.10.2021 produziert und hochgeladen, sie wird bei Spotify und Co. erstveröffentlicht am 07.10.2021. Hier im Zlog schon seit dem 06.10. um 18:30 Uhr.
#03.07 Wahlanalyse 2021 im Bundestagsspecial Im Hier und Morgen
Deutschland hat gewählt. Hoffentlich kommt diese Feststellung nicht überraschend! Über die Ergebnisse wurde schon viel geschrieben und gesprochen, hier kommt meine Einschätzung als Zukunftsforscher, Soziologe und Politikwissenschaftler - auch vor dem Hintergrund der letzten Gespräche hier im Podcast und anderswo.
Hier die erwähnten Quellen:
Katapult-Grafik zur Überschneidung der Parteipositionen hinsichtlich Koalitionsmöglichkeiten: https://www.instagram.com/p/CUPqdQYqnWg
Wahl-o-Mat alle Positionen der Parteien: www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2021/PositionsVergleichBundestagswahl2021.pdf
Der Themenüberblick:
00:00:00 Intro
00:00:54 Bundestagswahl 2021 - hoffentlich bist du nicht überrascht (Söders "Ausrutscher")
00:02:24 Ergebnisse der größten Parteien - wer zieht in den Bundestag?
00:06:57 Sondierungs- und Koalitionspoker!
00:09:37 Ampelkoalition: Auswertung Überschneidungen der Parteien
00:16:06 Jamaika-Koalition: Warum ich das für extrem unwahrscheinlich halte
00:19:22 Ausblick kommende Episoden
Teaser
Abspann
Wie finden Sie diese Podcast-Folge? Nutzen Sie für das Feedback gern mein Kontaktformular oder meine Profile auf Linkedin, Twitter, Facebook oder Instagram.
Diese Episode habe ich am 28.09.2021 gegen 19 Uhr produziert und hochgeladen, sie wird erstveröffentlicht am 30.09.2021. Hier im Zlog schon seit 28.09.2021 um 19:38 Uhr.